Analysteneinschätzung
18:56 Uhr, 16.01.2017

VW: Kein Schadensersatz für europäische Kunden

Die DZ Bank erhöht den fairen Wert für die VW-Vorzugsaktie von 106 auf 150 Euro und bewertet den Titel nun neu mit „Halten“ (Verkaufen).

Erwähnte Instrumente

  • Volkswagen AG Vz.
    ISIN: DE0007664039Kopiert
    Kursstand: 146,300 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die DZ Bank erhöht den fairen Wert für die VW-Vorzugsaktie von 106 auf 150 Euro und bewertet den Titel nun neu mit „Halten“ (Verkaufen).

Der Volkswagen-Konzern konnte in den USA einen Vergleich mit der US Regierung erzielen. Die Vereinbarung sieht Bußgeld- und Strafzahlungen von insgesamt 4,3 Mrd. US-Dollar vor. Die verbleibenden Risiken für den Autobauer außerhalb der USA und Kanadas ließen sich abschätzen, schrieb Analyst Michael Punzet in einer Studie vom Freitag.

Der VW-Konzern konnte trotz Dieselgate seinen Absatz in 2016 um 3,8 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 10,3 Mio. abgesetzte Fahrzeuge steigern. Hierbei profitiert das Unternehmen von der guten Entwicklung in China, wo der Absatz um 12,2 Prozent anstieg. In Europa stiegen die Verkäufe um 4 Prozent, während der Absatz in den USA um 2,8 Prozent zurückging.

Nach der Einigung von der Tochter Audi im Zusammenhang mit den 3,0L Dieselmotoren im Dezember 2016 sowie der jüngsten Einigung des VW-Konzerns mit der US-Regierung erhöhte die DZ Bank ihre Schätzungen für weitere Rückstellungen im vierten Quartal 2016 von bislang 500 Mio. auf 4,6 Mrd. Euro erhöht. Die operativen Annahmen wurden nach Vorlage der Absatzzahlen 2016 leicht angehoben. Mit Blick auf die früher als erwartete Einigung mit der US-Regierung sowie der Argumentation von VW, dass es sich bei der beanstandeten Software um keine unzulässige Abschalteinrichtung nach europäischem Recht handelt, wurden die DZ Bank-Schätzungen hinsichtlich weiterer Rückstellungen von 10,5 Euro auf 0 Euro reduziert. Aktuell sei nicht mehr von Kompensationszahlungen an europäische Kunden auszugehen, so Analyst Punzet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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