Airbus: Es läuft alles andere als rund
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Die Analysten der NordLB senken ihr Rating für die Airbus-Aktie auf „Verkaufen“. Das Kursziel von 70,00 Euro wurde zugleich bestätigt.
Konzernchef Tom Enders wies in einer E-Mail an die Beschäftigten im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen auf die Möglichkeit „schwerwiegender Konsequenzen, einschließlich erheblicher Strafen für das Unternehmen“ hin. Zum einen ermitteln britische und französische Behörden seit vergangenem Jahr nach einer Selbstanzeige von Airbus wegen des Verdachts auf Betrug, Bestechung und Korruption im Zusammenhang mit Finanzierungsgeschäften für Passagierflugzeuge. Zum anderen ermitteln unabhängig davon deutsche und österreichische Behörden über die Umstände des Verkaufs von 15 Eurofighter-Jets an Österreich. Die zugrundeliegenden Bestechungsvorwürfe sieht Airbus als unbegründet an.
Tom Enders‘ Nachricht rücke die Dimension der Vorwürfe in ein neues Licht, so Analyst Wolfgang Donie in einer Studie von Dienstag. Dem Konzern drohten erhebliche Belastungen. Die Höhe einer möglichen Strafzahlung könne eine Größenordnung von 0,5 bis 1,0 Mrd. Euro erreichen. Eine solche Summe verkrafte der Konzern zwar. Schlimmer treffen könnten das Unternehmen aber die sonstigen „schwerwiegenden Konsequenzen“, wenn etwa die USA auf den Zug aufspringen und versuchen ihre wirtschaftlichen Interessen (Boeing) durchzusetzen, befürchtet der Experte.
Auch operativ laufe es derzeit alles andere als rund bei Airbus. Die Probleme des Triebwerkszulieferers Pratt & Whitney führten zu anhaltenden Auslieferungsverzögerungen der Modellreihe A320neo. In den ersten neun Monaten dieses Jahres seien lediglich 89 Maschinen der Typen A320neo und A321neo ausgeliefert worden. Die Erreichung des Jahresziels von 200 A320neo-Flugzeugen halte er daher für eher unwahrscheinlich, so Donie. Die Produktionsdrosselung des Modells A380 mangels Neukunden mache sich darüber hinaus in den Auslieferungszahlen bemerkbar und könnte mittelfristig zu weiteren Abschreibungen führen. Zudem gehöre der Militärtransporter A400M weiterhin zu den Sorgenkindern.
Aufgrund der dynamischen Kursentwicklung der Airbus-Aktie im laufenden Jahr und des verschlechterten Risikoprofils rät die NordLB Anlegern, bei Airbus Gewinne mitzunehmen. Das Kursziel von 70 Euro wurde bestätigt, da sich „zumindest bei Zivilflugzeugen (Ausnahme A380) im nächsten Jahr eine deutliche Verbesserung einstellen dürfte“.
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