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16:10 Uhr, 04.09.2014

US-Börsen lassen sich von guten Konjunkturdaten und EZB-Zinssenkung antreiben

Die US-Standardindizes notieren im frühen Handel überaus freundlich. Stützend wirken gute Daten aus der Wirtschaft sowie die überraschende EZB-Leitzinssenkung.

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US-Börsen streben gen Norden

Neben den Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of England müssen die Anleger heute eine Reihe von Konjunkturdaten verarbeiten. Neue Konjunkturdaten vom Arbeitsmarkt lagen zwar leicht unter den Erwartungen, deuteten aber auf eine anhaltend hohe Dynamik hin. In Europa lockerte derweil die EZB ihre Geldpolitik nur drei Monate nach ihrer letzten umfangreichen Lockerungsrunde weiter.

Die US-Standardindizes notieren im frühen Handel überaus freundlich. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial liegt aktuell um 0,36 % bei 17.140 Punkten vorne, die Tech-Börse Nasdaq tendiert zur Stunde um 0,60 % fester.

EZB: Mario Draghi überrascht alle

Die Europäische Zentralbank hat alle überrascht: EZB-Präsident Draghi kündigte eine weitere Zinssenkung an. Darüber hinaus wird die Notenbank ab Oktober Kreditverbriefungen und Pfandbriefe kaufen. Eine Größenordnung für das neue Programm wollte Draghi nicht nennen.

Laut Beschluss wird die EZB ihre drei Leitzinssätze um weitere 10 Basispunkte senken. Der Hauptrefinanzierungssatz liegt nun bei 0,05 %, der Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,30 % und der Satz für Bankeinlagen bei der EZB bei -0,20 %.

EZB senkt Wachstums- und Preisaussichten

Die Wachstums- und Preisaussichten im Euroraum haben sich aus Sicht der EZB weiter verschlechtert. Im laufenden Jahr erwartet die Notenbank eine Wachstumsrate von 0,9 %, für 2015 wird eine Rate von 1,6 % veranschlagt. Das sind jeweils 0,1 Prozentpunkte weniger, als noch im Juni erwartet worden war. Die Inflation dürfte im laufenden Jahr nur 0,6 % betragen, nachdem bislang von 0,7 % ausgegangen wurde.

Bank of England behält ihren Kurs bei

Die Bank of England belässt den Leitzins bei 0,5 % und tastet ihr das Anleihekaufprogramm nicht an. Sein Volumen beläuft sich nach wie vor auf 375 Mrd. Pfund. Seit Herbst 2012 kauft die Notenbank keine neuen Anleihen mehr an, sie reinvestiert aber Erträge aus fälligen Wertpapieren.

ISM-Einkaufsmanagerindex legt nochmals zu

Berauschende Stimmung im amerikanischen Dienstleistungsgewerbe: Der ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-amerikanischen Service-Sektor steigt im August um 0,9 auf 59,6 Punkte. Ökonomen hatten ein Abgleiten auf 57,3 Punkte erwartet.

ADP: Weniger neue Stellen als erwartet

Laut ADP-Arbeitsmarktbericht wurden im August in den USA 204.000 neue Stellen (ex Agrar) geschaffen. Erwartet wurden 216.000 nach 218.000 im Vormonat.

USA: Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigt etwas stärker als gedacht

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA erhöht sich in der vergangenen Woche um 4.000 auf 302.000, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Ökonomen hatten mit 298.000 Anträgen gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt stiegen die Anträge um 3.000 auf 302.750

US-Challenger Report: Die Zahl der Entlassungsankündigungen liegt im August 20,7 % unter dem Vorjahresniveau, im Vormonat waren es +24,4 %

Defizit in der US-Handelsbilanzsaldo verringert sich etwas

Der Fehlbetrag in der US-Handelsbilanzsaldo verringert sich im Juli im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Mrd. auf 40,5 Mrd. Dollar, teilte das Handelsministerium mit. Volkswirte hatten ein Defizit von 42,5 Mrd. Dollar erwartet.

USA: Produktivität legt weiter zu

In den USA ist die Produktivität der Unternehmen im zweiten Quartal (ex Agrar) um annualisiert 2,3 Prozent zugelegt, teilte das US-Arbeitsministerium laut endgültigen Daten mit. Volkswirte hatten mit einem etwas stärkeren Zuwachs um 2,4 Prozent gerechnet. Die Lohnstückkosten gingen in den Monaten April bis Juni laut Ministerium um 0,1 % zurück.

US-Banken werden stärker reguliert

US-Banken müssen sich künftig besser gegen Finanzkrisen wappnen. Die Geldinstitute sollen danach für mind. 30 Tage Notreserven an als sicher geltenden Wertanlagen, die kurzfristig zu Geld zu machen sind, vorhalten. Das beschlossen die US-Notenbank und Aufsichtsbehörden am Mittwoch. Damit soll künftig verhindert werden, dass Liquiditätslücken zu Finanzkrisen werden.

GM will Finanzsparte unterstützen

General Motors (GM) will seiner Finanzsparte GM Financial wenn nötig bis zu 1 Mrd. US-Dollar zur Verfügung zu stellen. Mit dem Geld soll die Liquidität von GM Financial gestärkt werden.

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2 Kommentare

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  • willsteel
    willsteel

    ​Da braut sich was übles zusammen.... remember september

    21:21 Uhr, 04.09.2014
  • nuetzi
    nuetzi

    ​So gut sind die US-Börsendaten jetzt nicht mehr.

    Da brummt der DAX-Bulle ganz anders. Fragt sich nur wie lange.............. .

    19:52 Uhr, 04.09.2014

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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