Analysteneinschätzung
17:14 Uhr, 17.02.2017

Volkswagen: Ohne China wären die Verkäufe im Januar gestiegen

Die NordLB hat das Kursziel für die Volkswagen-Vorzugsaktien nach Absatzzahlen für Januar von 135 auf 129 Euro gesenkt und das Anlageurteil auf „Verkaufen“ belassen.

Erwähnte Instrumente

  • Volkswagen AG Vz.
    ISIN: DE0007664039Kopiert
    Kursstand: 139,750 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover (Godmode-Trader.de) - Die NordLB hat das Kursziel für die Volkswagen-Vorzugsaktien nach Absatzzahlen für Januar von 135 auf 129 Euro gesenkt und das Anlageurteil auf „Verkaufen“ belassen.

Der Volkswagen-Konzern musste bei den Fahrzeug-Auslieferungen im Januar einen Rückgang um 4,0 Prozent auf 813.700 Einheiten hinnehmen. Während die Verkaufszahlen in den meisten Regionen im Plus lagen, verbuchte der Konzern in China (-14,0 %) und in Brasilien (-18,0 %) deutlich rückläufige Auslieferungen.

Die Auslieferungszahlen hätten ohne das schwache China-Geschäft zugelegt, schrieb Analyst Frank Schwope in einer Studie vom Freitag. Im Geschäftsjahr 2016 sei dies noch umgekehrt gewesen: Dank China habe VW die Verkaufszahlen ins Plus retten können. Der deutliche Rückgang der Verkaufszahlen in China dürfte eine Folge vorgezogener Verkäufe sein, da in der Volksrepublik erst Ende Dezember über eine Verlängerung der Reduzierung der Kaufsteuer entschieden worden sei.

Auch wenn die Verkäufe in China im Januar zurückgingen, dürfte die Abhängigkeit des Volkswagen- Konzerns vom Reich der Mitte weiter sukzessive zunehmen, erwartet Analyst Schwope. Sollte die chinesische Regierung die heimische Autoindustrie zukünftig stärken wollen, dürfte besonders der Wolfsburger Autokonzern darunter leiden.

In den USA könnte insbesondere Volkswagen unter einer protektionistischen Strafsteuer leiden, da der Konzern in den USA deutlich weniger Autos produziere, als er dort verkaufe. Weltweit rechne er für den Konzern im Jahr 2017 maximal mit einem Wachstum von 2 Prozent, so dass die Auslieferungszahlen bei höchstens 10,5 Mio. Einheiten liegen dürften; auch eine Stagnation der Absatzzahlen auf dem Niveau des Vorjahres sollte nicht überraschen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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