Türkische Unternehmen profitieren vom Lira-Verfall
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Ankara (Godmode-Trader.de) - Die Währungskrise in der Türkei treibt die Menschen auf die Straße. Am Wochenende kam es in Istanbul und Ankara zu Demonstrationen. In Istanbul skandierten nach Angaben der Veranstalter am Sonntag Tausende auf der Straße. Die Demonstrierenden hielten Schilder hoch mit der Aufschrift: „Es reicht“. Gewerkschaften hatte zu dem Protest aufgerufen.
Ausgelöst wurden die Proteste durch den Verfall der Landeswährung Lira und der hohen Inflation. Im November war die Inflationsrate in der Türkei nach offiziellen Angaben auf 21,3 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen. Das ist der höchste Wert seit drei Jahren, wie die Statistikbehörde mitteilte. Besonders Lebensmittel- und Energiepreise sind in die Höhe geschossen. In Istanbul etwa hat sich das Leben nach Angaben der Stadtverwaltung innerhalb eines Jahres um mehr als 50 Prozent verteuert, wie es in einem Bericht der FAZ heißt.
Mitverantwortlich für die Währungskrise ist Präsident Recep T. Erdogan, der die Zentralbank CBRT wiederholt ermahnt, die Zinsen zu senken. Erdogan meint, höhere Zinsen heizen die Inflation an. Ökonomen sagen, das ist Quatsch, umgekehrt wird ein Schuh draus. Seit Spätsommer hat die CBRT den Leitzins um insgesamt vier Prozentpunkte reduziert, obwohl die Teuerung seither deutlich angezogen hat.
Die türkische Währung markierte am Montag erneute Rekordtiefs. Dollar und Euro stiegen im Gegenzug um jeweils etwa vier Prozent auf 14,44 resp. 16,31 Lira. Die türkischen Unternehmen profitieren dagegen vom Lira-Verfall, weil dadurch ihre Produkte im Ausland wettbewerbsfähiger werden. Der Aktienindex BIST100 erreicht ein Rekordhoch nach dem anderen. Er stieg am Montag in die Nähe der Marke von 2.100 Punkte. Der BIST100 wird von exportorientierten Unternehmen dominiert.
Die Zentralbank versucht, gegen die Lira-Schwäche vorzugehen, indem sie hin und wieder am Devisenmarkt interveniert. Bisher haben Eingriffe aber nur kurzzeitige Entlastung gebracht.
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