Fundamentale Nachricht
12:38 Uhr, 28.05.2020

FX-Mittagsbericht: US-Dollar auf Stabilisierungskurs

Während der US-Dollar angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China gegenüber dem britischen Pfund, dem Yen und dem Schweizer Franken zulegen kann, hat er gegenüber dem Euro am Donnerstag ein frisches Achtwochentief erreicht.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,10012 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,22430 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Nach zwei Tagen mit Kursverlusten stabilisiert sich der US-Dollar im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index). Während der Greenback angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China gegenüber dem britischen Pfund, dem Yen und dem Schweizer Franken zulegen kann, hat er gegenüber dem Euro ein frisches Achtwochentief erreicht.

Streitpunkt zwischen den USA und China ist das von China erlassene Sicherheitsgesetz für Hongkong, das Hongkongs Parlament umgeht und sich gegen Aktivitäten richtet, die als subversiv oder separatistisch angesehen werden. Die US-Regierung hält den seit der Rückgabe der ehemals britischen Kronkolonie 1997 an China bestehenden Sonderstatus Hongkongs als autonome Metropole nun für nicht mehr gerechtfertigt. Dies hätte für Bürger und Unternehmen Hongkongs von der Visa-Vergabe bis hin zu Zöllen weitreichende Konsequenzen und auch die Zukunft Hongkongs als Finanzzentrum könnte gefährdet sein. US-Präsident Donald Trump will bis Ende der Woche die Reaktion der USA auf das Gesetz bekannt geben. China hat bereits mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht. USD/CNY hat gestern bei 7,1765 ein frisches Achtmonatshoch erreicht.

Der Euro profitiert weiterhin von dem von EU-Ratspräsidentin Ursula von der Leyen gestern vorgestellten 750 Milliarden Euro schweren Programm für die wirtschaftliche Erholung Europas nach der Corona-Krise. 250 Milliarden Euro sollen davon als Kredite fließen, 500 Milliarden Euro sollen nicht zurückgezahlt werden müssen. Die Finanzierung soll über Anleihen der Europäischen Union laufen, die bis 2058 gemeinsam getilgt werden. Das Konjunkturprogramm würde damit noch größer ausfallen als das in einer deutsch-französischen Initiative vorgeschlagene 500-Milliarden-Euro-Hilfsprogramm. Über das Hilfsprogramm soll bei einem EU-Gipfel am 19. Juni abgestimmt werden.

EUR/USD legt am Donnerstag zu und hat bei 1,1035 ein frisches Achtwochenhoch erreicht. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich ein wenig von ihrem im Zuge der Corona-Krise erreichten Rekordtief im April erholt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) legte im Mai auf 67,5 Punkte zu. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Anstieg auf 70,3 Zähler gerechnet, nach 64,9 Punkten im April. Der Geschäftsklimaindikator sank im selben Zeitraum von minus 1,99 Zählern auf minus 2,43 Punkte. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Während GBP/USD bislang zutiefst bei 1,2232 gehandelt wurde, legte USD/JPY bislang bis 107,90 im Hoch zu. USD/CHF erreichte bislang zuhöchst 0,9719. USD/SEK hat im frühen Handel am Donnerstag bei 9,5440 zunächst ein frisches Zweieinhalbmonatstief erreicht, konnte sich aber im weiteren Handelsverlauf wieder bis bislang zuhöchst 9,6212 erholen.

Die schwedischen Einzelhandelsumsätze sind im April überraschend gegenüber dem Vormonat gestiegen. Das Plus liegt bei 0,2 Prozent. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Rückgang um 2,1 Prozent gerechnet, nach minus 1,5 Prozent im März. Die Stimmung bei Unternehmen und Konsumenten hat sich im Mai etwas aufgehellt. Das Unternehmensvertrauen legte von zuvor 55,1 Punkten auf aktuell 58,2 Zähler zu. Das Verbrauchervertrauen erhöhte sich von 74,2 auf 77,3 Punkte. Bitte beachten Sie auch die umfassendere USD/SEK-News.

Der US-Wirtschaftsdatenkalender ist am Donnerstag gut bestückt. Highlights sind die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter im April und das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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