Analyse
13:20 Uhr, 13.10.2022

Wichtige Tradingregel: Keine Brechstange!

Rigobert rastet völlig aus. Er hatte ein erstklassiges Signal im Nasdaq100, ein "Must Have", handelte es mit großem Kapitaleinsatz und dann passierte das ...

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.252,86 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 29.969,52 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.252,86 Pkt (XETRA)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 29.969,52 $ (NYSE)

Der Nasdaq100 bewegte sich nicht in die Richtung, wie das nach seiner Meinung nach starke Signal impliziert hatte. Anstatt zu steigen, fiel der Index. Rigobert begann zu schwitzen, die Position lief gegen ihn, die Verluste wurden größer. Er begann zu hyperventilieren, besann sich dann aber auf eine der grundsätzlichen Regeln des aktiven Handels: Akzeptiere Verluste!

Er schloss die Position, realisierte den Verlust. Nach dem Desaster fühlte er sich erschöpft. Sein Blick fiel auf seinen Kontostand, er hatte ordentlich Geld verloren. Aus 10.000 EUR hatte er 8.000 EUR gemacht. Mit einem Fehltrade. Einem großen Fehltrade. Er hatte ausnahmsweise wegen des besonders lukrativen Signals mehr Kapital eingesetzt als sonst.

Tja. Was nun ? Das Gefühl war unerträglich. Noch vor ein paar Tagen besaß er 10.000 EUR, jetzt nur noch 8.000 EUR. Er musste sich den Verlust sofort zurückholen, SOFORT! Rastlos blätterte er durch Charts, las Finanznachrichten, schaute sich Kurslisten an. Dann, Dynamik, im Bitcoin. Rigobert schöpfte Hoffnung. Im Falle eines Kaufs könnte er seinen Verlust zurückholen und sogar noch einen Profit raushandeln, wenn der Bitcoinpreis nun schnell um 10 % steigen würde. Er packte die Brechstange aus, er kaufte Bitcoin. Und ja, wieder mit einem ungewöhnlich großen Kapitaleinsatz. Gut, ein Klick, der Kauf wird sofort online eingebucht. Der Mann war voller Hoffnung. ABER dann: Der Bitcoinkurs drehte, die Kurse sackten schnell und dynamisch gen Süden. In Richtung Hölle. Rigobert wurde kreidebleich, sein Kreislauf machte nicht mehr mit ...

Ich kürze die Geschichte mal etwas ab. Genau so nicht handeln! Nicht die Brechstange herausholen. Nicht sofort weiter traden, nicht die Size erhöhen. Stattdessen beispielsweise mit einem Time Stop arbeiten. Nach einem Misserfolg an der Börse, abrupt den Handel stoppen und ein paar Tage oder Wochen abwarten und zwischenzeitlich raus an die frische Luft gehen. Spazieren gehen, Joggen, Schwimmen, Rad fahren, den Kopf frei bekommen. Erst wenn der emotionale Overflow abgebaut ist, wieder an den Rechner setzen und möglichst rational, sachlich die nächsten Entscheidungen treffen.

Merke: Niemals aus der Defensive heraus Positionsgrößen vergrößern! Das geht meistens schief.

Wichtige Tradingregel: Du musst Warten können

Wichtige Tradingregel: Kenne dein Signal!

Wichtige Tradingregel: Akzeptiere Verluste!

Wichtige Tradingregel: Setze nicht auf den lucky Punch!

Tradingalltag - Der Supergau!

Tradingalltag - Emotionaler Schmerz entgangener Gewinne

Wichtige Tradingregel: Keine Brechstange!

Wichtige Tradingregel: Halte zuerst eine Zehe ins kalte Wasser

Anlegertypen: Sag es, sag es! Sag, was ich hören will!

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
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