Kommentar
17:45 Uhr, 13.03.2020

DAX verliert auf Wochensicht 20 % - Trump wird Notstand ausrufen - US-Notenbank beschleunigt Anleihenkäufe - Bundesliga sagt Spieltag ab

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Erwähnte Instrumente

  • Uni-Michigan-Konsumklima verdüstert sich stark
  • Handelsblatt: Lufthansa beantragt Staatshilfe
  • Bundesregierung sagt Kredite ohne Begrenzung zu
  • EU-Kommission rechnet mit schrumpfender Wirtschaft
  • EZB-Lane: Zinssenkungen sind möglich
  • Bank of Japan pumpt Liquidität in die Märkte
  • Bayern und Saarland schließen ab Montag alle Schulen und Kitas
  • Deutschland: Inflationsrate stagniert
  • Corona-Pandemie: Mehr als 1.000 Tote in Italien
  • Virus: Frankreich schließt alle Schulen im Land
  • Wirecard muss Jahresabschlüsse nicht nachbessern
  • Fraport rechnet mit Gewinnrückgang
  • Volkswagen: Verkaufszahlen brechen im Februar massiv ein
  • Virus: Buffets "Woodstock der Kapitalisten" fällt aus

DAX

  • Nach dem deutlichen Absturz am Vortag hat sich der deutsche Aktienmarkt am Freitag zunächst kräftig erholt, musste die Zugewinne bis zum Xetra-Schluss aber wieder fast vollständig abgeben. In der Spitze kletterte der DAX um mehr als acht Prozent auf 9.985,74 Punkte, bevor die Kurse wieder ins Rutschen gerieten. Der Leitindex beendete den Xetra-Handel schließlich mit einem Plus von 0,77 Prozent bei 9.232,08 Punkten. Gegenüber dem Ende der Vorwoche hat der DAX mehr als 20 Prozent bzw. mehr als 2.300 Punkte verloren. Die Bundesregierung handelt nun, nachdem Gewerkschaften und die Wirtschaft zuletzt zunehmend umfassende Hilfen in der Corona-Krise angemahnt hatten. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) bezeichnete die Pandemie als “extreme Herausforderung“ für die gesamte Wirtschaft. Finanzminister Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Altmaier (CDU) kündigten am Freitag nun milliardenschwere Liquiditätshilfen für die Firmen an. Über einen erhöhten Garantierahmen bei der KfW könnten eine halbe Billion Euro zur Verfügung gestellt werden, sagte Altmaier. Die Regierung stelle bei der Staatsbank zunächst 20 Mrd. Euro bereit. Scholz ergänzte: “Es gibt keine Grenze nach oben bei der Kreditsumme, die die KfW vergeben kann.“ Der Finanzminister sagte zudem, es werde Steuererleichterungen in Milliardenhöhe für die Firmen geben. Marktbeobachter äußerten sich vorsichtig. Die Sorgen vor den wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Ausbreitung seien ungeachtet der in Aussicht gestellten Maßnahmen vonseiten der Politik und der Notenbanken weiterhin sehr ausgeprägt, hieß es. Immer mehr Volkswirte und Wirtschaftsinstitute erwarten, dass eine Rezession in Europa im ersten Halbjahr unvermeidbar ist. Die Unsicherheit und die Volatilität bleiben enorm und eine erneute, durch das Virus hervorgerufene Verunsicherung an den Finanzmärkten kann nicht ausgeschlossen werden. Die Lufthansa-Aktie macht mit einem Satz nach oben von 18 Prozent ihren Vortageseinbruch im DAX mehr als wett. Analysten erwarten, dass die Airline zu einem der Profiteure der virusbedingten kommenden Marktbereinigung werden könnte.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der angeschlagene Kabel- und Bordnetzspezialist Leoni hat sich frisches Geld besorgt und seine verfügbaren Mittel um mindestens 200 Millionen Euro erhöht, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
  • Der Medizintechnikkonzern Drägerwerk hat Aufträge der Bundesregierung zur Lieferung von 10.000 Beatmungsgeräten sowie zur Lieferung persönlicher Schutzausrüstung erhalten. Die Abwicklung des Auftrags für die Beatmungsgeräte werde das gesamte Jahr dauern und die Produktionskapazitäten in Lübeck würden erheblich ausgeweitet, so das Unternehmen. Die Aufträge würden sich positiv auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens auswirken, Details könnten aber noch nicht abgeschätzt werden.
