Aluminium: Angebotsüberschuss sorgt für Preisdruck

Stuttgart (GodmodeTrader.de) - Der Angebotsüberschuss auf dem chinesischen Markt scheint sich angesichts fehlender Anpassungen auf der Angebotsseite und nachlassender Dynamik der Nachfrage tendenziell auszuweiten und damit das defizitäre Angebot im Rest der Welt deutlich zu überkompensieren, wie Achim Wittmann, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, im aktuellen „Commodities Weekly“ schreibt.

Im Juli lag die Konsensschätzung laut Reuters für den globalen Angebotsüberschuss auf dem Aluminiummarkt noch bei 0,3 Millionen Tonnen. Nach der jüngsten Entwicklung sei nun mit einer Größenordnung von 0,6 bis 0,8 Millionen Tonnen zu rechnen. Der Markt scheine dieses Szenario mit Blick auf den rapiden Preisrückgang vorwegzunehmen. In der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass die Notierungen auf dem Niveau des 50. Perzentils der Kostenstrukturkurve oftmals Unterstützung gefunden hätten. Der Bereich, in dem 50 Prozent des Angebotes nicht mehr operativ rentabel seien, dürfte gegenwärtig um die 1.500 US-Dollar pro Tonne (ohne Prämien) liegen, heißt es weiter.

„Höhere Preise setzen voraus, dass China keinen deutlichen Nachfrageeinbruch erlebt bzw. dass sich die dortigen Bedarfszuwächse stabilisieren. Dabei ruhen die Hoffnungen insbesondere auf weiteren staatlichen Unterstützungsmaßnahmen. Die jüngsten Steuererleichterungen für Automobilkäufe stellen einen Schritt in diese Richtung dar. Unabdingbar sind darüber hinaus Anpassungen bei den Kapazitäten bzw. Reglementierungen der Exporte. Hier blieb es bislang bei entsprechenden Vorsätzen bzw. Ankündigungen. Wir reduzieren unsere Jahresendprognose für LME-Aluminium auf 1.600 US-Dollar je Tonne“, so Wittmann.