Kommentar
12:24 Uhr, 20.04.2023

Zauberformel: Das sind die besten Value-Aktien

Die Zauberformel von Hedgefondsmanager Joel Greenblatt findet günstig bewertete Value-Aktien von qualitativ hochwertigen Unternehmen und hat in der Vergangenheit eine deutliche Überrendite gegenüber dem Gesamtmarkt ermöglicht.

Erwähnte Instrumente

  • Elmos Semiconductor SE - WKN: 567710 - ISIN: DE0005677108 - Kurs: 82,300 € (XETRA)
  • BMW AG - WKN: 519000 - ISIN: DE0005190003 - Kurs: 100,680 € (XETRA)

Durch eine Kombination zweier einfacher fundamentaler Kennzahlen lassen sich Value-Aktien identifizieren, mit denen man eine deutliche Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt erzielen kann. Das ist die Botschaft des Hedgefondsmanagers Joel Greenblatt in seinem Buch "The Little Book That Still Beats the Market".

Wie die Zauberformel funktioniert

Mit der "Zauberformel" werden Value-Aktien identifiziert, die einerseits fundamental günstig bewertet sind und andererseits eine hohe Kapitalrendite aufweisen. Konkret sollen die Aktien nach den folgenden beiden fundamentalen Kriterien gut abschneiden:

  • Kapitalrendite: Die Kapitalrendite gibt an, wie viel Gewinn ein Unternehmen in Bezug auf das eingesetzte Kapital erwirtschaftet. Ideal sind Unternehmen, die mit einem geringen Kapitaleinsatz hohe Gewinne erwirtschaften können. Diese Unternehmen sind oft in sehr lukrativen Branchen tätig und/oder haben eine starke Marktposition. Für dieses Kriterium nutzt Greenblatt das Verhältnis EBIT/(Net Working Capital + Net Fixed Assets). Alternativ wird in diesem Artikel die deutlich einfachere Kennzahl Eigenkapitalrendite verwendet (eine Kennzahl, die auch von Warren Buffett stark beachtet wird). Die Eigenkapitalrendite wird berechnet, indem man den Nettogewinn eines Unternehmens durch sein Eigenkapital dividiert. Allerdings sollte man bei Verwendung der Eigenkapitalrendite darauf achten, zu hoch verschuldete Unternehmen auszuschließen, weil eine hohe Verschuldung die Eigenkapitalrendite künstlich erhöhen kann (indem Eigenkapital durch Fremdkapital ersetzt wird, was dann den Nenner bei der Eigenkapitalrendite verringert und die Eigenkapitalrendite erhöht).
  • Gewinnrendite: Die Gewinnrendite gibt an, wie viel Gewinn ein Unternehmen gemessen an seiner Börsenbewertung erwirtschaftet. Greenblatt benutzt für dieses Kriterium die Kennzahl EBIT/Enterprise Value, eine Art operative Gewinnrendite. Der Hedgefondsmanager schlägt aber selbst vor, dass man diese Kennzahl auch durch die viel einfachere Kennzahl Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ersetzen kann. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis entspricht dem inversen Wert der Gewinnrendite. Eine hohe Gewinnrendite entspricht also einem niedrigen KGV und umgekehrt.

Das sind die besten Value-Aktien

Für diesen Artikel werden Aktien aus den wichtigsten deutschen Indizes DAX, MDAX und SDAX sowie aus den US-Indizes Dow Jones Industrial Average, S&P 500 und Nasdaq-100 mit dem Screener auf dem stock3 Terminal analysiert. Gesucht werden Aktien von Unternehmen mit hoher Eigenkapitalrendite und niedrigem KGV, wobei die Aktien nach beiden Kriterien möglichst gut abschneiden sollen.

Greenblatt stellt in seinem Originalverfahren Ranglisten auf, um Aktien zu identifizieren, die nach beiden Kriterien gut abschneiden. Für diesen Artikel wählen wir beim Screening einen einfacheren Weg und geben für beide Kennzahlen Grenzen vor, sodass Aktien bei beiden Kennzahlen (Eigenkapitalrendite sowie KGV) gut abschneiden.

Konkret müssen die Aktien die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zwischen 0 und 15.
  • Eigenkapitalrendite über 20 % (deutsche Aktien) bzw. über 25 % (US-Aktien).

In Deutschland erfüllen derzeit die folgenden Aktien die vorgegebenen Kriterien:

Zauberformel-Das-sind-die-besten-Value-Aktien-Kommentar-Oliver-Baron-stock3.com-1

In den USA erfüllen derzeit 49 Aktien die vorgegebenen Kriterien. Der folgende Screenshot zeigt die 20 wichtigsten nach Marktkapitalisierung:

Zauberformel-Das-sind-die-besten-Value-Aktien-Kommentar-Oliver-Baron-stock3.com-2

Eröffne jetzt Dein kostenloses Depot bei justTRADE und profitiere von vielen Vorteilen:

  • 25 € Startguthaben bei Depot-Eröffnung
  • 0 € Orderprovision für die Derivate-Emittenten (zzgl. Handelsplatzspread)
  • 4 € pro Trade im Schnitt sparen mit der Auswahl an 3 Börsen & dank Quote-Request-Order

Nur für kurze Zeit: Erhalte 3 Monate stock3 Plus oder stock3 Tech gratis on top!

Jetzt Depot eröffnen!

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: Elmos Semiconductor SE (long) und BMW AG (long)

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

Mehr über Oliver Baron
  • Anlagestrategien
  • Fundamentalanalyse
  • Value Investing und Momentum-Ansatz
Mehr Experten