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10:06 Uhr, 28.08.2023

Zink: Markt deutlich überversorgt

Die deutliche Überversorgung am Zinkmarkt überrascht laut Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht, weil die Lead and Zinc Study Group (ILZSG) noch im April für das laufende Jahr ein leichtes Angebotsdefizit in Aussicht gestellt hat.

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Die Zinkpreise liegen seit Jahresbeginn fast 20 Prozent im Minus. Wesentlicher Belastungsfaktor ist die Überversorgung am Markt: Laut International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) übertraf das Angebot die Nachfrage in der ersten Jahreshälfte um 370.000 Tonnen, wie Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Auf ein Jahr hochgerechnet würde sich der Überschuss auf 0,5 Prozent der Jahresproduktion belaufen. Maßgeblich sei ein nur mageres Nachfragewachstum von knapp einem Prozent. Zwar sei der Bedarf in China, Indien und den USA gestiegen. Dem stünden aber Nachfragerückgänge u.a. in Europa, Brasilien und Korea gegenüber. Die enttäuschende Produktion in Europa, Kanada und Japan sei vor diesem Hintergrund wenig ins Gewicht gefallen, zumal China gut 2,7 Prozent mehr Zinkraffinade produziert habe als in der ersten Jahreshälfte 2022, heißt es weiter.

„Die deutliche Überversorgung am Zinkmarkt überrascht auch deshalb, weil die ILZSG noch im April für das laufende Jahr ein leichtes Angebotsdefizit in Aussicht gestellt hatte. Der Anstieg der an der LME registrierten Zinkvorräte im August legt zudem nahe, dass sich die Überversorgung bis zuletzt fortgesetzt hat. Kein Wunder also, dass Zink nach Nickel der größte Verlierer im Performance-Vergleich der Industriemetalle seit Jahresbeginn ist“, so Lambrecht.

Der Angebotsüberschuss am Bleimarkt sei dagegen in der ersten Jahreshälfte mit 25.000 Tonnen gering gewesen. Die Bleinachfrage sei zwar hinter das Vorjahr zurückgefallen. Aber da in Europa deutliche Produktionseinbußen zu verbuchen gewesen seien, habe die steigende Produktion u.a. in Australien und China zu einem globalen Produktionsplus von nur zwei Prozent geführt, heißt es weiter.

„Der Preisrückgang am Bleimarkt mit einem Minus von fast fünf Prozent seit Jahresbeginn fällt entsprechend nur moderat aus. Der Preisaufschlag von Zink zu Blei, der aufgrund (drohender) Angebotsausfälle am Zinkmarkt im Frühjahr 2022 im Hoch auf 2.000 US-Dollar geklettert war, ist damit inzwischen auf rund 200 US-Dollar gefallen; so niedrig war er zuletzt Anfang 2020“, so Lambrecht.

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