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17:03 Uhr, 07.02.2022

Türkische Inflation springt in die Höhe. Umdenken Fehlanzeige!

Verantwortlich für den Preissprung war insbesondere die Abwertung der Lira um rund 80 Prozent seit Februar 2021. An der lockeren Ausrichtung der türkischen Geldpolitik, laut Experten die Hauptursache der schwachen Lira, hat sich bisher nichts geändert.

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Frankfurt/ Ankara (Godmode-Trader.de) - Die Inflationsrate in der Türkei ist im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat auf ein 20-Jahres-Hoch von 48,7 Prozent gesprungen. Dies teilte das nationale Statistikamt Ende vergangener Woche in Ankara mit. Im Vormonat hatte der Anstieg 36 Prozent betragen. Analysten hatten für Januar mit einer Rate von 46,7 Prozent gerechnet. Auch die Kerninflationsrate – die Preisveränderungen in den Bereichen Energie und Lebensmittel herausrechnet – stieg mit 39,5 Prozent deutlich an. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Verbraucherpreise ebenfalls stark um 11,1 Prozent.

Verantwortlich für den Preissprung war insbesondere die Abwertung der Türkischen Lira um rund 80 Prozent seit Februar 2021. Dies verteuert Importe, die in US-Dollar gehandelt werden. Zu Jahresbeginn traten zudem zusätzliche Steuern auf Energieimporte in Kraft. Die Zusage der dortigen Regierung, Währungsverluste für Anlagegelder mit kurzer Laufzeit aus dem Staatshaushalt auszugleichen, konnte die Talfahrt der Türkischen Lira bremsen.

An der lockeren Ausrichtung der türkischen Geldpolitik, laut Experten die Hauptursache der schwachen Lira, hat sich bisher nichts geändert. Der offensichtlich falsche Weg wird fortgeführt. „Gemäß den Lehrbüchern müsste die Notenbank dem Anstieg der Inflationsraten mit Zinsanhebungen entgegenwirken“, kommentierte die Deutsche Bank. „Präsident Recep Tayyip Erdoğan schloss allerdings Zinsschritte aufwärts erneut kategorisch aus und kündigte im Gegenteil Zinssenkungen für die zweite Jahreshälfte an“. Die sehr hohen Inflationsraten sprächen für eine mittelfristig wieder abwertende Türkische Lira.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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