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14:12 Uhr, 16.09.2021

UN-Klimabericht: CO2-Emissionen wieder auf Vor-Krisen-Niveau

Das Tempo des Klimawandels wurde durch die Corona-Pandemie nicht verlangsamt, die Welt bleibt in ihrem Kampf um die Reduzierung der CO2-Emissionen ambitionslos, so die UN.

Genf (Godmode-Trader.de) - Der Klimaschutz bleibt ein langer Weg. Der durch Corona verursachte wirtschaftliche Abschwung hat im vergangenen Jahr nur einen vorübergehenden Rückgang der CO2-Emissionen bewirkt, heißt es in einem aktuellen Bericht von der Weltwetterorganisation (WMO), dem Weltklimarat (IPCC) und anderen Organisationen. Der „Aussetzer“ sei nicht ausreichend, um den Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre aufzuhalten, so die Organisationen.

Zwischen Januar und Juli dieses Jahres haben Fabriken und Kraftwerke weltweit mindestens so viel klimaschädliches CO2 aus fossilen Quellen ausgestoßen wie im gleichen Zeitraum 2019, also vor der Pandemie. „Es gab die Annahme, dass die Covid-Lockdowns eine positive Auswirkung auf die (...) Atmosphäre gehabt hätten, was nicht der Fall ist", sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas bei einer Pressekonferenz in Genf. Die Welt im Jahr 2021 verpasse es, sich nachhaltig von der Covid-19-Krise zu erholen, und gehe „nicht in die richtige Richtung", so Taalas.

Die Konzentrationen der wichtigsten Treibhausgase - CO2, Methan und Distickstoffoxid - in der Atmosphäre sind nach Angaben der UN im Jahr 2020 und in der ersten Hälfte des Jahres 2021 weiter angestiegen.

Die Reduktionsziele werden nicht erreicht und es besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass die Welt ihr Ziel des Pariser Abkommens, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu reduzieren, verfehlen wird, so die WMO in ihrem United in Science 2021 Report. „Wir sind noch immer weit vom Plan entfernt, die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen", betonte auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Nur wenn Staaten auf Strategien zur klaren Abkehr von CO2 setzen, können Emissionen reduziert werden, hieß es.

Nach UN-Angaben war die Erde in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich 1,06 bis 1,26 Grad wärmer als im vorindustriellen Zeitalter im späten 19. Jahrhundert. Bis 2025 könnte der Wert auf bis zu 1,8 Grad steigen. „Dies ist ein entscheidendes Jahr für den Klimaschutz", sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres, und die Ergebnisse seien eine „alarmierende Einschätzung, wie weit wir vom Kurs abgekommen sind“.

Dem Bericht zufolge besteht nun eine 40-prozentige Chance, dass die globale Durchschnittstemperatur in einem der nächsten fünf Jahre um mindestens 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau liegen wird. „Ohne eine sofortige, rasche und umfassende Verringerung der Treibhausgasemissionen wird es unmöglich sein, die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, was katastrophale Folgen für die Menschen und den Planeten, von dem wir abhängen, hätte", so Guterres.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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