Weizen/Mais: Russland beschließt Exportsteuer
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Erwartung, dass das US-Landwirtschaftsministerium heute in seinen neuen Prognosen eine nochmals angespanntere Versorgungslage auf den US- und den Weltmärkten für Getreide und Ölsaaten abbilden wird, hat gestern den Preisen Auftrieb verliehen. Viele Beobachter rechnen damit, dass die US-Bestände an Mais und Sojabohnen wegen der regen Nachfrage deutlich nach unten korrigiert und auch die Ernten in Brasilien und Argentinien gekürzt werden, wie Commerzbank-Analystin Michaela-Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Unterstützend habe auch gewirkt, dass starke Regenfälle die Erntearbeiten in Brasilien aktuell und wohl auch noch in den nächsten Wochen behindern würden. Mais habe zwischenzeitlich bei 568 US-Cent je Scheffel auf einem neuen Siebeneinhalbjahreshoch notiert, Sojabohnen bewegten sich unweit des Sechseinhalbjahreshochs von Mitte Januar. Auch Weizen habe gut zwei Prozent im Plus bei 656 US-Cent je Scheffel geschlossen. Denn die extrem kalte Witterung in den USA und in Europa könnte Frostschäden bei den Winterweizenpflanzen verursachen, falls eine schützende Schneedecke fehle, heißt es weiter.
„Zudem hat Russland gestern eine ab Juni greifende, formel-basierte Exportsteuer auf Weizen (und ähnlich auch auf Mais und Gerste) beschlossen. Bis dahin wird zunächst eine feste Steuer von erst 25 Euro, ab März dann 50 Euro je Tonne greifen. Damit soll der Preisauftrieb im Land gebremst werden. Ab Juni wird dann bei steigenden Weltmarktpreisen die Exportsteuer entsprechend der Formel angehoben, um den Abfluss von Ware weniger attraktiv zu machen“, so Helbing-Kuhl.
Vorerst sei aber das Gegenteil erreicht worden: Um noch von den günstigeren Konditionen zu profitieren, hätten russische Händler auf Hochtouren exportiert. Das Beratungshaus SovEcon habe daher seine Prognose für die russischen Weizenexporte um vier Prozent auf fast 38 Millionen Tonnen angehoben. Der Druck auf die Preise russischer Anbieter, der von der Exportsteuer ausgehe, dürfte laut SovEcon die Sommerweizenfläche und damit die gesamte Weizenernte 2020/21 um zwei Millionen Tonnen reduzieren. Auch längerfristig sinke der Anreiz zum Anbau von Weizen. SovEcon rechne damit, dass die Winterweizenfläche zur Ernte 2022 um fünf bis zehn Prozent fallen dürfte, heißt es abschließend.
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