Zucker: ISO rechnet auch 2020/21 mit Defizit
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - In ihrem neuen Quartalsbericht wartet die Internationale Zuckerorganisation ISO mit einigen Überraschungen auf. Dazu gehört weniger, dass sie nach einer Anhebung der brasilianischen Produktion und angesichts der mit Covid-19 einhergehenden Nachfrageschwäche ihre Schätzung für ein Defizit 2019/20 (Okt.-Sep.) von 9,3 Millionen deutlich auf fast kosmetische 139.000 Tonnen reduziert hat, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Überraschend seien eher die Aussagen zu 2020/21: Die ISO definiere den Covid-19-Effekt auf die Zuckernachfrage als Funktion der Bewegungsbeschränkungen und des reduzierten Außer-Haus-Konsums. Da sie für 2020/21 solche als nicht kalkulierbar ansehe und keine Wiederholung des Nachfrageeffektes von 2019/20 erwarte, setze sie für 2020/21 einen starken Anstieg der Zuckernachfrage um 2,6 Prozent an. Auf die (Nach-)Wirkungen reduzierter Einkommen werde nicht explizit eingegangen, heißt es weiter.
„Der starke Anstieg der Nachfrage führt dazu, dass die ISO auch für 2020/21 ein kleines Defizit von 724.000 Tonnen prognostiziert, obwohl das Angebot ebenfalls um 2,3 Prozent steigen soll. Dies geht maßgeblich auf Indien zurück, wo nach gutem Monsunregen mit 31,5 Millionen Tonnen ein Plus von gut vier Millionen Tonnen Buche stehen soll“, so Helbing-Kuhl.
Dagegen rechne die ISO im Gegensatz zu allen anderen Marktbeobachtern mit einer um sieben Prozent rückläufigen brasilianischen Zuckermenge. Dies gelinge nur, wenn von der Produktion der aktuellen Verarbeitungssaison in Brasilien, die bereits seit April laufe, lediglich ein Teil der Saison 2020/21 zugerechnet und ab dem nächsten Frühjahr mit einem deutlichen Rückgang gerechnet werde, heißt es weiter.
„Denn in der laufenden Saison 2020/21 (Apr.-Mrz.) in Brasilien ist ein großes Plus fast sicher. Erst vor wenigen Tagen prognostizierte die brasilianische Prognosebehörde Conab einen Anstieg um 32 Prozent auf 39,3 Millionen Tonnen, während die ISO lediglich 34,7 Millionen Tonnen ansetzt. Die unterschiedliche Zurechnung der (weltgrößten) Produktion Brasiliens erschwert auch Vergleiche zwischen den Prognosen zur Zuckerbilanz. In einer Reuters-Umfrage von Anfang August hatten die Teilnehmer für 2020/21 im Durchschnitt einen Angebotsüberschuss am globalen Zuckermarkt von 3,5 Millionen Tonnen prognostiziert“, so Helbing-Kuhl.
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