  • Die EU-Kommission hat die Übernahme von Raytheon durch United Technologies Corp. (UTC) unter Auflagen genehmigt. Sowohl Raytheon als auch UTC müssen bestimmte Geschäftsbereiche verkaufen.
  • Die Fußball-Bundesliga stellt wegen des Coronavirus vorübergehend den Spielbetrieb ein. Man habe kurzfristig beschlossen, den ursprünglich heute beginnenden 26. Spieltag in der Bundesliga und 2. Bundesliga zu verlegen, teilte die DFL Deutsche Fußball Liga mit. Darüberhinaus empfiehlt die DFL der am kommenden Montag tagenden außerordentlichen Mitgliederversammlung der Proficlubs, die Aussetzung des Spielbetriebs bis zum 2. April fortzusetzen. Zuvor wurde in der 2. Bundesliga nach der Profimannschaft von Hannover 96 auch für die gesamte Mannschaft des 1. FC Nürnberg durch die örtliche Gesundheitsbehörde häusliche Quarantäne verordnet. Borussia Dortmund teilte mit, dass man zunächst die Entscheidung der Mitgliederversammlung der Proficlubs abwarten wolle und im Anschluss die Lage neu bewerten werde.
  • ElringKlinger verschiebt seine Hauptversammlung wegen des Coronavirus auf den 7. Juli.
  • Die Lufthansa hofft in der Coronavirus-Krise auf ein Einspringen des Staates. Die Fluggesellschaft wird nach Informationen des „Handelsblatt“ Staatshilfen beantragen. In einer internen Videobotschaft an die Mitarbeiter habe Lufthansa-Chef Carsten Spohr erklärt, dass man mit den Regierungen in den Heimatmärkten über mögliche Staatshilfen rede, berichtet Handelsblatt Online. Ein Sprecher des Unternehmen habe entsprechende Informationen bestätigt. So werde Spohr noch am Freitagabend an einer Runde mit Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnehmen, in der es um Corona und die Folgen etwa für die Wirtschaft gehen solle. Am Abend hieß es, die Bundesregierung schließe auch einen Anteilskauf an der Lufthansa nicht aus.
  • US-Staranleger Warren Buffett hat die Anteilseigner seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway vom diesjährigen Aktionärstreffen ausgeladen. Grund ist die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. „Ich bedauere dies sehr", schrieb Buffett seinen Anhängern. Ganz abgesagt wird das Event zwar nicht, per Internet-Livestream wird sich der Investor an die Aktionäre wenden.
  • Airbnb hat im 4. Quartal 2019 laut Bloomberg seinen operativen Verlust beinahe verdoppelt. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verzeichnete der Apartment-Vermittler ein Minus von 276,4 Mio. Dollar, nach minus 143,7 Mio. ein Jahr zuvor.
  • IBM hat gegen Airbnb eine Patentklage eingereicht. Dazu habe sich dazu entschieden, nachdem sechs Jahre lange Gespräche ergebnislos geblieben seien, erklärte der Konzern. IBM wirft der Firma die Verletzung von vier Patenten vor. Darunter ist auch ein Patent auf eine Methode zur Anzeige von Werbung und Anwendungen.
  • Oracle hat im vergangenen Quartal ein überraschend deutliches Umsatzplus verzeichnet. In den drei Monaten bis Ende Februar legten die Erlöse um 2 % auf 9,8 Mrd. Dollar zu. Damit schlug sich das Unternehmen besser als von Experten erwartet. Der Nettogewinn sank zwar um 6 % auf 2,6 Mrd. Dollar, doch auch hier wurden die Prognosen der Wall-Street übertroffen.
