Was bedeutet Saudi Aramcos Aufstieg zum weltgrößten börsennotierten Unternehmen?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Der Börsengang von Saudi Aramco ist nun – nach einer Reihe von Verzögerungen – für den 17. November geplant. Es soll das weltweit größte börsennotierte Unternehmen werden, basierend auf der geschätzten Bewertungsspanne von 1,6 bis 1,8 Billionen US-Dollar. Die Zahlen des Ölkonzerns sind bemerkenswert: so versorgt Aramco nicht nur 12 Prozent des weltweiten Öl- und 5 Prozent des weltweiten täglichen Energiebedarfs, sondern es bietet Erdöl auch sehr günstig an, mit Förderkosten von 2,80 US-Dollar pro Barrel. Seine Reserven reichen noch 52 Jahre, wobei sich diese nach Einschätzung einiger Analysten verdoppeln könnten, sollten sich Ölförderungsmaßnahmen verbessern und die Exploration steigen. Der Reingewinn im vergangenen Jahr betrug 111 Mrd. US-Dollar, 75 Mrd. US-Dollar wurden für Dividenden beiseite gelegt.
So eindrucksvoll diese Zahlen sind, so groß sind die damit verbundenen Risiken. Vor allem die amerikanische Schieferölbranche sowie ein sich wandelnder Energiemix bedrohen die Ölpreise. Ein Grund für die niedrigen Kosten von Aramco ist, dass seine Einrichtungsstandorte nahe beieinander liegen; gleichzeitig sind sie aber auch anfälliger für Störungen und Sabotage, wie jüngst zu sehen war, als die Einrichtungen in Abqaiq und Khurais im September angegriffen wurden. Hinzu kommt das fiskalische Risiko einer Investition in ein autokratisches Regime: während der Steuersatz für das Unternehmen gesenkt wurde, um potenzielle Aktionäre anzulocken, könnte er in Zukunft natürlich wieder angehoben werden.
Wir gehen von einer signifikanten inländischen Nachfrage aus, und da der Streubesitz voraussichtlich nur zwischen 1 und 2 Prozent liegen wird, dürfte dies ein Emissionsvolumen von zwischen 16 und 36 Mrd. US-Dollar bedeuten, aufgrund der schieren Größe des Unternehmens. Bemerkenswert ist aber, dass die Bewertungsmultiplikatoren mehr als doppelt so hoch sind wie die der russischen Wettbewerber, die ebenfalls niedrige Förderkosten und ausreichend Reserven vorweisen können. Obwohl wir der Meinung sind, dass Aramco seinen Börsengang erfolgreich abschließen wird, wird die Aktie wahrscheinlich sehr hoch bewertet und mit Risiken behaftet sein.
🙂Ich halte zwar nichts von zuviel Ethik bei Investments....aber den Saudis keinen cent...Nach einem Bericht von CNBC von gestern brauchen die dringend das Geld aus dem IPO fuer ihr Haushaltsdefizit