Kommentar
17:45 Uhr, 26.02.2020

Aktienmärkte stabilisieren sich - Union lehnt Aussetzung der Schuldenbremse ab

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Erwähnte Instrumente

  • Tesla und Panasonic hängen ihre Partnerschaft teilweise an den Nagel
  • Disney-CEO Iger tritt überraschend ab
  • DIW: Industrie-Rezession setzt sich unabhängig vom Coronavirus fort
  • BVerfG kippt Verbot „geschäftsmäßiger Sterbehilfe“
  • Coronavirus: US-Zinssenkung (noch) nicht notwendig
  • Coronavirus: Erste Infizierte in Deutschland
  • Virus-Krise: Italien vor der Rezession?
  • Virus: Keine Reisesperren in Europa
  • Virus: Unternehmen streichen reihenweise ihre Jahresziele
  • Apple öffnet Teil seiner Geschäfte in China wieder
  • Bayer bekommt neuen Aufsichtsratschef
  • Lufthansa setzt den Rotstift an
  • Munich Re plant Aktienrückkauf

DAX

  • Nach den deutlichen Kursverlusten an den vergangenen beiden Handelstagen wegen der Ausbreitung des Coronavirus haben sich die Aktienmärkte am Mittwoch stabilisiert. Zwar brach der DAX im Tief am Mittwochvormittag zunächst weiter bis auf 12.368 Punkte ein, anschließend kam es aber zu einer rasanten Intraday-Erholung, die den Leitindex in der Spitze wieder um fast 500 Punkte steigen ließ. Am Ende schloss der DAX fast unverändert bei 12.774,88 Punkten. Deutliche Kursgewinne wurden hingegen an der Wall Street verzeichnet. An den ersten beiden Handelstagen der Woche hatte die Angst vor einer weltweiten Pandemie durch das Covid-19-Virus die Finanzmärkte in Panik versetzt. Vor allem aus Italien, Südkorea und dem Iran wurde ein Anstieg der Corona-Erkrankungen gemeldet, was unter Investoren die Furcht vor gravierenden Folgen für die weltweite Konjunktur schürte. Zuvor hatten die Märkte ganz offensichtlich zu lange die vom Coronavirus ausgehenden Gefahren unterschätzt. “Wir wissen weder, wann das Virus eingedämmt werden kann, noch welche Maßnahmen die Staaten ergreifen, um es unter Kontrolle zu bekommen“, erklärte Marktexperte Mark Haefele von der UBS die Unsicherheit. Mittlerweile spiegeln sich die letzten Entwicklungen durch Beeinträchtigungen bei Unternehmen wider. Hinter Lieferketten werden Fragezeichen gemacht, Messen und andere Veranstaltungen werden abgesagt. Das belastet Ticketvermarkter wie CTS Eventim. Die Lufthansa versucht es mit Kostensenkungen und geht dabei ungewöhnliche Wege. Einstellungen sollen ausgesetzt oder verschoben werden, Mitarbeiter können ab sofort unbezahlten Urlaub nehmen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Triebwerksbauer MTU hat einen Großauftrag der amerikanischen Luftwaffe erhalten. Demnach übernimmt die kanadische Niederlassung des Konzerns für zehn Jahre die Instandhaltung, Reparatur und Überholung von F138-Triebwerken und Bauteilen. Der Auftrag hat eine Laufzeit bis Februar 2030 und ein Volumen von voraussichtlich 225 Mio. US-Dollar.
  • Der Reisekonzern TUI trifft wegen des sich ausbreitenden Coronavirus strengere Vorkehrungen. Alle Tui-Gesellschaften(Kreuzfahrten, Flüge und Hotels) befolgten „etablierte Verfahren zur Verhinderung von Infektionen", teilte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „Außerdem wurden die Hygienemaßnahmen erhöht.“ Für das abgeriegelte Hotel auf Teneriffa habe TUI Deutschland zudem für alle Anreisen bis zum 13. März einen Buchungsstopp verhängt. Derzeit seien rund 200 Gäste in dem Hotel, die über TUI gebucht haben.
