Türkei: Nach der Wahl ist vor der Wahl
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London (Godmode-Trader.de) - Die gestrigen Kommunalwahlen in der Türkei bilden das Ende einer langen Reihe von Wahlkämpfen. Aus Sicht von Magdalena Polan, Senior Economist bei Legal & General Investment Management (LGIM), gibt dies Anlegern Anlass zu hoffen, dass der Fokus bis zu den nächsten, für 2023 geplanten Wahlen wieder auf den dringend notwendigen Wirtschaftsreformen liegen wird. Dazu zählt Polan insbesondere Maßnahmen, die Einschränkungen bei der Lockerung der Geldpolitik wie dem hohen Bestand an Unternehmenskrediten in Fremdwährungen, dem schnellen Niederschlag von Wechselkursschwankungen in der Inflationsrate sowie niedrigen Fremdwährungsreserven entgegenwirken und mehr Quellen für Wirtschaftswachstum erschließen.
Die hohen Zinsen dürften die türkische Lira vorerst stützen, erwartet die Expertin. Langfristig aber würden Fortschritte bei den Reformen zur Stabilisierung der Währung beitragen und es „der Zentralbank ermöglichen, die Zinsen zu senken, um den nötigen Schuldenabbau verträglicher zu gestalten und den Aufschwung zu beschleunigen“. Dies würde auch die türkischen Vermögenswerte stützen, die im Vorfeld der Kommunalwahlen gelitten hätten. „Eine Rückbesinnung auf Einlagen in türkischer Lira, weg von Fremdwährungseinlagen, und ein nachhaltiger Zugang zu Fremdkapital sowohl für den staatlichen als auch für den privaten Sektor wären ebenfalls positive Signale“, Polan weiter. Entscheidend für das Marktverhalten seien jedoch die nächsten politischen Schritte.
Die Volatilität des türkischen Marktes vor den Wahlen hat sich auch auf andere Schwellenländer ausgewirkt und zunehmende Sorgen um das globale Wachstum verstärkt. „Da die türkischen Kommunalwahlen beendet sind, wird sich der Markt voraussichtlich wieder auf die G3-Zinsen, die Wachstumsaussichten und die Erholung in China konzentrieren, da dies die Haupttreiber für Risikobereitschaft und Nachfrage nach EM-Anlagen sind,“ schließt die LGIM-Türkei-Expertin.
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