Analysteneinschätzung
17:44 Uhr, 11.09.2018

TESLA: Aktie nicht mehr länger investierbar

Das Analysehaus Nomura hat Tesla nach den jüngsten Vorkommnissen von "Buy" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 400 auf 300 US-Dollar gesenkt.

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  • Tesla Inc.
    ISIN: US88160R1014Kopiert
    Kursstand: 275,900 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Tesla fiel in den letzten Wochen vermehrt mit Negativ-Meldungen auf, die häufig auf Eskapaden des Vorstandschefs Elon Musk zurückzuführen waren. Nachdem Musk zunächst per „Tweet“ mitgeteilt hatte, er „erwäge Tesla für 420 Dollar“ je Aktie zu privatisieren, und dass die Finanzierung gesichert wäre, musste er kurze Zeit später zurückrudern und eingestehen, dass der Rückzug von der Börse nicht zu realisieren sei.

Darüber hinaus rauchte Elon Musk vor wenigen Tagen in einem Interview vor laufender Kamera Marihuana, was von der Börse wenig begeistert aufgenommen wurde. Zudem wurde das Ausscheiden von zwei Managern bekannt. Der Chefbuchhalter Dave Morton und die Personalchefin Gaby Toledano verlassen das Unternehmen.

Ferner werden immer wieder Meldungen bekannt, dass es umfangreiche Probleme bei der Produktion des Model 3 gibt. Verzögerungen beim Hochfahren der Produktion sowie eine recht hohe Fehlerquote die zu Nachbearbeitungen führen, scheinen nicht selten zu sein.

Mit den Halbjahreszahlen, die Anfang August veröffentlicht wurden, hatte Tesla noch neue Rekordverluste erlitten. So nahm der operative Verlust des Konzerns um 144,4 Prozent auf -1,2 Mrd. Dollar zu. Während der Absatz des Model 3 stark gestiegen war, gingen die Verkaufszahlen der Modelle X und S zurück.

Aus Sicht von NordLB-Analyst Frank Schwope sind die Eskapaden von Elon Musk Indiz für eine hochgradige Nervosität des Tesla-CEO. Scheinbar laufe einiges unrund im Unternehmen. Tesla habe im ersten Halbjahr neue Negativ-Rekorde bei den Verlustgrößen verbucht. Von ursprünglich geplanten 500.000 Autos im Jahr 2018 dürfte der Autohersteller nach Ansicht von Schwope lediglich 250.000 bis 300.000 Einheiten schaffen.

Zudem müsse der Konzern erst noch beweisen, dass er mit dem Model 3 auch tatsächlich Geld verdienen könne, und dass das Fahrzeug qualitativ hochwertig sei. „Bei Tesla dürfte das Geld in den nächsten Monaten knapper werden, so dass die Zufuhr von frischem Kapital spätestens im nächsten Jahr nicht überraschen sollte“, schreibt der Aktienstratege, der damit rechnet, dass Tesla sowohl in diesem Jahr als auch im Jahr 2019 noch rote Zahlen schreiben wird.


Grundsätzlich frage man sich, ob Elon Musk noch der beste CEO für Tesla ist, meint Schwope. Möglicherweise sei er der beste Chief Marketing Officer für das Unternehmen, und Tesla wäre mit einem anderen, starken CEO besser aufgestellt. Ein „Abfindungsangebot“ zu 420,00 Dollar je Aktie würde er aus Aktionärssicht sehr begrüßen, so Schwope. Einzig: Daran glauben könne er nicht! Die Analysten der NordLB empfehlen weiterhin, die Tesla-Aktie zu „Verkaufen“ und reduzieren das Kursziel für diese auf 230,00 US-Dollar.

Das Analysehaus Nomura hat Tesla nach den jüngsten Vorkommnissen von "Buy" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 400 auf 300 US-Dollar gesenkt. Die Aktie sei nicht mehr länger investierbar, hieß es deutlich in einer am Dienstag vorliegenden Studie auch mit Blick auf das zuletzt irrlichternde Verhalten von CEO Elon Musk.

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4 Kommentare

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  • hochdietassen
    hochdietassen

    Haha, da werden noch "more bad news" kommen...alles eine Frage der Zeit...das heißt aber nicht, dass es nicht erst noch ordentlich hoch gehen könnte...aber der "Bankrott" wird folgen, so oder so...

    21:12 Uhr, 11.09.2018
  • wolp
    wolp

    Klarer Kauf Bad news

    21:01 Uhr, 11.09.2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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