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20:20 Uhr, 22.05.2024

US-Notenbank schließt Zinserhöhungen nicht völlig aus

Die US-Notenbank hat am Abend das Sitzungsprotokoll zum Zinsentscheid vom 1. Mai veröffentlicht. Die Fed betont darin, dass weitere Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung notwendig sind, bevor die Zinsen gesenkt werden. Weitere Zinserhöhungen werden nicht völlig ausgeschlossen.

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Beim Zinsentscheid am 1. Mai hatte die US-Notenbank den Leitzins unverändert in einer Spanne von 5,25 % bis 5,50 % belassen und beschlossen, den Abbau ihrer Bilanzsumme zu verlangsamen. Zugleich hatte die Fed betont, dass es in den vergangenen Monaten einen Mangel an weiteren Fortschritten bei der Inflationsbekämpfung gegeben habe und dass sie vor ersten Zinssenkungen weitere Fortschritte bei der Reduzierung der Teuerung sehen wolle.

Im Protokoll bekräftigt die Fed diese Sichtweise und schließt sogar weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation nicht ganz aus. „Verschiedene Teilnehmer äußerten die Bereitschaft, die [Geld-]Politik weiter zu straffen, falls sich Risiken für die Inflation so materialisieren, dass eine solche Maßnahme angemessen wäre,“ heißt es in dem am Abend veröffentlichten Protokoll. Im Protokoll zum März-Zinsentscheid hatte es noch keinen Hinweis auf mögliche weitere Straffungen der Geldpolitik gegeben. Außerdem wurde nun eine Aussage aus dem März gestrichen, wonach die Zinsen wahrscheinlich an ihrem Hoch angekommen seien. Auf der Pressekonferenz zum Zinsentscheid am 1. Mai hatte Powell weitere Zinserhöhungen allerdings als „unwahrscheinlich“ bezeichnet.

„Die Teilnehmer nahmen enttäuschende Inflationswerte im ersten Quartal sowie Indikatoren, die auf eine starke wirtschaftliche Dynamik hinweisen zur Kenntnis und kamen zu dem Schluss, dass es länger dauern würde als zuvor erwartet, bis sie größere Zuversicht gewinnen könnten, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 % bewegt,“ heißt es zudem im Protokoll. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses seien sich einig, dass es nicht angemessen sei, die Zinsen zu senken, „bis sie größere Zuversicht gewonnen haben, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 % bewegt“, heißt es im Protokoll, womit Aussagen vom Zinsentscheid selbst bekräftigt wurden.

Die Aussagen aus dem Protokoll könnten allerdings bereits ein wenig veraltet sein. Zum Zinsentscheid am 1. Mai waren die Inflationsdaten für April noch nicht bekannt. Nach mangelnden Fortschritten bei der Inflationsbekämpfung in den ersten drei Monaten waren die April-Daten etwas besser ausgefallen. Die Inflationsrate hatte im April bei 3,4 % gelegen, nach 3,5 % im März. Die Kerninflation hatte sich von 3,8 % auf 3,6 % abgeschwächt.

Fazit: Die US-Notenbank Fed betont im Sitzungsprotokoll zum Zinsentscheid vom 1. Mai, dass sie vor möglichen Zinssenkungen weitere Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung sehen will. Außerdem schließt die Fed im Kampf gegen die hohe Inflation sogar weitere Zinserhöhungen nicht völlig aus, auch wenn Fed-Chef Powell dies auf der Pressekonferenz als unwahrscheinlich bezeichnet hatte. Obwohl die Aussagen nach den besser als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten für April bereits etwas überholt sein könnten, reagierten die US-Aktienindizes mit Kursverlusten auf die Aussagen, während die Zinsen in einer ersten Reaktion anzogen.

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2 Kommentare

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  • Howi007
    Howi007

    Ich kann mich snoch sehr gut während der Corona Krise erinnern, da sagte die FEd Powell: die Zinsen werden noch sehr lange niedrig bleiben und Zinserhöhungen gäbe es keine, kaum danach stiegen die Zinsen......es geht um viel blabla...obohl man weiss dass man ausser blabla ( die Schuldenlasten etc sind das problem) nichts weiter tun kann. Blabla kostet nichts.

    22:27 Uhr, 22.05.
  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Das ist ziemlicher Quatsch. Die Daten zuletzt zeigen etwas anderes. Wahrscheinlich waren einige Michelle W. Bowman, die schon seit einiger Zeit mit diesem Käse auffällt. Die Aktien- und Anleihemärkte mag das ja noch beeindrucken. Die Krypto-Märkte sehen das definitiv anders - und meines Erachtens völlig richtig. Sonst wäre der Bitcoin (BTC), der ein perfekter "Tracker" der US-Geldpolitik war und ist, nicht bei rund 70.000 US-Dollar.

    Abgesehen davon... es mag ja sein, dass die US-Notenbank eine Inflationsrate von 2% p.a. anstrebt. Aber im Zweifel hat sie KEIN Mandat dafür eine Rezession zu initiieren. Last but not least werden die extrem hohen US-Schulden bei noch höheren Leitzinsen ("Leidzinsen") langsam zum Problem. Die US-Notenbank hat aber ebenfalls KEIN Mandat dafür eine Staatspleite der USA auch nur zu riskieren.

    Fazit daher: Was immer "einige" Fed-FOMC-Mitglieder auch erzählen, ihr "Boss" sieht es anders. Am Ende werden die Zinsen daher in diesem Jahr sinken. Wohl mindestens 2x, ich denke weiterhin sogar 3x. We'll see...

    22:04 Uhr, 22.05.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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