  • Laut dem „Nikkei Asian Review“ haben Tesla und Panasonic ihre Partnerschaft bei der Produktion von Solarzellen in der Gigafactory 2 in Buffalo im US-Bundesstaat New York beendet. Dort produzieren die Unternehmen Solarzellen für Teslas Solardächer, allerdings nur mit überschaubarem Erfolg. Die Zusammenarbeit der beiden in der ersten Gigafactory im US-Bundesstaat Nevada sei davon jedoch nicht berührt. Dort baut Tesla Elektroautos und Panasonic die Akkus dafür.
  • Beim Medienkonzern Walt Disney endet die Zeit des langjährigen Vorstandschefs Bob Iger mit sofortiger Wirkung, wie am Dienstag nach US-Börsenschluss vom Konzern mitgeteilt wurde. Zum Nachfolger wurde Disney-Manager Bob Chapek ernannt, der zuletzt für die Vergnügungspark-Sparte zuständig war. Nach dem Start des Streaming-Services Disney+ glaube er, dass nun der optimale Zeitpunkt sei, das Amt an einen neuen Vorstandschef zu übergeben, sagte Iger.
  • Der Baumarktkonzern Lowe's enttäuschte mit seiner Umsatzentwicklung im vierten Quartal. Lowe's, verzeichnete für das Quartal bis Januar 2020 einen Umsatz von 16,03 Mrd. Dollar und verfehlte damit die Markterwartungen um 0,74 Prozent. Im Vorjahr lagen die Erlöse bei 15,65 Mrd. Dollar.
  • Der Anbieter von Bürobedarf und -dienstleistungen, Office Depot, ist im letzten Quartal in die Gewinnzone gedreht. Office Depot meldete einen Nettogewinn von 55 Mio. Dollar bzw. 0,10 Dollar je Aktie, mach einem Nettoverlust von 14 Mio. Dollar bzw. 0,02 Dollar je Aktie vor Jahresfrist. Für das Fiskaljahr 2020 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von etwa 10,50 Mrd. Dollar. Analysten erwarten Erlöse in Höhe von 10,46 Mrd. Dollar.
  • Der Softwarekonzern Salesforce hat eine überraschende Veränderung an der Konzernspitze mitgeteilt. Co-CEO Keith Block tritt zurück, der Konzern wird künftig alleine von Marc Benioff geführt. Zudem gab Salesforce die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2019/2020 (31. Januar) bekannt. Der Umsatz legte danach um 29 Prozent auf 17,1 Mrd. Dollar zu.
  • Der Raumfahrtkonzern Virgin Galactic hat am Dienstagabend nach US-Börsenschluss seine Zahlen für das vierte Quartal 2019 veröffentlicht. Der Nettoverlust betrug demnach 73 Mio. Dollar, der Umsatz belief sich auf 529.000 Dollar.
  • Die Munich Re will Aktien im Wert von bis zu einer Mrd. Euro am Markt zurückkaufen. Auf Basis des derzeitigen Kursniveaus entspräche das 2,7 Prozent des Grundkapitals, teilte der Konzern mit. Das Rückkaufprogramm soll nach der Hauptversammlung am 29. April starten und bis spätestens zur Hauptversammlung im nächsten Jahr laufen.
  • Die Lufthansa hat angesichts der Ausbreitung des Coronavirus auf die Notbremse gedrückt, um Kosten zu sparen. Der Konzern biete seinen Mitarbeitern ab sofort unbezahlten Urlaub an, teilte die Fluggesellschaft am Mittwoch mit. Möglicherweise würden auch die tariflichen Teilzeitangebote ausgeweitet. Zudem streicht der Vorstand Kosten in der Verwaltung. Inwiefern sich die Virus-Epidemie auf den Gewinn auswirkt, will das Management noch nicht abschätzen.
  • Bayer-Aufsichtsratschef Werner Wenning stellt sein Amt zur Verfügung. Der ehemalige Manager des Wirtschaftsprüfers PricewaterhouseCoopers, Norbert Winkeljohann, werde mit Ablauf der Hauptversammlung Ende April auf Werner Wenning als Vorsitzender des Aufsichtsrats folgen, wie Bayer am Mittwoch mitteilte. Wenning leitet den Aufsichtsrat seit 2012 und ist eigentlich bis zum Jahr 2022 gewählt.
  • Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank hat im Schlussquartal, aber auch im Gesamtjahr einen massiven Gewinnrückgang erlitten. Im vierten Quartal brach der Betriebsgewinn um knapp die Hälfte auf 62 Mio. Euro ein. Im Berichtszeitraum drückten Aufwendungen für das Risikoabbauprogramm von zusätzlichen 15 Mio. Euro auf den Gewinn. Die Dividende für das vergangenen Jahr soll nun auf 2,00 von 2,10 Euro sinken. Im laufenden Jahr rechnet die Bank mit einer stabilen Entwicklung bei den zentralen Kennziffern.
  • Die Lufthansa und ihre Partnerin United Airlines haben laut der Süddeutschen Zeitung eine Übernahme der Fluggesellschaft TAP Portugal im Blick. Die Verhandlungen mit den derzeitigen Eigentümern seien allerdings noch nicht in der Endphase und könnten sich noch hinziehen, berichtete die zeitung ohne nähere Angabe von Quellen. Die Lufthansa lehnte einen Kommentar zu dem Bericht ab. TAP Portugal gehört derzeit zur Hälfte dem portugiesischen Staat und zu 45 Prozent dem US-Airline-Unternehmer David Neeleman. Die restlichen fünf Prozent halten die Mitarbeiter.
  • Der Bergbaukonzern Rio Tinto hat 2019 insbesondere wegen höherer Preise für Eisenerz seinen Gewinn im vergangenen Jahr kräftig gesteigert. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 17 Prozent auf 21,2 Mrd. US-Dollar, die entsprechende operative Marge lag bei 47 Prozent. Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus blickt das Unternehmen vorsichtig in die Zukunft. „Wir schauen uns die Auswirkungen des Coronavirus genau an und haben uns auf kurzfristige Beeinflussungen wie etwa Probleme bei Lieferketten vorbereitet", sagte Unternehmenschef Jean-Sebastien Jacques laut Mitteilung.
  • Apple hat einen Teil seiner wegen des Coronavirus geschlossenen Geschäfte in China wieder geöffnet. Auf der Website von Apple waren 23 der 42 Stores in China als „open" gekennzeichnet. Apple forderte Kunden jedoch dazu auf, in den Geschäften Mundschutz zu tragen und sich beim Betreten die Temperatur messen zu lassen.
  • Der Autobauer Opel hat im vergangenen Jahr dank eines scharfen Sparpprogramms einen Betriebsgewinn von 1,1 Mrd. Euro erzielt, wie der Finanzvorstand des französischen Mutterkonzerns PSA, Philippe de Rovira, am Mittwoch vor Journalisten mitteilte. 2018 hatte Opel einen operativen Gewinn von 859 Mio. Euro eingefahren. Der PSA-Konzern steigerte im vergangenen Jahr seinen auf die Muttergesellschaft entfallenden Nettogewinn um gut 13 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro. Das war ein neuer Rekord. Der Umsatz wuchs um ein Prozent auf 74,7 Mrd. Euro. PSA führt mit dem chinesischen Autobauer Dongfeng in der besonders von der Epidemie betroffenen Stadt Wuhan ein Gemeinschaftsunternehmen. Die Lage in China sieht der Konzern dennoch weiter unter Kontrolle. „Alle unsere Mitarbeiter sind sicher und bei guter Gesundheit", sagte PSA-Konzernchef Carlos Tavares. Die chinesischen Behörden hätten angeordnet, Fabriken geschlossen zu halten, sagte Tavares.
  • Der Schweizer Personaldienstleister Adecco hat im vierten Quartal weniger Umsatz erzielt, netto aber deutlich mehr verdient. Der Umsatz in Euro nahm um 3 Prozent auf 5,96 Mrd. Euro ab, während der operative Gewinn (adjusted EBITA) um 1 Prozent auf 290 Mio. Euro sank. Unter dem Strich stand ein Reingewinn von 256 Mio. Euro (Vj.: Verlust von 112 Mio. Euro, Werte wg. Sondereffekten nicht vergeichbar). Das (bereinigte) Geschäftsvolumen nahm erneut ab.
