Weizen: Aufwärtsrevisionen für russische Weizenexporte
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Die Frage ist allerdings, ob es Russland gelingen wird, diese Mengen an den Markt zu bringen. Denn die Drohung der Ukraine, die russischen Verladehäfen mit Drohnen zu attackieren, könnte gravierende Auswirkungen haben, da Russland seine Weizenausfuhren größtenteils über den Seeweg im Schwarzen Meer abwickelt.
Zu Wochenbeginn haben gleich zwei russische Agrarberatungsunternehmen ihre Prognosen für die Weizenernte und die Weizenexporte Russlands im seit Anfang Juli laufenden Erntejahr 2023/24 nach oben revidiert, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
„IKAR rechnet nun mit einer Ernte von 88 Millionen Tonnen (bislang 86,5 Millionen Tonnen). Die Weizenexporte sollen sich auf 47,5 Millionen Tonnen belaufen. Bislang ging man von 46 Millionen Tonnen aus. SovEcon revidierte seine Ernteprognose auf 87,1 Millionen Tonnen leicht nach oben. Etwas stärker fiel die Aufwärtsrevision bei den Exporten aus, die mit 48,1 Millionen Tonnen ein neues Rekordniveau erreichen sollen. Bislang lag die Prognose bei 47,2 Millionen Tonnen“, so Fritsch.
Zum Vergleich: Der International Grains Council ICG rechne bislang mit Exporten von 45,2 Millionen Tonnen, was etwas unter dem Niveau des Vorjahres liege, das US-Landwirtschaftsministerium USDA dagegen bereits mit 47,5 Millionen Tonnen. Von daher bestehe für den in dieser Woche anstehenden WASDE-Bericht kein Anpassungsbedarf, heißt es weiter.
„Die Frage ist allerdings, ob es Russland gelingen wird, diese Mengen an den Markt zu bringen. Denn die Drohung der Ukraine, die russischen Verladehäfen mit Drohnen zu attackieren, könnte gravierende Auswirkungen haben, da Russland seine Weizenausfuhren größtenteils über den Seeweg im Schwarzen Meer abwickelt. Der Weizenexport der Ukraine ist durch den Ausstieg Russlands aus dem Getreideabkommen und die russischen Drohnenangriffe auf Hafenanlagen in Odessa und an der Donau bereits schwer beeinträchtigt“, so Fritsch.
Die Weizenpreise hätten zwar zu Wochenbeginn merklich zugelegt, von den Ende Juli verzeichneten Niveaus seien die Preise allerdings noch weit entfernt. Dies könnte sich ändern, sollte sich die Lage weiter verschärfen und die Weizenexporte beider Länder durch gegenseitige Drohnenangriffe zum Erliegen kommen. Dann wären immerhin fast 30 Prozent der weltweiten Weizenexporte gefährdet, heißt es weiter.
„Als dies letztmals als reales Risiko angesehen wurde, erreichten die Weizenpreise im Frühjahr 2022 Rekordniveaus. Noch scheint der Markt dieses Negativszenario als eher unwahrscheinlich anzusehen. Umso dringlicher erscheint eine Rückkehr zum Getreideabkommen, das beiden Ländern einen sicheren Getreideexport ermöglichen würde“, so Fritsch.
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