FX Mittagsbericht: "Der Schwanz wackelt nicht mit dem Hund"
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Der Euro eröffnete heute gegenüber dem Dollar bei 1,1904, nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1883 markiert wurde. Zuletzt tendierte EUR/USD etwas leichter bei 1,1894. Entscheidend auf der Unterseite bleibt für das Cross der EMA200 bei aktuell 1,1846 Dollar, sowie das jüngste Verlaufstief bei 1,1834 Dollar.
Am Devisenmarkt nehmen die Investoren vor der Fed-Sitzung eine abwartende Haltung ein. Eine Veränderung der Zins- und Geldpolitik gilt zwar als unwahrscheinlich. Der Finanzmarkt dürfte aber jedes Wort von US-Notenbankchef Jay Powell auf die Goldwaage legen. „Falls es Hoffnungen geben sollte, dass die Fed Hinweise auf ein baldiges Ende der extremen Geldpolitik geben wird, dürften diese wohl enttäuscht werden“, kommentierte die Helaba am Morgen. „Die Fed wird unseres Erachtens, wie schon die EZB, zunächst Kurs halten“.
Doch wie geht Powell mit dem Thema einer anziehenden Inflation um? Es handelt sich hier vorwiegend um Sondereinflüsse wie Basiseffekte aus dem Vorjahresvergleich, oder exogene Entwicklungen, auf die die Fed keine Einflussnahme ausüben kann. „Bisher hat sich Fed angesichts der steigenden Renditen relativ entspannt gezeigt, weitere Straffungen der finanziellen Bedingungen dürften aber unerwünscht sein“, urteilte die Helaba. „Vor diesem Hintergrund wird die Fed bemüht sein, den zu erwartenden Inflationsanstieg als vorübergehend einzustufen“. Angesichts des hohen Geldmengenwachstums in den USA (M2 zuletzt +25 % (y/y)) dürfte hier aus Sicht der Analysten die größte Überzeugungsarbeit gegenüber den Marktteilnehmern zu leisten sein.
Auch Solvecon Invest ist der Ansicht, dass die Fed nicht auf den Marktzins reagieren wird. Der Schwanz wackele ja auch nicht mit dem Hund. „Fakt ist, dass der Markt aggressiv auf weitere Zinsversteifungen positioniert ist. Das Risiko, dass diese Spekulation am eigenen Gewicht zerbricht, ist nicht unerheblich. Die Notenbanken kennen den Positionierungsgrad des Marktes“.
Das britische Pfund hat seit Mitte Dezember 2020 gegenüber dem Euro von 0,9230 auf derzeit 0,8558 um rund 7 Prozent aufgewertet. Dieser Anstieg mag in Teilen technischen Korrekturen und dem Konjunkturoptimismus wegen der Impffortschritte geschuldet sein. Unter fundamentalen Gesichtspunkten ist diese Bewertung aber ambitioniert. Der britischen Wirtschaft droht wegen Corona und den Folgen des Brexit im ersten Quartal ein erneuter Wirtschaftseinbruch. Die Exporte sind vor allem im Handel mit Kontinentaleuropa über die Maßen abgefallen. Der Konjunkturoptimismus hat zuletzt einen Knacks bekommen.
EUR/JPY tendiert am Mittwochmittag fester bei 129,85. Der von Reuters ermittelte Tankan Index für das Verarbeitende Gewerbe Japans stieg im März von 3 auf 6 Punkte. Das ist der höchste Stand seit Juni 2019. Der Index für den Dienstleistungssektor legte von minus 7 auf minus 5 Zähler zu.
Die Exporte Japans sind im Februar wegen des chinesischen Neujahrfests und des kalten Winterwetters in den USA wieder gefallen. Das Minus von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, das das japanische Finanzministerium am Mittwoch mitteilte, fiel zudem höher aus als Experten erwartet hatten. Damit ist die leichte Erholung der Exporte in den vergangenen beiden Monaten wieder vorbei.
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