Ukraine-Krieg: Diskussion über Flugverbotszone
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
New York/ Berlin (Godmode-Trader.de) - Die russische Invasion in der Ukraine dauert schon länger als eine Woche, und die Großstädte werden schwer bombardiert. Die NATO steht dabei vor einer ihrer größten Herausforderungen seit Jahrzehnten. Wie kann sie die Ukraine in diesem Moment unterstützen, ohne in den Konflikt hineingezogen zu werden? Streitkräfte werden nicht in die Ukraine entsendet, so viel steht fest. Ansonsten schicken die Mitgliedsstaaten alles - von Raketen über Gewehre bis hin zu Helmen -, was die ukrainische Armee gebrauchten kann. Die Allianz hat auch Soldaten und Ausrüstung nach Osten verlegt, mit der klaren Botschaft, dass Präsident Wladimir Putin keine rote Linie überschreiten soll.
Doch während der Konflikt in der Ukraine wütet, wächst auch die Besorgnis über das, was noch kommen könnte. Die Staaten, die an der Grenze zu Russland stehen und die bittere Erfahrungen mit der Sowjetunion gemacht haben, befürchten, dass Putin noch weiter nach Westen vordringen könnte.
Zwar gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass Putin dies versuchen würde, doch die Nähe der NATO-Truppen zu den Kämpfen in der Ukraine und zu den russischen Truppen birgt auch die Gefahr einer Unglücks-Kaskade. Aus diesem Grund ist es auch unwahrscheinlich, dass die NATO eine Flugverbotszone über der Ukraine einrichtet, denn dann müssten ihre Flugzeuge den Luftraum durchsetzen und russische Flugzeuge fernhalten.
Flugverbotszonen wurden schon früher eingesetzt, etwa in Bosnien und im Irak. Die Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine würde jedoch im Grunde genommen die NATO in den Kampf hineinziehen. Sollte dies geschehen, wäre die Gefahr einer breiteren Eskalation sehr real.
Europäische Politiker warnten eindringlich vor solch einem Schritt. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn etwa wies den Wunsch der Ukraine zurück. Eine solche No-Fly-Zone müsste von den UN beschlossen werden und es stelle sich die Frage, wer diese Zone kontrollieren würde, sagte Asselborn am Freitag in Brüssel. Ein militärisches Einwirken der NATO wäre „eine Weltkatastrophe“.
Auch der tschechische Außenminister Jan Lipavský sprach sich gegen eine Flugverbotszone aus. Eine No-Fly-Zone würde bedeuten, dass die NATO Konfliktpartei werde, da Streitkräfte des Bündnisses diese durchsetzen würden. Allerdings stellen Tschechien und andere Länder der Ukraine Waffen zur Verfügung, damit die Ukraine ihre eigene No-Fly-Zone durchsetzen könne. Das sei der richtige Weg, so Lipavský.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor die NATO-Staaten aufgefordert zu verhindern, dass Russland weiter Luftangriffe auf sein Land starten kann. „Wenn Ihr den Himmel jetzt nicht schließen wollt, dann nennt eine Frist", sagte er. „Sagt mir, wie viele Menschen sollen in die Luft fliegen, wie viele Arme, Beine, Köpfe braucht Ihr, damit das zu Euch durchdringt?"
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.