  • Der Softwarekonzern Adobe Systems hat die Markterwartung in der Auftaktperiode übertroffen, allerdings fiel der Ausblick wegen der Coronakrise schwächer als gedacht aus. Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr rechnet Adobe damit, dass Kunden sich bei Softwarekäufen und Beratungsdienstleistungen zurückhalten dürften. Gleichwohl sollen Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal zulegen.
  • Die Fluggesellschaft American Airlines hat angesichts der mauen Reisetätigkeit während der Coronavirus-Pandemie den Flugplan weiter gekappt. American hat die Flugkapazität in der Sommersaison um 34 % gesenkt. Darin enthalten ist eine 50-prozentige Reduzierung der Transatlantik-Flüge im April.
  • Der Halbleiterkonzern Broadcom kassierte seine Jahreszielsetzung und stellte Erlöse unter Markterwartung in Aussicht. Auch die Erstquartalszahlen verfehlten die Prognosen.
  • Der japanische Technologieinvestor Softbank hat dem Druck des Hedgefonds Elliott nachgegeben und kauft für bis zu 500 Mrd. Yen eigene Aktien von der Börse zurück. Software nutzt die gefallenen Aktienkurse und wird nach eigenen Angaben bis zu 7 % des eigenen Kapitals am Markt aufkaufen.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat in den USA eine Notfall-Zulassung für einen Test zum Nachweis des neuartigen Coronavirus (Sars-CoV-2) erhalten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA habe den Test in einer Notfall-Bestimmung vorübergehend zugelassen, teilte die Roche Holding AG mit.
  • Der stellvertretende Vorstandschef beim Fernsehkonzern ProSiebenSat.1, Conrad Albert, hat aus den Führungsquerelen JKonsequenzen gezogen und verlässt das Unternehmen vorzeigt. Albert sprach öffentlich von einer „Vorstands-Soap-Opera“. Der Fernsehkonzern teilte am Freitag mit, Albert verlasse das Unternehmen am 30. April „im gegenseitigen Einvernehmen". Vorstandschef Max Conze äußerte sich nicht. Aufsichtsratschef Werner Brandt dankte Albert „für seine langjährigen und besonderen Verdienste".
  • Die weltweiten Auslieferungen des Volkswagen-Konzerns sind im Februar im Jahresvergleich um 24,6 Prozent auf 546.300 Fahrzeuge eingebrochen. Im wichtigsten Einzelmarkt China kam es zu einem Rückgang um 74,0 Prozent auf 60.900 Stück. Hauptgrund des schwindenden Absatzes war die hohe Unsicherheit durch die Ausbreitung des Covid-19-Erregers.
  • Die Deutsche Bank hat ihr Gewinnziel für 2020 bestätigt. „Noch lässt sich nicht genau sagen, welche konkreten Auswirkungen Corona für die Wirtschaft haben wird", sagte Finanzvorstand James von Moltke dem „Handelsblatt“. Wenn sich die Wirtschaft nach einem scharfen Einbruch schnell wieder erhole, „sehe ich bislang keinen Grund dafür, unser Ziel für dieses Jahr zu relativieren."
  • Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport stellt sich als Folge der Corona-Krise auf einen deutlichen Gewinnrückgang ein. „Wir müssen derzeit davon ausgehen, dass sich die starken Verkehrsrückgänge in den nächsten Wochen und Monaten fortsetzen, ohne dass wir Ausmaß und Dauer der Rückgänge verlässlich abschätzen können", sagte Vorstandschef Stefan Schulte am Freitag. Eine genaue Prognose könne er daher derzeit nicht abgeben. Umsatz und Gewinn dürften aber deutlich sinken. 2019 steigerte Fraport seinen Umsatz um 6,5 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro. Netto blieb für die Aktionäre ein Gewinn von 421 Mio. Euro und damit elf Prozent weniger als im Vorjahr hängen. Die Anteilseigner sollen je Aktie eine stabile Dividende von zwei Euro erhalten. Der Vorstand will die Ausschüttung trotz des nun erwarteten Gewinneinbruchs auch für 2020 stabil halten. Zu einer konkreten Prognose zu den Geschäftszahlen im Gesamtjahr sieht sich Vorstandschef Schulte außerstande. Es sei nicht klar, wie lange die Krise anhalte. Auch könne man noch nicht einschätzen, wie viele Menschen letztlich doch eine Flugreise für den Sommer buchen. Dabei zeigte sich Schulte „überzeugt, dass Corona letztlich ein Einmaleffekt bleiben wird". Die Luftfahrt werde wieder auf ihren Wachstumskurs zurückkehren, die Frage sei nur, wann genau.
