Kommentar
20:15 Uhr, 18.06.2025

Fed stellt bis Jahresende zwei Zinssenkungen in Aussicht

Fed-Chef Jerome Powell hat sich bisher den Forderungen von US-Präsident Donald Trump nach Zinssenkungen widersetzt. Doch bis Jahresende signalisiert die US-Notenbank weiterhin bis zu zwei Zinssenkungen.

Erwähnte Instrumente

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  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 41.072,38 $ (NYSE)

Hinweis: Updates von der Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell finden sich weiter unten im Artikel.

Die US-Notenbank Fed hat im Rahmen ihres Zinsentscheids am Mittwoch wie erwartet den Leitzins unverändert belassen. Das Zielband für die Fed Funds Rate bleibt konstant bei 4,25 % bis 4,50 %. Die Entscheidung fiel einstimmig mit zwölf zu null Stimmen im Offenmarktausschuss (FOMC), wie die Fed am Mittwochabend nach ihren zweitägigen Beratungen mitteilte.

"Obwohl Schwankungen der Nettoexporte die Daten beeinflusst haben, deuten jüngste Indikatoren darauf hin, dass sich die Wirtschaftstätigkeit weiterhin mit solidem Tempo ausgeweitet hat. Die Arbeitslosenquote bleibt niedrig, und die Bedingungen am Arbeitsmarkt bleiben robust. Die Inflation bleibt weiterhin etwas erhöht", schreibt die Fed im Statement zum Zinsentscheid.

"Die Unsicherheit hinsichtlich des wirtschaftlichen Ausblicks hat abgenommen, bleibt jedoch erhöht. Der Ausschuss verfolgt aufmerksam die Risiken im Hinblick auf beide Aspekte seines dualen Mandats."

Im sogenannten Dot Plot, in dem die FOMC-Mitglieder ihre persönlichen Ansichten mit Blick auf die Entwicklung von Wachstum, Arbeitsmarkt, Inflation und Zinsen festhalten, werden für das laufende Jahr bis zu zwei Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Dabei ist der Offenmarktausschuss aber sehr gespalten: Sieben FOMC-Mitglieder erwarten bis Ende 2025 keine Zinssenkung, acht FOMC-Mitglieder stellen zwei Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte in Aussicht. Im Median werden damit weiterhin zwei Zinssenkungen signalisiert, allerdings nur ganz knapp. Für 2026 und 2027 werden im Median jeweils eine weitere Zinssenkung signalisiert.

Die Prognosen zur Inflation und zur Arbeitslosigkeit im laufenden und im kommenden Jahr wurden im Median erhöht, die Prognosen für das Wachstum leicht gesenkt. Für 2025 werden jetzt ein BIP-Wachstum um 1,4 %, eine PCE-Kerninflationsrate von 3,1 % und eine Arbeitslosenquote von 4,5 % in Aussicht gestellt.

Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump könnte die Inflation in den kommenden Monaten und Quartalen wieder anheizen, weswegen Fed-Präsident Jerome Powell zuletzt eine abwartende Haltung mit Blick auf Zinssenkungen an den Tag gelegt hat. US-Präsident Donald Trump fordert unterdessen von Powell seit Monaten Zinssenkungen und hat diese Forderung erst heute erneuert. Zudem brachte sich Trump heute selbst als möglichen Powell-Nachfolger ins Spiel.

Updates von der laufenden Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell (sinngemäße Aussagen):

  • Bleiben fest entschlossen, unser doppeltes Mandat aus maximaler Beschäftigung und Preisstabilität einzuhalten.
  • Trotz erhöhter Unsicherheit, befindet sich die Wirtschaft in einer soliden Verfassung.
  • Arbeitslosigkeit bleibt niedrig und der Arbeitsmarkt zeigt Vollbeschäftigung oder ist nahe daran.
  • Die Inflation hat sich deutlich verlangsamt, bleibt aber etwas über dem längerfristigen Ziel.
  • Mit der gegenwärtigen Ausrichtung der Geldpolitik sind wir gut aufgestellt, um zeitnah auf wirtschaftliche Entwicklungen zu reagieren.
  • BIP-Messung im ersten Quartal wurde dadurch verzerrt, dass Unternehmen Importe vorgezogen haben.
  • Umfragen zeigen Eintrübung der Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern. Es bleibt abzuwarten, wie sich dies auf Konsum und Investitionen auswirkt.
  • Situation auf dem Arbeitsmarkt ist im Gleichgewicht und der Arbeitsmarkt befindet sich auf dem Niveau der Vollbeschäftigung oder in der Nähe.
  • Höhere Zölle dürften Inflation antreiben. Langfristige Inflationserwartungen bleiben aber in Übereinstimmung mit dem Fed-Ziel.
  • Die Auswirkungen der Änderungen in der Regierungspolitik auf die Wirtschaft bleiben unsicher. Auswirkungen der Zölle dürften von ihrer endgültigen Höhe abhängen.
  • Die Ziele der Fed in Bezug auf Arbeitslosigkeit und Inflation könnten in Konflikt miteinander geraten. In diesem Fall würden wir uns danach richten, von welchem Ziel wir am stärksten entfernt sind und bei welchem Ziel es am längsten dauern dürfte, das Ziel wieder zu erreichen.
  • Prognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit.
  • Höhe und Dauer von Zöllen sind weiter sehr unsicher.
  • Angesichts der Unsicherheit denken wir, dass wir mit unserer Geldpolitik gut aufgestellt sind, um zeitnah auf die wirtschaftlichen Entwicklungen zu reagieren.
  • Es ist sehr schwer zu sagen, wann es angemessen sein wird, die Zinsen nicht mehr auf einem restriktiven Niveau zu halten. Wir wissen, dass die Zeit kommen wird. Es könnte bald passieren, und es könnte sein, dass es nicht bald der Fall sein wird.
  • Wir werden im Sommer mehr Details zur Entwicklung der Zölle erfahren.
  • Wir müssen vorausschauend handeln. Alle Prognosen sagen, dass wir eine erhöhte Inflation in den kommenden Monaten sehen werden. Deshalb müssen wir einige Monate abwarten um zu sehen, wie sich die Inflation entwickelt.
  • Die Geldpolitik ist aktuell mäßig restriktiv.
  • Worauf wir warten, bevor wir die Zinsen senken, ist dass wir Zuversicht haben, dass die Inflation sinkt. Es gibt diesbezüglich viel Unsicherheit. Alle erwarten einen Anstieg der Inflation durch die Zölle.
  • Die Wirtschaft befindet sich in einer soliden Verfassung. Der Arbeitsmarkt schreit nicht nach einer Zinssenkung.
  • Wir beobachten wie alle anderen, was in Bezug auf den Krieg zwischen Israel und Iran passiert. Es ist möglich, dass wir höhere Energiepreise sehen, aber häufig gehen die Preise schnell wieder zurück. In den 1970er Jahren gab es einen nachhaltigen Effekt auf die Inflation, aber inzwischen ist die US-Wirtschaft viel weniger abhängig von Energieimporten.
  • KI kann menschliche Jobs ersetzen, aber es führt auch zur Schaffung neuer Jobs. Diese Frage wird sehr wichtig werden.
  • Die US-Wirtschaft hat sich allen Vorhersagen der letzten drei Jahren, die eine Abschwächung vorhergesagt haben, widersetzt.
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