  • Der Spirituosenkonzern Diageo rechnet mit negativen Auswirkungen des Coronavirus auf sein operatives Geschäft. Der organische Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2019/20 (bis Ende Juni) dürfe wegen des Virus zwischen 225 und 325 Mio. Pfund niedriger ausfallen, der organische operative Gewinn um 140 bis 200 Mio. Pfund gedrückt werden, teilte das britische Unternehmen am Mittwoch mit.
  • Der französische Lebensmittelkonzern Danone hat wegen der Auswirkungen der Viruskrise auf den chinesischen Markt seine Jahresziele zurückgenommen. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern statt eines flächenbereinigten Umsatzwachstums von 4 bis 5 Prozent nun nur noch 2 bis 4 Prozent. Die operative Marge soll zugleich mehr als 15 Prozent betragen, nachdem zuvor von mindestens 16 Prozent die Rede war.

Konjunktur & Politik

  • Angebliche Pläne von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) zur vorübergehenden Aussetzung der Schuldenbremse stoßen auf scharfe Kritik aus der Unionsfraktion. "Das Grundgesetz ist keine Spaßveranstaltung. Daran darf man nicht einfach nach Lust und Laune herumdoktern", sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Haushalt der Unionsfraktion, Eckhardt Rehberg, der Rheinischen Post. "Weite Teile der Unionsfraktion sind zudem strikt gegen die Übernahme der kommunalen Altschulden", sagte Rehberg.
  • Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche um 0,45 Millionen Barrel auf 443,3 Millionen Barrel gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 2,8 Millionen Barrel, während die am Vorabend veröffentlicten inoffiziellen Daten des American Petroleum Institute (API) einen Anstieg um 1,3 Millionen Barrel gezeigt hatten. In der Vorwoche waren die Lagerbestände um 0,42 Millionen Barrel gestiegen. Die Ölproduktion in den USA blieb mit 13,00 Millionen Barrel pro Tag auf dem Niveau der Vorwoche.
  • Der Zahl der verkauften Neubauten in den USA stieg im Januar nach Angaben des US-Handelsministeriums mit auf das Jahr hochgerechnet 764.000 Häusern auf den höchsten Stand seit 2007. Analysten hatten eine annualisierte Zahl von im Schnitt 718.000 Verkäufen erwartet. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Verkäufe um 7,9 %.
  • Die US-Ratingagentur Moody's rechnet mit einem Rückgang der weltweiten Autoverkäufe um 2,5 Prozent in diesem Jahr. Die Coronavirus-Epidemie belaste die Nachfrage und unterbreche Lieferketten. In Westeuropa dürfte die Nachfrage um 4 Prozent fallen, teilte Moody's am Mittwoch in Frankfurt mit. In China erwartet die Ratingagentur einen Absatzrückgang von 2,9 Prozent, und in den USA von 1,2 Prozent.
  • Die Coronavirus-Ausbreitung sorgt weiterhin für Gesprächsstoff. Die US-Gesundheitsbehörde CDC äußerte sich besorgt. „Es ist weniger eine Frage, ob das noch geschehen wird, sondern eher eine Frage, wann genau das geschehen wird und wie viele Menschen in diesem Land schwer krank sein werden", sagte die Leiterin der CDC-Abteilung für Immunisierung und Atemwegserkrankungen, Nancy Messonnier.
  • Der Favorit der US-Demokraten im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur, Bernie Sanders, ist von seinen Mitbewerbern scharf angegriffen worden. Mehrere demokratische Konkurrenten warfen dem linken Senator vor, als selbst ernannter „demokratischer Sozialist" bei der Präsidentschaftswahl am 3. November keine Chance gegen den rep
  • Laut einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe ist das Verbot geschäftsmäßiger Sterbehilfe verfassungswidrig. Die Richter verwiesen auf das grundgesetzlich garantierte Recht auf ein selbstbestimmtes Sterben. Das schließe die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen und dabei Angebote von Dritten in Anspruch zu nehmen. Der 2015 eingeführte Strafrechtsparagraf 217 mache das weitgehend unmöglich.
