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11:25 Uhr, 07.03.2019

Türkische Notenbank hält angesichts der hohen Inflation die Füße still

Am Mittwoch hat die Zentralbank über die Geldpolitik beraten. Obwohl sich die Lira stabilisiert hat, hat sie wegen der hohen Inflation keine Zinssenkung vorgenommen. Es war die letzte geldpolitische Sitzung vor den Kommunalwahlen Ende März. Erdogans Partei AKP hätte von sinkenden Zinsen wahrscheinlich profitiert.

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Ankara (Godmode-Trader.de) - Die türkische Notenbank hat am Mittwoch ihren Leitzins angesichts einer hohen Inflation und trotz zunehmender Anzeichen eines Konjunkturabschwungs konstant gehalten. Der Rat beschloss, den Schlüsselzins für einwöchige Ausleihungen bei 24,00 Prozent zu belassen. Eine Entscheidung, mit der am Markt überwiegende gerechnet worden war.

Die Konjunkturabschwächung in den vergangenen Monaten und die anstehenden Kommunalwahlen hatten bei einigen Analysten die Erwartungen geschürt, dass die Notenbank die Geldpolitik weiter lockern sollte. Angesichts der Inflation ist ihr dieser Weg verwehrt. Mit einer zweistelligen Teuerungsrate birgt jegliche Lockerung die Gefahr, dass die Lira wieder abstürzt.

Die Inflationsrate ist zuletzt zwar leicht gesunken, sie bleibt aber auf einem hohen Niveau. Im Februar lag die Jahresteuerung bei 19,67 Prozent, wie das Statistikamt in Ankara am Montag mitteilte. Im Januar lag die Rate bei 20,35 Prozent. Der Verfall der Lira hatte die Inflation im vergangenen Oktober auf fast 25 Prozent gehievt. Der Zielwert der türkischen Zentralbank liegt bei 5,0 Prozent.

Mit 29 Prozent überdurchschnittlich stark blieb zu Jahresbeginn die Teuerungsrate von Lebensmitteln. Die Regierung kämpft gegen den laut Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan „Lebensmittel-Terrorismus“ an. Die Behörden haben die Steuern auf Verbrauchsgüter gesenkt, Preiskontrollen mit Strafandrohungen durchgesetzt sowie eigene Marktstände mit günstigem Gemüse errichten lassen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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