Welche Pfeile hat die Bank of Japan noch im Köcher?
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- Nikkei225Kursstand: 16.495,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Tokio (Godmode-Trader.de) - Mit Spannung warten die Marktteilnehmer auf den Ausgang zweitägiger Beratungen der Bank of Japan (BoJ) an diesem Mittwoch. Neben der Notenbanksitzung der Federal Reserve steht auch die BoJ weltweit im Blick. Japan leidet unter Arbeitskräftemangel, auch wegen der Überalterung der Gesellschaft. Gepaart mit der geringen Inflation und der sinkenden Nachfrage im In- wie im Ausland ergibt das eine wirtschaftliche Stagnation. Deshalb erwarten viele Beobachter neue geldpolitische Stimuli.
Seit drei Jahren kauft die Bank of Japan massenweise Staatsanleihen und hat die Geldmenge stark ausgeweitet, um eine Deflation zu verhindern und höhere Nachfrage zu schaffen. „Das hat jedoch nur in sehr beschränktem Umfang funktioniert", urteilt Martin Schulz, Ökonom beim Fujitsu Research Institute in Tokio. Die starke Währung sorgt zudem dafür, dass der für das Land wichtige Export schwächelt. „Die Zukunftsaussichten werden von den Haushalten wie von den Unternehmen nach wie vor sehr skeptisch gesehen", erklärt Schulz. Investiert werde deshalb lieber in ausländischen Wachstumsmärkten sowie in Bereichen, wo man angesichts der geringen Binnennachfrage weiter Kosten einsparen kann.
Zum Kern der Abenomics gehört das Zusammenspiel von Geld- und Wirtschaftspolitik. Die Bank of Japan hielt sich seit der Einführung der Negativzinsen Anfang des Jahres stark zurück, kündigte aber auf ihrer letzten Sitzung ein „comprehensive assessment“ der Geldpolitik zum nächsten Termin an. Wird die BoJ also noch mehr Staatsanleihen kaufen? Die Negativzinsen noch weiter senken? Die Analysten der NordLB rechnen mit einer Ausweitung des geldpolitischen Pakets, also sowohl einer Leitzinssenkung auf minus 0,4 Prozent, als auch mit mehr Ankäufen. „Dabei muss die japanische Notenbank aber kreativer werden, da es bei den Staatsanleihen langsam aber sicher enger wird im Markt, es wird also eine Verschiebung in andere Assetklassen geben“, schreiben die Experten im Economic Adviser. Ökonom Schulz geht davon aus, dass die Zentralbank keinen Bedarf an wirklich großen Kursänderungen sehen wird. Möglich seien kleinere Änderungen wie eine geringe Senkung der Zinsen. Oder auch der Kauf weiterer Anleihen, aber nicht mehr nur Staats-, sondern möglicherweise auch Firmenanleihen. Ein Ende der expansiven Geldpolitik sei jedenfalls nicht in Sicht.
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