Keine gute Prognose für Aktien
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
London (Godmode-Trader.de) - „In letzter Zeit hat sich die Lage überwiegend zum Schlechteren verändert: Die Handelskriege sind erneut ausgebrochen, die Gefahr eines ungünstigen Brexits ist wieder präsent, und zumindest aus einigen Winkeln der Finanzmärkte kommen Warnsignale bezüglich der künftigen Konjunktur- und Gewinnentwicklung“, schreibt Maya Bhandari, Portfoliomanagerin bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Kommentar. „Die Zentralbanken rund um den Globus sind jeweils unter Verweis auf diese schwierige Gemengelage auf einen sanfteren Kurs eingeschwenkt. Dennoch sind die Vermögenspreise kräftig gestiegen, sodass einige Märkte nur knapp unter ihren Höchstständen notieren.“
Columbia Threadneedle verweist auf die Einschätzungen von Analysten, die sich eingetrübt hätten. So seien beispielsweise die Bottom-up-Gewinnprognosen für den globalen Aktienmarkt insgesamt gegenüber dem Vorjahr sowohl für 2019 als auch für 2020 um 9 Prozent gesunken. Mittlerweile werde für dieses Jahr weltweit mit einem Nullwachstum der Unternehmensgewinne gerechnet, während die Prognose im letzten Quartal 2018 noch plus 10 Prozent betragen habe.
Auch die globalen Staatsanleihenmärkte senden Columbia Threadneedle zufolge Warnsignale aus. „Über die Hälfte der US-Zinsstrukturkurve weist einen inversen Verlauf auf, und ein Anteil von fast 70 Prozent liegt bei 10 Basispunkten oder flacher, was nach den Erfahrungen der letzten 40 Jahre auf eine steigende Rezessionsgefahr schließen lässt“, schreibt Bhandari. Renditekurven seine zwar kein verlässlicher Indikator für die tatsächliche Konjunkturentwicklung. Und obwohl sich die Konjunkturbarometer eingetrübt hätten, gebe es nur wenige Anzeichen für eine Rezession. „Dennoch darf man die umgekehrte Renditekurve nicht ignorieren: Ein inverser Verlauf ist zum Beispiel ein wichtiger Faktor für das viel beachtete Probit-Modell der Federal Reserve Bank of New York, das jetzt mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 3 eine Rezession in den nächsten zwölf Monaten vorhersagt. Dies findet bei der Fed und an den Finanzmärkten Beachtung.“
Mögliche Unterstützung vonseiten der Notenbanken sei kein Garant für weiter steigende Aktienkurse. Risikoanlagen wie Aktien könnten zwar weiterhin Unterstützung finden, solange Leitzinssenkungen genügten, um schwache Gewinne oder Cashflows auszugleichen. „Allerdings ist dies ein prekäres Gleichgewicht, das sich besser für Unternehmensanleihen eignet“, kommentiert Bhandari. Zudem deuteten die aktuellen Prognosen von Columbia Threadneedle auf weniger Zinssenkungen hin, als sie derzeit am Markt eingepreist sind – sowohl in den USA als auch in Europa. Für Großbritannien erwartet die Gesellschaft weiterhin höhere Leitzinsen, auch wenn sie diesbezüglich angesichts der aktuellen Entwicklungen etwas skeptischer geworden ist.
„Unter dem Strich erscheint unter den gegebenen Umständen und angesichts fehlender Bewertungssignale die Senkung der Aktiengewichtung auf ein neutrales Niveau neben einer allgemein geringeren Risikoneigung angebracht“, fasst Bhandari zusammen. „Die entgegenkommenden Zentralbanken und das moderate positive Wachstum sollten Unternehmensanleihen jedoch weiter Unterstützung bieten.“
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.