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10:01 Uhr, 18.01.2024

Zink: Angebotssorgen geben Preis Auftrieb

Laut Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen ist zu befürchten, dass die Zinkproduktion im Top-Produzentenland China aufgrund geringerer Margen und einer schwächelnden Nachfrage aus dem Bausektor an Fahrt verliert, was sich für den Zinkpreis als wichtige Stütze erweisen würde.

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Ein in den Niederlanden ansässiger großer Metallproduzent hat angekündigt, die Produktion in seiner Zinkschmelze in Budel, den Niederlanden, diesen Monat komplett einzustellen, nachdem die Strompreise über das vergangene Jahr so massiv gestiegen waren und der Zinkpreis gleichzeitig deutlich nachgab, so dass die Profitabilität massiv geschmälert wurde, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Bereits im Herbst 2021 habe das Unternehmen die Produktion in der betroffenen Schmelze zurückgefahren. In 2022 sei die Produktion sogar schon einmal aufgrund des Strompreisschocks zeitweise eingestellt worden. Die Produktionskapazität in Höhe von 300.000 Tonnen im Jahr falle für das weltweite Angebot nicht groß ins Gewicht (Gesamtproduktion im Jahr 2022 laut ILZSG: 13 Millionen Tonnen), heißt es weiter.

„Allerdings ist zu befürchten, dass auch die Zinkproduktion im Top-Produzentenland China aufgrund geringerer Margen infolge des deutlich gefallenen Zinkpreises und einer schwächelnden Nachfrage aus dem Bausektor an Fahrt verliert. Dies wiederum würde sich für den Zinkpreis als wichtige Stütze erweisen“, so Nguyen.

Zuletzt sei der globale Zinkmarkt laut International Lead and Zinc Study Group immerhin in ein Defizit gerutscht. Für die ersten elf Monate des vergangenen Jahres schätzten die Experten zwar, dass das Angebot die Nachfrage um 211.000 Tonnen übertroffen habe (im Vorjahr sei der Markt im gleichen Zeitraum unterversorgt gewesen). Im Herbst sei der Markt allerdings auf Monatsbasis in ein Defizit gerutscht, welches sich im Oktober und November nun weiter ausgeweitet habe, heißt es weiter.

„Wesentlicher Treiber war eine stärkere Nachfrage. Sollte die Produktion nun ins Stottern geraten, könnte sich die Angebotslage in diesem Jahr als weniger komfortabel erweisen als es vermutlich viele - inklusive der ILZSG - bislang angenommen haben, wodurch sich Aufwärtsrisiken für den Zinkpreis ergeben“, so Nguyen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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