Weizen: Vorerst keine Knappheit
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Abwärtsrevisionen der Weizenernten in der EU und Russland haben den Weizenpreis in Paris Ende Juli erstmals seit drei Jahren über 200 Euro je Tonne steigen lassen. Auch in Chicago stieg der Weizenpreis kräftig. Schon im Frühjahr war für 2018/19 mit einem Defizit am Weizenmarkt gerechnet worden, doch lagen die Prognosen damals deutlich unter den jetzt von US-Landwirtschaftsministerium und Internationalem Getreiderat geschätzten 13 bzw. 18 Millionen Tonnen, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.
Nachdem in den Vorjahren rekordhohe Lagerbestände von rund 270 Millionen Tonnen aufgebaut worden seien, bedeute dies zunächst keine Knappheit. Wohl aber werde es 2018/19 in den Exportländern zu einem deutlichen Lagerabbau kommen. Dies sollte dafür sorgen, dass die Weizenpreise auf absehbare Zeit höher bleiben als in den – mit Ausnahme der Preisspitze Sommer 2017 – von der global immer üppiger werdenden Versorgung geprägten Jahren 2016 und 2017. Man sei aber skeptisch, dass der Weizenpreis mittelfristig noch merklich steigen könne. In den nächsten Tagen und vielleicht Wochen könnte dies der Fall sein, heißt es weiter.
„Allerdings dürften nun die meisten negativen Nachrichten aus dem europäischen Raum in den Preisen verarbeitet sein. Zudem dürfte es die Wechselkursentwicklung den EU-Anbietern erschweren, gegenüber russischen und wohl auch wieder zunehmend US-amerikanischen Anbietern punkten zu können. Denn gerade in den USA sind die Lagerbestände noch hoch. Wir heben unsere Prognose für den Durchschnittspreis im dritten Quartal auf 205 Euro je Tonne an, was kurzfristig noch Spielraum nach oben lässt. Im vierten Quartal dürfte der Preis wieder leicht auf 200 Euro je Tonne nachgeben“, so die Commerzbank-Analysten.
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