  • Das Konjunkturbarometer des DIW Berlin zeigt deutlich nach unten: Der Wert für das erste Quartal ist im Vergleich zum Januar um vier auf nun 89 Punkte gefallen. Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2019 um ein knappes Zehntel gegenüber dem vorangegangenen Vierteljahr zulegen. Hinzu kommt die Ausbreitung des Coronavirus, die Lieferketten stören und das Ausgabeverhalten privater Akteure vielerorts vorübergehend empfindlich dämpfen könnte. „Bisher ist der Corona-Effekt aber unklar und nicht zu beziffern“, sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. „Fest steht nur: Die exportabhängige deutsche Industrie wäre bei einer anhaltenden weltweiten Ausbreitung des Virus besonders betroffen – etwa, wenn es zu Lieferengpässen bei aus China bezogenen Vorleistungsprodukten kommt.“ Zuletzt haben sich die Aussichten – etwa die Auftragseingänge oder die Produktionspläne – hierzulande aber sogar wieder etwas aufgehellt.
  • Die Europäische Handelskammer in China sieht weitreichende wirtschaftliche Folgen durch die Ausbreitung des Corona-Virus. Zahlreiche Firmen hätten seit Wochen keine Einnahmen mehr, sagte Präsident Jörg Wuttke der Zeitung „Die Welt“. Anders als große Konzerne könnten kleinere Unternehmen das nicht verkraften. Nach Angaben von Wuttke konnten wegen der Epidemie in den vergangenen Wochen rund 140 Containerschiffe nicht auslaufen. In Europa werde sich das bald bemerkbar machen.
  • Die Konsumenten in Frankreich bleiben trotz der sich verstärkenden Corona-Krise zuversichtlich. Der Insee-Index für das Verbrauchervertrauen steigt für Januar um zwei auf 104 Punkte. Experten hatten einen Anstieg auf 103 Zähler erwartet.
  • Die Krise um den Ausbruch des Coronavirus in der italienischen Region Lombardei könnte die gesamte Wirtschaft des Landes mit in den Abgrund ziehen. „Uns geht es sowieso schon nicht sehr gut, und wir riskieren nun ernsthaft eine Rezession", sagte der Ökonom Andrea Giuricin von der Mailänder Bicocca-Universität. Im letzten Quartal 2019 sank das Bruttoinlandsprodukt Italiens um 0,3 Prozent. Es ist der größte Rückgang im Vergleich zum Vorquartal seit fast sieben Jahren. Auch in der Wirtschaftsmetropole Mailand geht nicht mehr viel. „Die Stadt, die nie still steht, steht nun still", sagte der Wirtschaftsprofessor Francesco Daveri von der Bocconi-Universität. Viele Geschäfte haben geschlossen, viele Unternehmen haben ihren Mitarbeitern die Arbeit daheim verordnet. Schulen und Universitäten sind zu, Fußballspiele wurden abgesagt. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag äußerte sich bereits am Dienstag besorgt über die Lage in Italien. „Die rasche Ausbreitung des Virus insbesondere im Norden trifft das Wirtschaftszentrum des Landes und sorgt aktuell für zusätzliche Verunsicherung der deutschen Exportwirtschaft", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Das Handelsvolumen Deutschlands mit der Lombardei sei fast so groß wie jenes mit Japan.
  • In zwei deutschen Bundesländern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, sind erstmals Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Der Zustand des Patienten in NRW war laut Behörden kritisch. während der 25-jährige Patient aus Göppingen in Baden-Württemberg mit grippeähnlichen Symptomen erkrankt ist. Er solle in eine Klinik gebracht und dort isoliert untergebracht und behandelt werden.
  • Grenzüberschreitende Reisesperren sind nach Ansicht mehrerer europäischer Staaten auch angesichts des Coronavirus-Ausbruchs in Italien keine angemessene Antwort. Das sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Rom. „Wir sind gemeinsam der Meinung, dass zu diesem Zeitpunkt Reisebeschränkungen oder gar Grenzschließungen keine verhältnismäßige Maßnahme wären“.
  • Dallas Fed-Präsident Robert Kaplan sieht noch keine hinreichende Notwendigkeit, auf die wirtschaftlichen Folgen der Ausbreitung des Virus mit Zinssenkungen zu reagieren. Kaplan sagte, es sei zu früh, um ein Urteil darüber zu fällen, wie die Geldpolitik reagieren könnte. Die Fed werde in den kommenden Wochen entscheiden, ob eine Kursänderung erforderlich sei.

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