US-Börsen: Massive EZB-Geldspritzen beflügeln nur kurzzeitig
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US-Börsen: Draghi beflügelt die Wall Street nur kurzfristig
Die Ankündigung massiver Anleihekäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zunächst auch den US-Börsen kräftige Aufwärtsimpulse beschert. Doch dann drückten Gewinnmitnahmen auf die Kurse. Der Leitindex Dow Jones Industrial zeigt sich im frühen Handel kaum verändert bei 17.540 Punkten.
Die Europäische Zentralbank unter Präsident Draghi hatte zuvor beschlossen, monatlich Anleihen von Staaten und Unternehmen im Gesamtwert von 60 Milliarden Euro zu erwerben. Das Kaufprogramm soll erst einmal bis September 2016 laufen, wie Notenbank-Präsident Draghi nach dem Beschluss des EZB-Rates sagte. Sollte die Inflation dann immer noch zu niedrig sein, könnten sie auch weitergeführt werden. Starten soll das Programm im März. Das Gesamtvolumen liegt damit bei 1,14 Billionen Euro.
Die Geldflut soll Konsum und Investitionen anschieben und letztlich die schwache Inflation in die Höhe treiben. Man werde mit den Ankäufen fortfahren, bis sich die Inflation in die richtige Richtung bewege, sagte Draghi. Die Notenbank will Staatsanleihen mit Investmentgrad mit einer Laufzeit von 2 bis 30 Jahren, Anleihen von EU-Institutionen und Unternehmensanleihen erwerben. Die EZB will auch Anleihen mit negativen Renditen kaufen. Zudem könnte sie ab Juli auch griechische Staatsanleihen kaufen. Die Aufteilung der Anleihekäufe auf die einzelnen Mitgliedsländer richtet sich nach dem Landesanteil am EZB-Kapital. Dabei wird die EZB nicht mehr als 33 Prozent der von einem Land insgesamt ausgegebenen Anleihen kaufen. 20 Prozent der Anleihekäufe unterliegen einer gemeinsamen Risikohaftung.
Kritiker sind der Meinung, dass das viele Zentralbankgeld nicht bei Kreditnehmern ankommen, sondern in Aktien oder Immobilien gesteckt werden wird. Bundeskanzlerin Merkel betonte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, die EZB-Entscheidung dürfe nicht davon ablenken, dass die eigentlichen Wachstumsimpulse durch die Politik gesetzt werden müssten.
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat die Entscheidung der EZB in einer ersten Reaktion noch schärfer kritisiert. „Die EZB untergräbt damit die Anreize für eine nachhaltige Haushaltsdisziplin und Schuldenpolitik", erklärte IfW-Präsident Snower am Donnerstag. Da die EZB Anleihen unterschiedlicher Länder auf ihre Bilanz nehme, ebne sie Zinsunterschiede ein und verzerre damit die Risikosignale für diese Länder.
Der EZB-Rat beschloss am Donnerstag zudem, den Leitzins bei seinem aktuellen Stand von 0,05 Prozent zu belassen. Der Leitzins beeinflusst den Satz, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen. Am Aktienmarkt zogen die Kurse nach Verkündigung des QE-Programms an. Der Dax stieg auf ein Rekordhoch bei 10.399 Punkten. Aktuell notiert der deutsche Leitindex bei 10.333 Punkten.
USA: Anträge auf Arbeitslosenhilfen gehen nicht so stark zurück wie erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche um 10.000 auf 317.000 gesunken, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 301.000 Anträge gerechnet.
United Airlines verdient deutlich weniger
Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat zum Jahresende wegen hoher Kosten für Absicherungsgeschäfte gegen schwankende Treibstoffpreise lediglich 28 Millionen Dollar verdient, wie sie am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 140 Millionen Dollar gewesen. Der Umsatz lag kaum verändert zum Vorjahr bei 9,3 Milliarden Dollar.
USA: Hauspreise steigen stärker als erwartet
In den USA sind die Hauspreise im November stärker gestiegen um 0,8 Prozent zum Vormonat gestiegen, teilte die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Donnerstag mit. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Preise um revidiert 0,4 Prozent nach oben gegangen.
Verizon muss hohem Wettbewerb Tribut zollen
Der US-Kommunikationsdienstleister Verizon hat in Weihnachtsquartal wegen hoher Rabattakionen zusammen mit Tarifsenkungen sowie hoher Belastungen durch die Neubewertung von Pensionsverpflichtungen einen Verlust von 2,23 Milliarden Dollar angehäuft, nachdem im Jahr zuvor noch 5,07 Milliarden Gewinn unter dem Strich gestanden hatten. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn lag bei 71 Cent je Aktie, nach 66 Cent im Vorjahr, etwas weniger als von Analysten erwartet.
Travelers übertrifft die Erwartungen der Analysten
Unter dem Strich blieben mit 1,04 Milliarden Dollar fünf Prozent mehr Überschuss als im vierten Quartal 2013. Travelers übertraf die Erwartungen von Analysten, die mit fast einem Fünftel weniger gerechnet hatten. Die Prämieneinnahmen erhöhten sich um vier Prozent auf gut 5,8 Milliarden Dollar.
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