Kommentar
17:23 Uhr, 28.08.2014

Ukraine: Ein Appell an die Vernunft!

"Moderne Kriege machen viele Menschen unglücklich, solange sie andauern - und sie machen niemanden glücklich, wenn sie vorüber sind" (Johann Wolfgang von Goethe)

In der Ostukraine überschlagen sich die Ereignisse. Nachdem die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag gegen 11 Uhr die ukrainische Regierung mit den Worten zitiert hat, die „russische Militärinvasion in der Ukraine“ habe stattgefunden, wurde die Meldung zwei Stunden später mit den Worten relativiert, russische Truppen seien in die Ukraine gebracht worden.

Russland selbst dementiert weiterhin, militärisch in der Ukraine einzugreifen...

Wie heißt es so treffend: Das erste Opfer in einem Krieg ist die Wahrheit.

Wie die Lage in der Ukraine tatsächlich aussieht, das wird daher niemand seriös beurteilen können – es sei denn er ist selbst vor Ort ist und hat zudem präzise Einblicke in die Schaltzentralen der Verantwortlichen. Und wer hat die schon?! Doch auch ohne derartige Einblicke wird in diesen Tagen eines deutlich:

Die Sache steht auf Messers Schneide. Wenn die Akteure nicht endlich zur Besinnung kommen, droht ein militärischer Konflikt in Europa, der im schlimmsten aller denkbaren Fälle in einer nuklearen Eskalation enden könnte. Ein wahrer Alptraum...

Eine kurze Bestandsaufnahme:

Seit Frühsommer 2014 bombardiert die demokratisch nicht legitimierte Kiewer Putschisten-Regierung Schulen, Krankenhäuser, Wohnhäuser, Altenheime, Elektrizitätswerke und Kläranlagen im Osten des Landes, um so die Unabhängigkeits-Bestrebungen der russischstämmigen Mehrheit dieser Region im Keim zu ersticken.

Die Bundesregierung, die EU, die Nato sowie die westlichen Medien tolerieren und unterstützen dieses Vorgehen.

Jeder, der das Unrecht erkennt, das sich hier zeigt und der dennoch wegsieht, macht sich mitschuldig.

Um zu verhindern, dass sich die unvorstellbar grausamen Bilder, die uns derzeit aus der Ostukraine erreichen, über den gesamten Kontinent ausbreiten, brauchen die Menschen dort derzeit drei Dinge am dringendsten:

  1. einen sofortigen Waffenstillstand;
  2. eine international koordinierte Hilfsaktion sowie finanzielle Hilfen der Völkergemeinschaft für den schnellen Wiederaufbau der Ostukraine;
  3. ein Referendum über die Unabhängigkeit der Ostukraine vom Rest des Landes.

Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, warum es vor dem Hintergrund der humanitären Katastrophe in der Ukraine nicht schon längst zu Friedensverhandlungen gekommen ist, wird man bei einem Strategiepapier des Internationalen Währungsfonds (IWF) fündig.

Dort heißt es, dass die Regierung der Ukraine für den Erhalt von Hilfsgeldern in Höhe von 17 Milliarden US-Dollar unbedingt die gegen Kiew aufbegehrenden Regionen im Osten und Süden des Landes unter politische und militärische Kontrolle bekommen müsse. Derart kriegstreiberische Erpressungsversuche durch den Internationalen Währungsfonds sind alles andere als zielführend und auf das Schärfste zu verurteilen!

Wenn sich die beteiligten Parteien nicht zügig an den Verhandlungstisch begeben, und zwar die Europäische Union, Russland und die Ukraine, dann besteht die Gefahr, dass sich der Konflikt zu einem Flächenbrand in ganz Europa ausweitet. Das kann niemand wollen.

Interessanterweise gibt es am Vorgehen des Westens in der Ukraine mittlerweile sogar offene Kritik aus den eigenen Reihen: Der Council on Foreign Relations (CFR) sieht nach einer aktuellen Analyse die Hauptschuld an der Ukraine-Krise beim Westen. Das ist eine mittlere Sensation, weil diese Organisation eng mit der Rockefeller Stiftung, der Konrad Adenauer Stiftung, der Nato und der Europäischen Union verbandelt ist. Alles keine unverdächtigen Zeitgenossen, wenn es um die Frage geht, wer die Eskalation in der Ukraine zu verantworten hat.

In der Analyse heißt es wörtlich:

“The United States and its European allies share most of the responsibility for the crisis."

Auch die unsinnigen Sanktionen gegen Russland, die einzig und allein aufgrund unbewiesener Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Absturz von MH 17 beschlossen wurden, müssen umgehend gestoppt werden.

Wir erlauben uns in diesem Zusammenhang, den BASF-Vorstandsvorsitzenden Kurt Bock zu zitieren. Anlässlich der Hauptversammlung des Konzerns in Mannheim sagte Bock: "Russland ist wichtig, sehr, sehr wichtig".

