Fundamentale Nachricht
17:01 Uhr, 09.10.2018

Wie die türkische Regierung die Inflation in Schach halten will

Heute wollte die türkische Regierung geplante Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflationsentwicklung bekannt geben. Was der türkische Finanzminister dann aber präsentierte, klang recht vage.

Istanbul (Godmode-Trader.de) - Mit hoher Erwartung richteten sich die Blicke heute auf die Türkei. Nachdem zuletzt eine grassierende Inflation mit einer Rate von knapp 25 Prozent gemessen wurde, ist die Sorge um die Entwicklung des Landes weiter groß. Die türkische Zentralbank hatte erst vor kurzem die Zinsen drastisch - um 6,25 Punkte auf 24 Prozent - angehoben.

Heute wollte die türkische Regierung geplante Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflationsentwicklung bekannt geben. Was der türkische Finanzminister dann aber präsentierte, klang recht vage und insgesamt wenig überzeugend. Die Regierung habe sich mit der Privatwirtschaft darauf verständigt, die Preise für viele Güterarten bis Jahresende um mindestens 10 Prozent zu senken, kündigte Finanzminister Berat Albayrak an. Das sei eine Freiwilligen-Kampagne, sagte er. Viele Firmen hätten schon zugesichert, dass sie mitmachten. Auch Strom und Gas sollten zumindest nicht teurer werden, versprach Albayrak.

Die Preissenkung beziehe sich auf alle Produkte in jenem Warenkorb, der zur Berechnung des monatlichen Verbraucherpreisauftriebs diene, hieß es. „Der Kampf gegen die Inflation und für die Preisstabilität kann nicht allein vom Staat und den Institutionen geführt werden“, sagte Albayrak weiter. Albayraks im September angekündigtes „Mittelfristiges Programm“ sieht vor, die Inflation bis Jahresende auf unter 21 Prozent zu drücken.

Gemessen an den jüngsten Inflationsdaten beträgt nun reale Leitzinssatz in der Türkei lediglich 0,52 Prozent. Die Märkte erwarten deshalb eine weitere Zinserhöhung am 25. Oktober.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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