  • Der finnische Großaktionär Fortum begrüßt die Uniper-Strategie, bis 2035 eine klimaneutrale Stromerzeugung in Europa zu erreichen. Die Schritte gingen klar in die richtige Richtung, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Uniper will sich verstärkt auf Wasserkraft, Gas und erneuerbare Energien konzentrieren.
  • Der Zahlungsabwickler Wirecard muss seine Jahresabschlüsse nach der Sonderprüfung seiner Bücher nicht korrigieren. „Diese Teile der Sonderuntersuchung hat in diesen Untersuchungsgebieten aus heutiger Sicht keine substanziellen Feststellungen ergeben, die für die Jahresabschlüsse im Untersuchungszeitraum 2016, 2017 und 2018 zu Korrekturbedarf führen würden", teilte Wirecard am späten Donnerstagabend mit. Ein anderer Teil der Untersuchung liefe noch, nämlich die Einsicht in das Drittpartnergeschäft.
  • Der Medienkonzern RTL Group hat 2019 dank der gut laufenden Digital- und Produktionsgeschäfte seinen Umsatz um 2,2 Prozent auf 6,7 Mrd. Euro gesteigert. Das bereinigte operative Ergebnis blieb mit 1,16 Mrd. Euro weitgehend stabil. RTL setzt auf den Ausbau seiner Streaming-Dienste in Deutschland und den Niederlanden. Im laufenden Jahr werden die Investitionen aber aufs Ergebnis drücken. So rechnet das Management beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) in 2020 mit einem Rückgang von bis zu 7 Prozent. Beim Umsatz mit den Streaming-Plattformen will der Konzern bis 2025 von derzeit 135 Mio. Euro auf mehr als eine halbe Mrd. Euro kommen. Spätestens dann soll auch die Gewinnschwelle erreicht sein.
  • Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat erneut einen Auftrag des schwedischen Entwicklers OX2 erhalten. Für den 48-MW-Windpark „Ljungbyholm" liefert die Gruppe zwölf Turbinen des Typs N149/4.0-4.5. Der Auftrag umfasst auch einen Service-Vertrag der Anlagen mit einer Laufzeit von 30 Jahren. In "Ljungbyholm" wird die installierte Leistung der Turbinen 4,0 MW betragen.
  • Der Pharmakonzern Novartis sieht nach eigenen Angaben zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine potenziellen Versorgungsprobleme wegen des kürzlich von US-Präsident Trump verhängten Reiseverbots zwischen den USA und der EU. Abgesehen davon, dass die Gesamtmenge der Medikamente, die per Luftfracht von Europa in die USA mit Passagierflugzeugen transportiert werde, begrenzt sei, stünden dem Konzern alternative Versandwege und Transportunternehmen zur Verfügung, hieß es in einer Stellungnahme vom Freitag, die der Nachrichtenagentur AWP vorliegt.

Konjunktur & Politik

  • US-Präsident Donald Trump wird laut Medienberichten noch am Freitag den nationalen Notstand wegen des Coronavirus ausrufen.
  • Die US-Notenbank Fed beschleunigt ihre Anleihenkäufe im Volumen von 80 Milliarden Dollar im laufenden Monat. Allein ein Betrag von 37 Milliarden Dollar soll an diesem Freitag erworben werden, wie die Notenbank mitteilte. Erst am Donnerstag hatte die Fed angekündigt, innerhalb von zwei Tagen mehr als 1,5 Billionen US-Dollar an zusätzlicher Liquidität über Repo-Geschäfte in die Märkte zu pumpen. Die zusätzliche Liquidität hatte aber offenbar nicht die gewünschte Wirkung.
