Kommentar
08:32 Uhr, 29.06.2016

Vor diesem Problem steht die Weltwirtschaft!

Der Brexit ist ein Symptom, ein Krankheitszeichen. Die Krankheit selbst ist das stark nachlassende Produktivitätswachstum einer alternden und schrumpfenden Gesellschaft.

Die Ursache für das nachlassende Produktivitätswachstum sind die exorbitant steigenden Ansprüche auf Sozialleistungen, welche Sparen/Investieren zunehmend unmöglich machen.

Mario Draghi hat in seiner gestrigen Rede darauf verwiesen, dass dieses Problem mehr oder minder lose koordiniert angegangen werden muss und es zeichnet sich ein immer klarer werdendes Bild ab:

a) Die Zentralbanken schieben die Verantwortung zunehmend auf die Politik, um weitere Glaubwürdigkeitsverluste zu verhindern.

b) Die kommenden Maßnahmen werden einen Mix aus Geldpolitik und Fiskalpolitik darstellen, sprich die Notenbanken werden möglicherweise anfangen, Stimulusmaßnahmen direkt zu finanzieren (Helicopter Money).

Nur vordergründig werden dadurch die eigentliche Probleme gelöst werden, denn Greenspan hat es kürzlich so treffend formuliert:

Kein Politiker der Welt, weder rechts noch links im Spektrum, wird seine Hand an die Sozialleistungen legen, obwohl sich alle vollkommen darüber im klaren sind, dass man mit Vollgas gegen die Wand fährt.

Vorerst gilt es aber sich jetzt auf ganz neue Spielregeln einzustellen. Je nachdem wie „Helicopter Money“ ausgearbeitet wird, muss man vielleicht auch die bisher gültigen Thesen bezüglich Deflation/Inflation neu anpassen.

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32 Kommentare

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  • Chamäleon
    Chamäleon

    Dann wird wohl doch früher oder später das Thema, steuerfinanziertes bedingungsloses

    Grundeinkommen, auf dem Tisch kommen. Wenn es gut durchdacht wird, könnte es sogar

    als Allheilmittel der Freien Marktwirtschaft verkauft werden. Wenn jeder, ohne wenn und aber

    seine Steuern bezahlt ist es sogar problemlos bezahlbar und gerechter als die jetztige

    Form.

    19:06 Uhr, 29.06.2016
  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    Bleibt mal locker: ich verstehe Herrn Hauser so, dass es nicht seine Meinung ist.

    Vielmehr zeigt er auf, was die Machteliten in Europa tun werden, wie sie denken und worauf wir uns einzustellen haben ...

    12:27 Uhr, 29.06.2016
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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