Analysteneinschätzung
18:07 Uhr, 10.09.2019

VOLKSWAGEN: Startklar für das E-Zeitalter

Das Analysehaus Warburg hält an seiner Kaufempfehlung und dem Kursziel von 210 Euro für die Aktie von VW fest. Auf dem aktuellen Kursniveau notieren die VW-Aktien bei nur 5,1x PRO 2020e, während die FCF-Rendite 12,6 Prozent beträgt.

Erwähnte Instrumente

  • Volkswagen AG Vz.
    ISIN: DE0007664039Kopiert
    Kursstand: 154,620 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Im Vorfeld der diesjährigen IAA in Frankfurt am Main und der Weltpremiere des ID.3, veranstaltete Volkswagen eine Abendveranstaltung für Analysten und Investoren, die sich auf die Fokussierung des Unternehmens im Bereich E-Mobilität konzentrierte.

Der VW-Konzern hält den Aussagen zufolge an seinem Ziel fest, im Jahr 2025 zwischen 2 und 3 Mio. Autos mit alternativen Antrieben (BEVs) zu verkaufen, was mehr als 20 Prozent des Pkw-Absatzes des Unternehmens ausmachen würde. Die batteriebetriebene Elektromobilität gilt derzeit als der effizienteste Weg (wirtschaftlich und ökologisch) zur Reduzierung der CO2-Emissionen und erfreut sich auch der Kundenakzeptanz. Um das angestrebte jährliche Umsatzvolumen zu erreichen, wird das Unternehmen 30 Mrd. Euro in die Einführung von 70 E-Modellen aller Marken investieren, die im ersten Zyklus ein Gesamtvolumen von 22 Mio. erreichen sollen (bis 2028; davon 15 Mio. auf Basis des Modularen Elektrobaukastens, MEB). Nach einem verhaltenen Start wird die Zahl der verkauften Elektrofahrzeuge von ca. 28.000 im vergangenen Jahr auf rund 100.000 im Jahr 2019 steigen und im nächsten Jahr fast 500.000 erreichen (davon rund 50 PRozent in China).

Das MEB-Toolkit (Modularer Elektrobaukasten) des Unternehmens soll dabei eine Schlüsselrolle bei dieser Entwicklung spielen. Bis 2022 will VW reine Elektrotechnik anbieten. Modelle in allen relevanten Segmenten für alle Marken, für die der MEB das technologische und wirtschaftliche Rückgrat bildet. Es wurde bestätigt, dass MEB-basierte E-Autos nach der Hochlaufphase positive Deckungsbeiträge generieren werden, aber höchstwahrscheinlich in der ersten Phase margenverwässernd wirken. Das starke traditionelle Geschäft (basierend auf MQB-Gewinnen, Mixverbesserungen, Ertragssteigerungsprogrammen) und margenstarke BEVs (wie der Porsche Taycan) sollten es dem Unternehmen jedoch ermöglichen, diese Verwässerung auszugleichen.

VW erwartet für 2020 die Produktion von ca. 100.000 MEB-basierten Fahrzeugen, die überwiegende Mehrheit davon sind ID.3s. Das Unternehmen hat bereits mehr als 30.000 Vorbestellungen von Kunden erhalten, die 1.000 Euro angezahlt haben. VW bestätigte, dass der Einstiegspreis für den ID.3 in Deutschland bei unter 30.000 Euro liegen wird. Einschließlich der Subventionen für Elektroautos wird der Preis des Autos auf ein mit einem Golf-Diesel vergleichbares Niveau gebracht, während das Auto den Innenraum eines Passats hat. Die relativ attraktive Preisgestaltung, sowie Maßnahmen zur Verringerung der Reichweitenangst und der Nachfrage von Firmenkunden mit eigenen Nachhaltigkeitszielen sollten dazu beitragen, die Volumenziele zu erreichen.

Fazit:

Die Veranstaltung bestätigte die Einschätzung der Analysten von Warburg Research, dass VW in der Lage sein wird, sein Toolkit-Know-how im MEB zu nutzen und in Kombination mit den Skaleneffekten, die sich aus seiner Größe ergeben, die wichtigsten Erfolgsfaktoren für den aktuellen technologischen Wandel vom Verbrennungsmotor zu Elektroantrieben zu werden. In diesem Zusammenhang werde der MEB-Rollout durch Erfahrungen aus der Vergangenheit unterstützt, als eine hohe Produktkomplexität aufgrund zu vieler Varianten die positiven Effekte aus der Toolkit-Strategie reduziert haben. Durch die weitere Optimierung der Toolkit-Strategie sei VW in einer guten Position, seine Größe als Weltmarktführer mit einem klaren Bekenntnis zur E-Mobilität zu nutzen, um die neue Technologie innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraums wirtschaftlich nutzbar zu machen, so Analyst Marc Rene Tonn.

Volkswagen AG Vz.
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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