Weizen: Sorgen um Ernten in Australien und Russland

Singapur (BoerseGo.de) – Weizen legt am Dienstag den zweiten Tag in Folge aufgrund von Sorgen, dass die Ernten in Australien und Russland hinter den Erwartungen zurückbleiben werden, zu. Grund sind extreme Wetterbedingungen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.

Weizen zur Auslieferung im Dezember legt Bloomberg zufolge am Dienstag an der CBOT um 0,5 Prozent auf 5,2525 US-Dollar je Scheffel zu. Weizen habe in diesem Monat bereits rund zehn Prozent zugelegt und sei damit so stark gestiegen, wie seit März nicht mehr, nachdem die Notierungen im September ein Vierjahrestief erreicht hatten, heißt es weiter.

Obwohl starker Regen in Australien und Trockenheit in Russland die Weizenernte in den beiden Ländern schmälern dürfte, wird die weltweite Weizenproduktion laut US-Agrarbehörde USDA in dieser Saison mit 721,12 Millionen Tonnen einen neuen Rekord erreichen. Das weltweite Überangebot dürfte daher nach Meinung von Wayne Gordon, Analyst bei der UBS eine Rally in Schach halten.

„Russland signalisiert ganz klar, das der Winterweizen nicht in erstklassigem Zustand ist“ und die Wetterbedingungen in Australien sprächen dort für eine geringere Ernte, zitiert Bloomberg Gordon. „Dennoch bin ich nicht bullisch. Es gibt jede Menge Weizen“, heißt es weiter.

Die australische Ernte wird Agritel zufolge 2014/15 auf 22,7 Millionen Tonnen und damit den niedrigsten Stand seit fünf Jahren fallen, während die Trockenheit die russische Produktion 2015 SovEcon zufolge auf unter 50 Millionen Tonnen sinken lassen dürfte. Russland ist laut USDA in dieser Saison nach den USA und der Europäischen Union der drittgrößte Weizenexporteur. Australien ist die Nummer fünf.