Fundamentale Nachricht
13:16 Uhr, 18.03.2021

FX Mittagsbericht: Dollar im Aufwind - Fed lässt die Kapitalmarktzinsen laufen

Fed-Chef Powell betonte gestern, dass die aktuelle Lage zu einem vorübergehenden Anstieg der Inflation führen würde. Auch wenn die Inflationsrate auf über 2 Prozent anziehen sollte, sei damit aber keine Voraussetzung für eine Zinserhöhung geschaffen.

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Der Euro eröffnete heute gegenüber dem Dollar bei 1,1961, nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1886 markiert wurde. Zuletzt tendierte EUR/USD wieder um 0,25 Prozent schwächer bei 1,1939.

Der Finanzmarkt nahm am Mittwoch bis zum Fed-Zinsentscheid eine abwartende Haltung ein. Nach dem Votum aber setzte Bewegung ein. Die US-Notenbank schrieb faktisch die ultralockere Zins- und Geldpolitik fort, was den Dollar gegenüber den anderen Hauptwährungen zwischenzeitlich unter Druck brachte.

Der FOMC hat den Leitzins (0,00 bis 0,25 %) und den Anlagezins (0,10 %) unverändert belassen. Die Projektion für die Federal Funds Rate liegt für 2022 und 2023 unverändert bei 0,1 Prozent. Die langfristige Projektion steht weiter bei 2,5 Prozent. Zusätzlich will die Fed in zeitlicher Nähe über die verfügten Lockerungen der Regulierung im Rahmen der Corona-Pandemie für den US-Bankensektor entscheiden.

Trotz boomender Wirtschaft will die Fed länger am Niedrigzins festhalten. Die Projektion der Fed Funds Rate zeigt, dass das aktuellen Niveau bis Ende 2023 Bestand haben soll. Diese Aussage wurde von den Märkten keineswegs so erwartet.

Gleichzeitig rechnet die US-Notenbank mit dem kräftigsten Wirtschaftsaufschwung seit den 70er Jahren - für 2021 etwa mit einem BIP -Plus von 6,5 Prozent, da das Hilfsprogramm von US-Präsident Joe Biden den Konsum ankurbeln würde und sich die Wirtschaft im Zuge der Impfkampagne erholen sollte. Die Fed betonte, dass der Arbeitsmarkt dennoch weiter Sorge bereite. Es müssten rund 10 Mio. Amerikaner zurück in Jobs gebracht werden. Man sei noch weit von den Zielen entfernt.

Fed-Chef Powell betonte, dass die aktuelle Lage zu einem vorübergehenden Anstieg der Inflation führen würde. Auch wenn die Inflationsrate auf über 2 Prozent anziehen sollte, sei damit keine Voraussetzung für eine Zinserhöhung geschaffen. Dazu müsse sich die Teuerungsrate dauerhaft bei mehr als 2 Prozent festsetzen und Vollbeschäftigung erreicht sein.

Zu dem jüngsten Anstieg der Kapitalmarktzinsen äußerte sich die Fed nicht. Der Dollar erhielt am Donnerstag Auftrieb, weil diese im Zuge der von der Fed angehobenen Inflations- und Wachstumserwartungen wieder anzogen.

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Der Schweizer Franken ist im Verhältnis zum Euro so schwach wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Gut 1,10 Franken gibt es aktuell für einen Euro. Die derzeitige Entwicklung des Frankens sei keine Besonderheit im Vergleich zum Euro, auch zum Dollar hat er an Wert eingebüßt, urteilten die Währungsanalysten der DZ Bank. Die Experten erwarten einen Anstieg von EUR/USD bis auf 1,15. Dieses Niveau wäre angesichts der Kaufkraftparitäten angemessen.

Der japanische Jen erhielt Auftrieb durch einen Bericht der japanischen Zeitung "Nikkei". Demnach könnte die Bank of Japan im Rahmen der für Freitag angekündigten Prüfung ihrer geldpolitischen Strategie einige Änderungen vornehmen. An den Märkten wurde der Bericht als Hinweis auf eine mögliche leichte geldpolitische Straffung interpretiert. EUR/JPY notiert aktuell leichter bei 130,25.

Deutliche Gewinne erzielte die türkische Lira. Die Währung profitierte von einer erneuten Zinsanhebung in dem Schwellenland. Die türkische Notenbank CBRT hat den Leitzins um zwei Punkte auf 19,0 Prozent angehoben. Das war stärker als am Markt erwartet worden war. Die türkische Wirtschaft erholt sich zwar weiter, aber zugleich ist die Inflation hoch. Dagegen will die Notenbank mit ihrer Zinspolitik vorgehen.

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