Volkswagen: Teil der Unsicherheiten ist beseitigt - Kurskapriolen dürften anhalten

Düsseldorf (Godmode-Trader.de) - Bei einem neuen Kursziel von 110,00 (alt: 95,00) Euro votiert die WGZ Bank weiterhin mit „Verkaufen“ für die Vorzugsaktie von Volkswagen.

VW hat am vergangenen Freitag vorläufige Eckdaten für das vierte Quartal 2015 veröffentlicht, die auf operativer Ebene im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sind. Im Vordergrund der Zahlenbekanntgabe standen jedoch die Angaben zu den erwarteten finanziellen Belastungen des Dieselskandals. Mit Rückstellungen in Höhe von 16,9 Mrd. Euro (davon 16,2 (bisher: 6,7) Mrd. Euro für die Dieselthematik) liegen die quantifizierten Kosten damit deutlich unter den vom Markt kolportierten Schätzungen (bis zu 30 Mrd. Euro). VW zufolge sind mit den Rückstellungen technische und kundenbezogene Maßnahmen sowie weltweite Rechtsrisiken gedeckt.

Aus Sicht der WGZ Bank bestehen jedoch weiterhin offene Fragen im Zusammenhang mit möglichen Strafzahlungen an Behörden sowie Entschädigungen für Anleger. Zu bemängeln sei zudem, dass VW den für Ende April angekündigten Termin des Untersuchungsberichts der Anwaltskanzlei Jones Day aufgrund von unvertretbaren Risiken auf das vierte Quartal 2016 verschoben hat.

Bereits am Donnerstag war bekannt geworden, dass VW mit den US-Behörden eine Grundsatzeinigung erzielt hat. Die Details der Grundsatzeinigung sind am 21. Juni zu erwarten. Die WGZ Bank-Analysten werten die Grundsatzeinigung, die man lediglich als ersten Schritt sehe, sowie dessen schnelles Zustandekommen positiv. Damit dürfte aus heutiger Sicht ein Teil der Unsicherheiten beseitigt sein und operative Themen wieder vermehrt in den Vordergrund rücken, wie etwa eine neue Strategie im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Kernmarke VW.

Die für 2015 angekündigte Dividende von 0,17 (4,80) Euro je Vorzugsaktie ist niedriger als erwartet ausgefallen. Der befürchtete Totalausfall sei jedoch ausgeblieben. Die VW-Vorzugsaktie habe mit einem Kursrückgang auf die Ankündigungen reagiert. Allerdings habe die Aktie zuvor auch deutlich zulegen können. Die Kursvolatilität dürfte vorerst weiter hoch bleiben, urteilt die WGZ Bank.