Fundamentale Nachricht
13:57 Uhr, 17.12.2020

GOLD: Wird der Bitcoin zur Konkurrenz?

Gold dürfte auch in der Post-Corona-Ära ein wichtiger Faktor in der Asset Allokation bleiben. Angesichts der wachsenden Zuversicht dürfte das Edelmetall jedoch als sichere Anlage etwas weniger angesteuert werden. Auf längere Sicht bahnt sich zudem eine neue Konkurrenz an, wie jetzt JPMorgan feststellte.

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London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Während der Corona-Pandemie flüchteten viele Anleger in diesem Jahr in Gold. Zuletzt hat das Edelmetall etwas von seinem Glanz verloren, vor allem in der zweiten Jahreshälfte verblasste die Rally. Goldverkäufe in größerem Stil einiger Notenbanken und die schwache Nachfrage in China und Indien ließen den Goldpreis korrigieren. Zudem sorgten der Präsidentschaftswechsel in den USA und die Entdeckung von Impfstoffen gegen das Corona-Virus für eine abnehmende Verunsicherung der Marktteilnehmer. Der Anstieg der Realverzinsung in den USA tat sein Übriges.

Noch steckt die Welt mitten in der Krise, bzw. der zweiten oder dritten Corona-Welle. Der Goldpreis zieht auch wieder an, die Nachfrage legt zu. Doch Entspannung ist mit der Zulassung von ersten Sars-Cov-2-Impfstoffen in immer mehr Ländern in Sicht. Ist dieser Faktor dem Gold im kommenden Jahr abträglich? Wird das wirtschaftliche Wiederaufleben dem Krisen-Asset schaden?

Eine aktuelle Umfrage legt dies nicht nahe. Laut einer aktuellen Erhebung von BullionVault möchte ein Großteil der Investoren auch bei einer Entspannung der Pandemie weiterhin in Gold investieren. Mit 54,8 Prozent gibt mehr als die Hälfte der befragten Privatanleger an, auch im kommenden Jahr mehr Edelmetalle kaufen und gleichzeitig andere Investitionen tätigen zu wollen. 14,2 Prozent der Befragten haben demnach vor, ihre Bestände zu reduzieren. „Gold als Anlageklasse ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Portfolios vieler Privatanleger geworden. (…) Die durch die Pandemie ausgelösten wirtschaftlichen Einbrüche haben den Trend zum Goldinvestment weiter verstärkt“, erklärt Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault.

Fazit vorweg: Gold dürfte auch in der Post-Corona-Ära ein wichtiger Faktor in der Asset Allokation bleiben. Angesichts der wachsenden Zuversicht dürfte das Edelmetall jedoch als sichere Anlage in unsicheren Zeiten etwas weniger angesteuert werden. Auf längere Sicht bahnt sich zudem eine neue Konkurrenzsituation an, wie jetzt die US-Bank JPMorgan festgestellt hat: Laut diesen Analysten hat die Akzeptanz der Digitalwährung Bitcoin durch institutionelle Investoren gerade erst begonnen, während die Akzeptanz von Gold weit fortgeschritten sei. Sollte sich dieser Trend mittel- bis längerfristig fortsetzen, könnte der Bitcoin wird Goldkapital aufsaugen, was diesen in den kommenden Jahren einem strukturellen Gegenwind aussetzen würde.

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