  • Die Fußball-Bundesliga stellt wegen des Coronavirus vorübergehend den Spielbetrieb ein. Man habe kurzfristig beschlossen, den ursprünglich heute beginnenden 26. Spieltag in der Bundesliga und 2. Bundesliga zu verlegen, teilte die DFL Deutsche Fußball Liga mit. Darüberhinaus empfiehlt die DFL der am kommenden Montag tagenden außerordentlichen Mitgliederversammlung der Proficlubs, die Aussetzung des Spielbetriebs bis zum 2. April fortzusetzen. Zuvor wurde in der 2. Bundesliga nach der Profimannschaft von Hannover 96 auch für die gesamte Mannschaft des 1. FC Nürnberg durch die örtliche Gesundheitsbehörde häusliche Quarantäne verordnet. Borussia Dortmund teilte mit, dass man zunächst die Entscheidung der Mitgliederversammlung der Proficlubs abwarten wolle und im Anschluss die Lage neu bewerten werde.
  • Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im März deutlich verschlechtert . Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel gegenüber dem Vormonat um 5,1 Punkte auf 95,9 Zähler, wie die Universität am Freitag auf Basis einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten mit 95,0 Punkten gerechnet. Im Vormonat hatte der Indikator mit 101 Punkten allerdings den höchsten Stand seit Anfang 2018 erreicht.
  • Die Wirtschaft in der Europäischen Union wird nach Einschätzung der EU-Kommission dieses Jahr schrumpfen. Unter dem Strich werde die Covid-19-Krise einen sehr großen negativen Effekt auf die Wirtschaft in der EU und der Eurozone haben, schätzt die Kommission. Ursprünglich war mit 1,4 Prozent Wachstum für 2020 gerechnet worden, nun werde das Wachstum „unter Null fallen, womöglich sogar erheblich", sagte ein hoher Kommissionsbeamter am Freitag. Nach dpa-Informationen basiert die Prognose der Kommission auf zwei Annahmen: Dass sich die Coronavirus-Epidemie im Lauf der Zeit gleichmäßig auf alle EU-Staaten ausbreitet und es bei ähnlichen Erkrankungs- und Todesraten bleibt; und zweitens, dass die wirtschaftlichen Folgen auf den Arbeitsmarkt und die Nachfrage in einigen Branchen stärker ist als in China.
  • Kongress und Regierung in Washington bereiten Maßnahmen vor, die den durch das Corona-Virus betroffenen Amerikanern Hilfe zukommen lassen sollen, wie die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi sagte.
  • Die Preise von in die USA importierten Gütern sind im Februar im Jahresvergleich um 1,2 Prozent gesunken, teilte das US-Handelsministerium am Freitag mit. Analysten hatten einen Rückgang um 1,5 Prozent erwartet. Im Vormonat waren die Einfuhrpreise um 0,3 Prozent gestiegen.
  • Im Streit um einen milliardenschweren Auftrag an den Softwarekonzern Microsoft hat das Pentagon eine viermonatige Stundung beantragt, um die Vergabe des Auftrags noch einmal zu überprüfen. In ihrem Antrag an das Gericht in San Francisco baten die Anwälte , den von Amazon angestrengten Prozess zurückzustellen, um Details des Vergabeverfahrens prüfen zu können.
