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13:39 Uhr, 08.07.2020

Weizen: Weitere skeptische Stimmen zu Ernten 2020/21

Am Dienstag gab es drei Meldungen zu Frankreich der Ukraine und Russland, die die Erwartungen an die globale Weizenernte 2020/21 gedämpft haben.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Man sollte sich von dem für 2020/21 prognostizierten Überschuss am Weizenmarkt nicht allzu sehr beeindrucken lassen. Zwar taxiert ihn das US-Landwirtschaftsministerium auf 20 Millionen Tonnen und der Internationale Getreiderat auf immerhin 16 Millionen Tonnen. Doch diese Zahlen schrumpfen erheblich, wenn China aus der Betrachtung herausgelassen wird, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing Kuhl in der heutigen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Vor allem aber werde bei den großen Exporteuren nach dem Bestandsabbau 2019/20 für 2020/21 allenfalls mit einem marginalen Lageraufbau gerechnet. Und selbst dieser stehe auf wackeligen Beinen. Denn auch kurz vor Beginn der Ernte würden die kritischen Stimmen zu den Ernteerwartungen nicht abreißen. Allein gestern habe es drei Meldungen gegeben, die die Erwartungen dämpften, heißt es weiter.

„So geht das französische Agrarministerium davon aus, dass die französische Weichweizenernte 2020/21 nur 31,3 Millionen Tonnen betragen wird, 21 Prozent weniger als im Vorjahr und zwölf Prozent weniger als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Etwa die Hälfte des Rückgangs gegenüber der letzten Ernte ist auf eine kleinere Fläche wegen übermäßiger Nässe während der Aussaat im letzten Herbst zurückzuführen, die andere auf niedrigere Erträge nach der Frühjahrstrockenheit“, so Helbing-Kuhl.

Allerdings lägen letztere wohl zumindest noch im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die meisten Schätzungen zur französischen Weizenernte hätten bisher bei 32 bis 33 Millionen Tonnen gelegen, die EU-Kommission habe sich Ende Juni mit 30,3 Millionen Tonnen allerdings bereits sehr skeptisch gezeigt. Ebenfalls gestern habe das Agrarberatungsunternehmen ProAgro seine Schätzung für die ukrainische Weizenernte auf knapp über 26 Millionen Tonnen reduziert, acht Prozent weniger als im Vorjahr, heißt es weiter.

„Und für Russlands Weizenernte kürzte das Beratungshaus IKAR seine Prognose um 1,5 Millionen auf 78 Millionen Tonnen. Der Weizenpreis in Chicago legte gestern leicht zu. Er erreichte im Handelsverlauf die Marke von 500 US-Cent je Scheffel, beendete den Tag allerdings bei 495 US-Cent“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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