Aus Sicht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland kann man dieses Statement aus der Führungsetage eines DAX-Konzerns nur unterstreichen. Eine Sanktionsspirale gegenüber Russland gefährdet in Deutschland Hunderttausende Arbeitsplätze. Will das jemand? Wollen Sie das, Frau Merkel?

Die Redaktion des Antizyklischen Börsenbriefs richtet daher einen dringenden Appell an die Bundesregierung sowie an die beteiligten Konfliktparteien, Verhandlungen aufzunehmen und das sinnlose Sterben der Menschen in der Ostukraine zu beenden.

Wir stützen uns dabei auf unsere feste Überzeugung, dass es Frieden und Wohlstand in Europa nur in Kooperation und Partnerschaft mit Russland - niemals aber gegen Russland geben kann...

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

109 Kommentare

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  • ErnstSF
    ErnstSF

    ​us Ausstieg Notenbanken?

    eu Volleinstieg?

    Börsenbrief stemmt sich gegen Medien

    bei systemischen Schieflagen kann es zu (eventuell übersteigerten) Kompensationsversuchen kommen, wie bei Organismen bei Organschwäche bzw. drohendem Organausfall

    19:13 Uhr, 31.08.2014
  • ErnstSF
    ErnstSF

    ​(„vox populi risk“:

    „game-changing consequences“ versus bedauerliche Zwischenfälle

    staatsmedien wasserwerfer

    partyfeeling aufbruchstimmung

    /top gun

    mit von der L)

    ((Gesetz für prophylaktischen Erstschlag

    Stützpunkte in Deutschland

    deutsches Wohlgefühl

    Russe macht jetzt auch noch auf businessman, bä

    Wirtschaft keine Priorität

    Börse unabhängig

    vielleicht Notenbank jetzt erst recht

    vielleicht kann dann auch was in uspapiere fließen))

    19:04 Uhr, 31.08.2014
    1 Antwort anzeigen
  • Löwe30
    Löwe30

    Peter Scholl Latour spricht über die Krise in der Ukraine:

    Der Osten der Ukraine ist nach Peter Scholl Latour rein russisch, tief Orthodox.

    Da stellt sich mir als aufmerksamem Zeitzeugen schon die Frage, ob nicht doch hier der Westen sich ein Gebiet einverleiben will und Russland sich lediglich gegen Angreifer verteidigt.

    18:43 Uhr, 31.08.2014
  • hans13
    hans13

    ​Was hat das alles mit Börse zu tun?

    Nun, wenn Kriegsgefahr oder Kriege nichts mit Börse zu tun haben, dann wäre der Artikel sicher deplatziert. Das denke ich aber nicht.

    Auch wenn ich Herrn hoose's Ansichten nicht immer teile, schätze ich sein Querdenken sehr.

    Sinngemäß, glaube ich, hat er einmal geschrieben, wenn man eine Bergtour machen wollte, und es wären Unwetter möglich, würde man sich in Form von Kleidung und das Wissen um Schutzhütten vorbereiten. Kommt ein Unwetter, gerät man nicht in Not. Kommt Keines, hat man nur kleine Umstände gegenüber den Risiken gehabt!?

    Ukraine Krise

    Das Grundübel sind die Staaten, ob jetzt Westen oder Osten.

    Propaganda ist man immer ausgesetzt, sei es von unseren staatsmedien oder von den russischen. In der Mitte dieses meinungsspektrums könnte die Wahrheit liegen.

    Und wenn Herr hoose die bombardements von Städten in der Ostukraine als Mord

    An unschuldigen brandmarkt, ist er dann ein Putin versteher?

    Krim

    Die Bewohner der Krim haben wohl ziemlich eindeutig für den Anschluss an Russland gestimmt!?

    Welche Annexion????????!!!!!!!!

    Bzw. Was ist die Definition von Annexion?

    Flugschreiber mh 17?????

    Frei nach dem Motto - Krieg ist frieden, frieden ist krieg, Unwissenheit ist stärke, werden Menschen gegenseitig aufgestachelt und erkennen nicht die Ursachen dieses immer wieder von vorne beginnenden Spieles.

    Kollektivistische Systeme sind das Grundübel, welches es zu bekämpfen gilt.

    16:03 Uhr, 31.08.2014
    1 Antwort anzeigen
  • 3 Antworten anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • 280a
    280a

    ​Das sollten sich die deutschen Politiker öfter durchlesen:

    Art. 26

    (1) Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.

    14:17 Uhr, 31.08.2014
    1 Antwort anzeigen
  • bananenbully.
    bananenbully.

    ​Ich habe die passende Petition gefunden und schon unterschrieben:

    https://www.openpetition.de/petition/online/aufruf-gegen-kriegspropaganda-und-kriegsvorbereitung

    13:23 Uhr, 31.08.2014
    1 Antwort anzeigen