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12:49 Uhr, 21.02.2018

Venezuela will mit eigener Kryptowährung den Kopf aus der Schlinge ziehen

Nun soll es der Petro richten: Venezuela hat am Dienstag erstmals die staatliche Kryptowährung zum Verkauf angeboten.

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Caracas/ New York (Godmode-Trader.de) - Das finanziell und wirtschaftlich am Boden liegende Venezuela hat am Dienstag erstmals die staatliche Kryptowährung Petro angeboten. Am Dienstag begann der Vorverkauf. „Wir haben unsere Kryptowährung“, zeigte sich Venezuelas Präsident Nicolas Maduro in der Nacht zum Mittwoch im Staatsfernsehen voll des Stolzes. Er teilte mit, dass gestern auf den neuen Petro Vorbestellungen in einem Volumen von 735 Mio. US-Dollar eingegangen seien.

Venezuela ist der erste Staat, der eine durch ihre Bodenschätze gestützte Kryptowährung auf den Markt bringt", sagte Vizepräsident Tareck El Aissami. Die Regierung hofft, damit die Sanktionen der US-Regierung zu umgehen. Diese machen dem Land schwer zu schaffen. Das Verbot der Vereinigten Staaten, Anleihen des venezolanischen Staates zu kaufen, erfasst aber auch den Petro. Dennoch setzt Caracas auf internationale Investoren. Für den 20. März ist ein öffentliches Angebot für weitere 44 Mio. Petro geplant.

Venezuela ist das erdölreichste Land der Welt und verfügt über gigantische Reserven von mehr als 250 Mrd. Barrel. Der Referenzwert des Petro entspricht nun dem Preis von einem Barrel Erdöls, knapp 60 Dollar, und soll durch Anrechte auf Erdölvorkommen des Landes gedeckt sein. Wie diese Rechte notfalls durchgesetzt werden könnten, bleibt aber unklar.

Zunächst wird eine externe Blockchain-Plattform (Ethereum) für die Schürfung und Registrierung der Kryptowährung Petro eingesetzt. Zu einem späteren Zeitpunkt will die Regierung dann auf eine staatliche Blockchain umstellen. Experten warnen Anleger, die Vertrauenswürdigkeit des Petros hänge von der Regierung ab.

In Venezuela herrscht auch aufgrund der Devisenknappheit ein Mangel an Lebensmitteln, Medikamenten und Dingen des täglichen Bedarfs. Die Wirtschaftskrise und grassierende Inflation werden von großen Teilen de Bevölkerung der linksgerichteten Regierung angelastet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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