USD/CNY: China wertet den Renminbi ab

Die chinesische Notenbank hat am Dienstag ihren Eröffnungskurs mit 6,2298 CNY um 0,1136 CNY höher an als am Vortag angesetzt. Das tägliche Fixing bildet den Ausgangspunkt für den anschließenden Handel mit Devisen im Reich der Mitte. Zugleich kündigte die Zentralbank künftig einen stärkeren Einfluss der Marktkräfte bei der Berechnung dieses Kurses an und setzt damit ihre Reformen des heimischen Finanzmarktes fort, wie die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt in „Der Markt heute“ schreiben.

Ab morgen sollten dazu, anders als bisher, sowohl der Schlusskurs des Vortages als auch die seitdem erfolgten weltweiten Marktentwicklungen bei der Kursfeststellung berücksichtigt werden. Bislang habe die Notenbank ihren Eröffnungskurs nur auf Basis der zu diesem Zeitpunkt gemeldeten Orders der am Devisenhandel aktiven Banken in Festlandchina ermittelt. Im Resultat habe diese Vorgehensweise zu teilweise erheblichen Abweichungen der tatsächlichen Handelsniveaus vom Zentralbankkurs geführt, heißt es weiter.

„Während die heutige Abwertung durch die chinesische Notenbank an den Devisenmärkten in der Region zu einer Zunahme der Volatilität geführt hat, legten die Renditen und die Preise für Zinsswaps im innerchinesischen Handel zu. Zahlreiche Marktteilnehmer schätzen offenbar die Wahrscheinlichkeit weiterer geldpolitischer Maßnahmen nunmehr geringer ein. Mit Blick auf das derzeit schwache Wirtschaftswachstum sind weitere Zinssenkungen aber unverändert zu erwarten, besonders der Reservesätze, falls es in Folge des schwächeren Yuan zu Kapitalabflüssen kommt. Wir erwarten deshalb in der zweiten Jahreshälfte unverändert eine Rücknahme der Reservesätze um 200 Basispunkte und der Schlüsselzinsen um 25 Basispunkte“, so die HSBC-Analysten.