  • Die Bundesregierung will in der Corona-Krise den Unternehmen unbegrenzte Kreditprogramme zur Verfügung stellen. Das kündigten Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Freitag an. Über einen erhöhten Garantierahmen bei der KfW könnten eine halbe Billion Euro zur Verfügung gestellt werden, sagte Altmaier. Die Regierung halte der Staatsbank zunächst 20 Mrd. Euro vor. Scholz ergänzte: „Es gibt keine Grenze nach oben bei der Kreditsumme, die die KfW vergeben kann." Finanzminister Scholz sagte zudem, es werde Steuererleichterungen in Milliardenhöhe für die Firmen geben (ausführliche Informationen: Bundesregierung verspricht "unbegrenzte" Kredite für die Wirtschaft)
  • EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hält angesichts der Corona-Krise zeitnah Zinssenkungen weiterhin für möglich. Der geldpolitische Rat behalte sich diese Möglichkeit vor, schrieb Lane am Freitag auf der Internetseite der EZB. Dass die EZB am Donnerstag auf Zinsänderungen verzichtete, verteidigte Lane. Die beschlossenen Maßnahmen seien eine geeignete Antwort auf die Corona-Krise. „Während dieser große Schock uns mit hoher Geschwindigkeit trifft, ist unser Basisszenario, dass er letztlich nur von vorübergehender Dauer sein wird."
  • Der Deutsche Bundestag hat am Vormittag per Schnellverfahren ein erleichtertes Kurzarbeitergeld beschlossen. Danach sollen mehr Unternehmen als bisher die Leistung der Bundesagentur für Arbeit (BA) ab April beantragen können. Betriebe sollen Kurzarbeitergeld schon nutzen können, wenn nur 10  Prozent der Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen sind - statt wie bisher ein Drittel.
  • Nach Einschätzung der DZ Bank lassen sich die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise nach wie vor schwer abschätzen. „Es ist aber relativ sicher, dass die meisten Industrieländer im ersten Halbjahr 2020 in eine mehr oder weniger tiefe Rezession fallen werden. Für Italien muss man sicherlich mit einer tiefen wirtschaftlichen und strukturellen Krise rechnen“, so Chelfvolkswirt Stefan Bielmeier.
  • Gewerkschaften und Wirtschaft haben die Bundesregierung zu umfassender Hilfe zur Abwendung einer Rezession ermahnt. Die Gewerkschaft Verdi forderte Konsum-Schecks für die Bürger. Außerdem müsse die Liquidität der Firmen verstärkt über die bundeseigene Förderbank KfW abgesichert werden, so Verdi-Chef Frank Werneke. DIHK-Präsident Eric Schweitzer sagte: "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir schwierige Monate vor uns haben." Eine Rezession in Deutschland erscheine inzwischen unvermeidbar.
  • Die Börse in Südkorea hat mit Wirkung ab dem 16. März ein Verbot von Leerverkäufen von Aktien beschlossen, wie die südkoreanische Finanzaufsicht mitteilte. Das Verbot, das für sechs Monate gelten soll, dient dem Zweck, in diesem Zeitraum Marktverwerfungen aufgrund der Corona-Pandemie auszuschließen.
  • Das ifo Institut hat vor einem Lernstopp durch die Schulschließungen in Berlin, Niedersachsen, dem Saarland und Bayern gewarnt. „Wir müssen jetzt alles daransetzen, dass es durch die Schulschließungen nicht zu einem kompletten Lernstopp kommt. Wir müssen von den Lernergebnissen her denken, denn die sind das Wichtigste“, sagt Ludger Wößmann, Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik in München. „Die erzielten Lernergebnisse bestimmen, ob die Schülerinnen und Schüler gut für die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet sind. Das Jahr 2020 darf nicht als das verlorene Jahr in die Bildungsgeschichte der betroffenen Kinder und Jugendlichen eingehen.“ „Die Schulen und Lehrkräfte müssen den Schülerinnen und Schülern Materialien und Aufgaben an die Hand geben, damit sie am Ball bleiben können“, fügt Wößmann hinzu. „Insbesondere müssen sie durch entsprechende Rückmeldepflichten sicherstellen, dass die Schülerinnen und Schüler sich auch tatsächlich mit dem Lernstoff beschäftigen.“
  • Die deutsche Industrie fordert von der Politik zügige Maßnahmen, um den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zu begegnen. Das Wichtigste sei jetzt die Gesundheit der Bevölkerung, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, im ZDF-Morgenmagazin. „Aber dazu gehört natürlich auch, die wirtschaftlichen Voraussetzungen dafür zu treffen, dass es dann, wenn diese Pandemie mal wieder vorbei ist, sich beruhigt hat, dass wir dann auch die Wirtschaftskraft haben, um weiter zu machen".
