Zucker: Deutlicher Anstieg der weltweiten Produktion erwartet
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Einschätzung der Internationalen Zuckerorganisation ISO, dass es nicht nur in dieser, sondern auch in der kommenden Saison zu einem beachtlichen Defizit am Zuckermarkt kommt, wird von vielen Beobachtern nicht geteilt. Vor allem von denen, die anders als die ISO die Effekte der Corona-Pandemie einzubeziehen versuchen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Das Handels- und Analysehaus INTL FCStone etwa stimme mit der ISO zwar in der Erwartung eines Defizits 2019/20 überein, setze dieses aber nur noch bei 3,1 Millionen Tonnen an. Bisher habe seine Schätzung mit 8,6 Millionen Tonnen recht nahe an der ISO-Prognose von gut neun Millionen Tonnen gelegen. Für 2020/21 rechneten die Analysten mit einem marginalen Überschuss von 500.000 Tonnen. Die Nachfrage solle nur um 0,4 Prozent zulegen und damit deutlich weniger als in den vergangenen Jahren, die bereits durch eine zunehmend kritischere Haltung gegenüber dem Zuckerkonsum geprägt gewesen seien, heißt es weiter.
„Gleichzeitig soll die weltweite Zuckerproduktion stark steigen. Dies gilt zwar nicht für das zweitgrößte Exportland Thailand, das witterungsbedingt und wegen der Umwidmung von Flächen mit der zweiten schlechten Zuckerrohrernte in Folge rechnen muss. Bereits die letzte Ernte hatte ein Zehnjahrestief markiert. Mit knapp acht Millionen Tonnen soll die Zuckerproduktion nun sogar noch leicht unter dem Vorjahr bleiben – vor zwei Jahren waren es noch 15 Millionen Tonnen“, so Helbing-Kuhl.
Wohl aber dürfte die Produktion in Indien steigen, wo wegen der besseren Feuchtigkeitsversorgung ein Plus von zwölf Prozent auf 30 Millionen Tonnen möglich scheine. Vor allem aber steige sie im größten Produktions- und Exportland Brasilien, wo alleine im Hauptanbaugebiet Center-South (CS) mit 37,4 Millionen Tonnen 40 Prozent mehr Zucker als in der letzten Saison und so viel wie noch nie hergestellt werden solle, heißt es weiter.
„In Brasilien hat die Verarbeitungssaison 2020/21 bereits im April begonnen. Und nach Angaben der Zuckerindustrievereinigung Unica wurde in CS seither kumuliert neun Prozent mehr Zuckerrohr als in der Vorjahresperiode verarbeitet und daraus sogar 56 Prozent mehr Zucker gewonnen. Grund dafür ist, dass mit 47 Prozent ein weit höherer Anteil des Zuckerrohrs der Zuckerproduktion zugeführt wurde als im letzten Jahr mit nur 36 Prozent“, so Helbing-Kuhl.
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