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16:37 Uhr, 17.02.2022

Türkischer Notenbank ist die extrem hohe Inflation egal

Die türkische Geldpolitik hat zu einem Verfall des Wechselkurses der Lira geführt, den die Notenbank mit Interventionen aufzuhalten versucht. Die schwache Lira sorgte über steigende Importpreise für weiteren Preisdruck. Die Bevölkerung leidet vor allem unter hohen Energie- und Lebensmittelpreisen.

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Ankara/ Berlin (Godmode-Trader.de) - Die türkische Zentralbank CBRT hat ihren Leitzins trotz der extrem hohen Inflation nicht verändert. Die Währungshüter in Ankara beließen das Zinsniveau bei 14 Prozent. Während die Inflationsrate in der Türkei im Januar auf ein 20-Jahres-Hoch von 48,69 Prozent hochschnellte, krebst die Landeswährung weiter am Boden. Allgemein werden Zinserhöhungen für ein geeignetes Mittel gegen die hohe Inflation gehalten, auch weil die Währung dadurch attraktiver wird.

Die CBRT hält sich andere Weg offen: „Alle verfügbaren Instrumente werden im Rahmen der Lira-Strategie weiterhin entschlossen eingesetzt“, heißt es im Statement der Bank. Und: „Die Stärkung der Leistungsbilanz ist wichtig für die Preisstabilität“. Die Inflation werde im weiteren Verlauf des Jahres zurückgehen - „auf der Grundlage der ergriffenen und entschlossen verfolgten Maßnahmen“, hieß es. „Die kumulativen Auswirkungen der jüngsten politischen Entscheidungen werden überwacht, um eine Grundlage für nachhaltige Preisstabilität zu schaffen“.

Unter dem Druck von Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Zentralbank im vergangenen September ihren Lockerungszykus gestartet. Der Zins wurde von seinerzeit 19 auf aktuell 14 Prozent gesenkt. Erdogan will mit billigen Kreditkosten die Produktion und die Exporte ankurbeln.

Ökonomen erwarten keine Besserung der Rahmenumstände. Ökonomen gehen davon aus, dass die Teuerungsrate in den kommenden Monaten die 50-Prozent-Marke hinter sich lassen wird. Notenbankgouverneur Sahap Kavcioglu dagegen ist ganz im Sinne Erdogans davon überzeugt, dass die Zinssenkungen die Inflation und die Lira-Schwäche keineswegs ausgelöst haben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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