Fundamentale Nachricht
10:34 Uhr, 18.12.2020

Agrar: Alle Jahre wieder... das Auf und Ab der Agrarpreise im Jahresverlauf

Größter Gewinner waren 2020 mit einem Preisplus von fast 30 Prozent Sojabohnen. Arabica-Kaffee wies mit einem Minus von gut zwei Prozent in diesem Jahr die schlechteste Performance auf.

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  • Soja
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    Kursstand: 1.215,93 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Kaffee
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    Kursstand: 126,73 US¢/lb (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Auch in diesem Jahr zeigt sich wieder, dass der Blick auf die prozentualen Veränderungen der Preise im Vorjahresvergleich zur Beurteilung der Preisentwicklung allein nicht ausreicht. Interessant ist dennoch, dass wie in den Vorjahren Kaffee an einem Ende der Skala steht, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Sei dieser im Vorjahr noch der größte Gewinner gewesen, sei er nun wie vor zwei Jahren das Schlusslicht mit einem Minus von gut zwei Prozent bei Arabica und plus 0,4 Prozent bei Robusta. Allerdings habe Arabica just Ende Dezember 2019 nach einem steilen Anstieg ein Zweijahreshoch markiert, von dem aus der Rückgang 2020 vor dem Hintergrund einer rekordhohen brasilianischen Kaffeeernte moderat erscheine – der allerdings auch das tiefe Tal im Frühsommer wegen der Corona-Krise verschleiere, heißt es weiter.

„Ähnliches gilt für Raps, der zum Jahreswechsel 2019/20 auf einem Dreijahreshoch notierte, im Frühjahr Corona-bedingt im Schlepptau der Preise von Rohöl und anderen Ölpflanzen abstürzte, den Rückstand zum Vorjahr inzwischen aber auf nur rund ein Prozent verkürzte“, so Helbing-Kuhl.

Größter Gewinner in diesem Jahr seien Sojabohnen mit einem Preisplus von fast 30 Prozent. Ausgehend von einem noch immer durch den Handelsstreit mit China belasteten Preisniveau zu Jahresbeginn sei auch hier im Frühjahr zunächst die Corona-Krise als weitere Belastung hinzugekommen. In der zweiten Jahreshälfte hätten dann aber die hohen Bestellungen Chinas im Rahmen des Phase-Eins-Abkommens bei gleichzeitig enttäuschender US-Ernte und Wettersorgen in Südamerika den Preis auf ein Niveau katapultiert, das zuletzt kurzzeitig im Sommer 2016 und davor zuletzt im Sommer 2014 verzeichnet worden sei, heißt es weiter.

„Die Weizen- und Maispreise legten in den USA im Jahresverlauf um jeweils rund zehn Prozent zu, wobei der Einbruch zu Beginn der Corona-Krise bei Mais deutlich heftiger war – nicht zuletzt wegen seiner Verwendung in der Ethanolerzeugung – aber eben auch weil der Anstieg in der zweiten Jahreshälfte stärker ausfiel. Angesichts magerer EU-Ernten entwickelten sich die EU-Weizen- und Maispreise trotz des in der zweiten Jahreshälfte starken Euro sogar noch einen Hauch besser. Im Mittelfeld rangieren mit einem Plus von neun bis zwölf Prozent Rohzucker, Kautschuk und Baumwolle, der Kakaopreis in New York ist unverändert“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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