Volkswagen: Krise noch nicht ausgestanden: "sparen, sparen, sparen"
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Die Analysten der NordLB bestätigen das Anlageurteil „Halten“ für die Volkswagen-Vorzugsaktie.
Der Volkswagen-Konzern veröffentlichte heute Eckdaten des verschobenen Geschäftsberichts 2015. Demzufolge legte der Umsatz um 5,4 Prozent auf 213,292 Milliarden Euro zu. Die Fahrzeug Auslieferungen waren um 2,0 Prozent auf 9,931 Millionen Einheiten leicht rückläufig. Infolge des Abgasmanipulations-Skandals fielen erhebliche Sonderbelastungen in Höhe von 16,2 Milliarden Euro an, was in der Konsequenz zu tief roten Zahlen führte. So rutsche das operative Ergebnis mit minus 4,069 Milliarden Euro (2014: +12,697 Mrd. Euro) deutlich in den negativen Bereich. Auch das Ergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter mit minus 1,582 Milliarden Euro fiel klar in den roten Bereich. Hieraus ergibt sich ein Ergebnis je Vorzugsaktie in Höhe von minus 3,09 Euro (2014: +21,88 Euro). Der Dividendenvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat für die Hauptversammlung im Juni beläuft sich auf 0,17 Euro (Vorjahr: EUR 4,86).
Für 2016 rechnet der Vorstand mit Fahrzeug-Auslieferungen auf dem Niveau des Vorjahres. Ferner erwartet der Vorstand, „dass die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns um bis zu 5 Prozent unter Vorjahr liegen können. Für das operative Ergebnis des Konzerns wird mit einer operativen Rendite zwischen 5,0 und 6,0 Prozent gerechnet.“
Im ersten Quartal 2016 legten die weltweiten Fahrzeug-Auslieferungen des Volkswagen-Konzerns um 0,8 Prozent auf 2,508 Mio. Einheiten zu. Die Marke Volkswagen Pkw musste in den ersten 3 Monaten weltweit ein Absatzminus von 1,3 Prozent auf 1,460 Mio. Einheiten hinnehmen.
Trotz des Ausweises des größten Verlustes der Konzerngeschichte infolge des Diesel-Manipulationsskandals im Jahr 2015 ist die Krise in Wolfsburg noch lange nicht ausgestanden, konstatiert NordLB-Analyst Frank Schwope in seiner am Freitag vorgelegten Studie. Auch die gestrige Einigung in den USA sei lediglich ein Zwischenschritt eines Marathons, der sich auf die nächsten 5 bis 10 Jahre ausdehnen dürfte. Der Skandal erstrecke sich auf mehr als hundert Länder weltweit, wenngleich die Risiken aus dem Betrug dort deutlich geringer seien als in den USA. Trotz der Rückstellungen in Höhe von 16,2 Milliarden Euro gehe er nach wie vor weltweit von Gesamtkosten infolge der Manipulationen in Höhe von 20 bis 30 Milliarden Euro aus und eher von einem Überschreiten als einem Unterschreiten dieser Range, so Schwope weiter.
Die Devise in Wolfsburg muss seiner Meinung nach in den nächsten Jahren lauten: sparen, sparen, sparen. Eine Existenzgefährdung des Konzerns sehe er aber nicht. Der Kurs der Volkswagen-Vorzugsaktie dürfte in den nächsten Monaten recht volatil bleiben.
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