  • Die chinesische Notenbank PBoC hat die Reserveanforderungen an einige Banken um 0,5 bis 1,0  Prozent gesenkt. Profitieren können Banken, die ausreichend Kredit an kleinere Unternehmen begeben haben. Die Notenbank beziffert den Gesamteffekt der Maßnahme auf 550 Mrd. Yuan (70 Mrd. Euro).
  • Ab kommenden Montag schließen in Bayern alle Schulen und Kindergärten. Bis zum Beginn der Osterferien am 6. April werden alle Kindergärten, Schulen und Kitas geschlossen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen erfuhr. Als erstes Bundesland hatte das Saarland in der Nacht zum Freitag die Schließung aller Schulen und Kindertageseinrichtungen ab nächster Woche bekannt gegeben. Wegen seiner Grenznähe stehe das Land in Sachen Coronavirus vor besonderen Herausforderungen, sagte Ministerpräsident Tobias Hans. Eine Notbetreuung für Familien werde sichergestellt. Auch Nordrhein-Westfalen schließt in der kommenden Woche wegen des Coronavirus alle Schulen. Das hat das Kabinett entschieden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus der Landesregierung erfuhr.
  • Die Frau des kanadischen Premiers Justin Trudeau, Sophie Gregoire Trudeau, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Sie werde vorerst in Isolation bleiben. Die Frau des Premierministers fühle sich aber gut und habe nur leichte Symptome. Trudeau und seine Ehefrau hatten sich in häusliche Isolation begeben, nachdem bei Frau Trudeau nach einer Reise nach London "milde" Grippe-artige Symptome aufgetreten waren.
  • Die Inflationsrate in Deutschland lag im Februar bei 1,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit blieb die Jahresrate gegenüber Januar unverändert. Im Vergleich zum Vormonat Januar stiegen die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent. Lebensmittel waren im Februar deutlich teurer als ein Jahr zuvor. Die Preise steigen im Schnitt um 3,3 Prozent. Dabei musste für Obst 9 Prozent mehr bezahlt werden, für Fleisch und Fleischwaren 8 Prozent.
  • Die Bank oft Japan will im Kampf gegen die ökonomischen Auswirkungen der Virus-Krise mit weiteren Anleihekäufen zusätzliche Liquidität in die Märkte pumpen und die japanischen Anleihen stützen. In einer außerplanmässigen Aktion hat die Notenbank angeboten, Anleihen von bis zu 200 Mrd. Yen zu kaufen, wie die Zentralbank am Freitag mitteilte.
  • Frankreich schließt wegen der Coronavirus-Krise vorerst sämtliche Schulen im Land. „Ab Montag und bis auf Weiteres werden alle Kindergärten, Schulen, Hochschulen und Universitäten geschlossen", sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einer TV-Ansprache. Die im März anstehenden Kommunalwahlen sollen hingegen durchgeführt werden.
  • In Italien ist die Zahl der Toten im Zuge der Coronavirus-Krise auf mehr als 1.000 gestiegen. Das teilte der Zivilschutz in Rom mit. Am Vortag waren es noch 827 Tote. Die Zahl der Neu-Infizierten stieg um 2.500 auf gut 15.000. In der Schweiz ist die Zahl der Coronavirus-Toten auf 7 gestiegen. Das Bundesamt für Gesundheit meldete 815 bestätigte Fälle von Infektionen.
  • Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel lagen im Februar um 0,9 Prozent niedriger als im Vergleichsmonat des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr lag im Januar bei plus 0,3 Prozent und im Dezember 2019 bei minus 1,3 Prozent. Im Vormonatsvergleich fielen die Großhandelsverkaufspreise im Februar ebenfalls um 0,9 Prozent. Einen stärkeren Preisrückgang gegenüber dem Vormonat hatte es laut Bundesamt zuletzt im Dezember 2018 gegeben.

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