Analysteneinschätzung
17:55 Uhr, 30.01.2017

Volkswagen - 2017 wird herausfordernder - Anlageurteil "Verkaufen"

Mit Blick auf das herausfordernde Jahr 2017 und die deutliche Kurserholung der letzten Monate stufen die Analysten der NordLB die Volkswagen- Vorzugsaktie auf „Verkaufen“ zurück, erhöhen aber zugleich das Kursziel auf 135,00 Euro.

Erwähnte Instrumente

  • Volkswagen AG Vz.
    ISIN: DE0007664039Kopiert
    Kursstand: 145,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover (Godmode-Trader.de) - Mit Blick auf das herausfordernde Jahr 2017 und die deutliche Kurserholung der letzten Monate stufen die Analysten der NordLB die Volkswagen- Vorzugsaktie auf „Verkaufen“ zurück, erhöhen aber zugleich das Kursziel auf 135,00 Euro.

Der Volkswagen-Konzern konnte im Geschäftsjahr 2016 mit 10,312 Mio. (+3,8 %) ausgelieferten Autos einen neuen Verkaufsrekord aufstellen und ist damit erstmals größter Automobil-Hersteller der Welt vor Toyota geworden. Allerdings basiert der Erfolg insbesondere auf China. Ohne das Reich der Mitte wären die Verkaufszahlen leicht rückläufig gewesen.

Am 11. Januar teilte der Vorstand der Volkswagen AG mit, dass er sich „mit der US-Regierung auf die Beilegung strafrechtlicher Ansprüche und Umweltschutzklagen auf Bundesebene sowie weiterer gegen das Unternehmen gerichteter zivilrechtlicher Ansprüche geeinigt“ hat, „die im Zusammenhang mit der Dieselthematik stehen. Als Teil der Vergleichsvereinbarungen hat sich Volkswagen zu Bußgeld- und Strafzahlungen von insgesamt 4,3 Milliarden US-Dollar sowie zu einer Reihe von Maßnahmen bereit erklärt, mit denen seine Compliance- und Kontrollsysteme weiter gestärkt werden sollen.“

Einschließlich des neuen Vergleiches mit der US-Regierung dürften sich die Kosten aus dem Diesel-Skandal mittlerweile auf über 20 Mrd. Euro belaufen, konstatiert Analyst Frank Schwope in einer Studie von Freitag. Der Volkswagen-Konzern hatte bisher Rückstellungen von 18,2 Mrd. Euro gebildet. Die Gesamtkosten des Diesel-Skandals schätzt die NordLB nach wie vor auf 25 bis 35 Mrd. Euro.

Das laufende Geschäftsjahr 2017 könnte für den Volkswagen-Konzern herausfordernder werden, so Analyst Schwope. Vom neuen US-Präsidenten Trump angekündigte protektionistische Maßnahmen könnten insbesondere den Volkswagen-Konzern treffen, der deutlich mehr Autos in den USA verkaufe, als er dort produziere. Zudem dürfte das Absatz-Wachstum in China und in Europa geringer ausfallen als noch in 2016. Weltweit rechne er für den Konzern maximal mit einem Wachstum von 2 Prozent, so dass die Auslieferungszahlen bei höchstens 10,5 Mio. Einheiten ins Ziel kommen sollten; auch eine Stagnation der Absatzzahlen auf dem Niveau des Vorjahres sollte nicht überraschen.

Der Kurs der Volkswagen-Vorzugsaktie hat sich in den letzten 12 Monaten recht deutlich erholt und ist nicht mehr allzu weit vom Kursniveau vor Aufdeckung des Diesel-Skandals entfernt. „Mit Blick auf das herausfordernde Jahr 2017 und die deutliche Kurserholung der letzten Monate werde die Volkswagen-Vorzugsaktie gemäß ihrer Empfehlungssystematik auf „Verkaufen“ zurückgestuft, resümiert die NordLB.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten