Super-Donnerstag - Zahlenflut und Notenbanksitzungen
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DAX - Volatil
Der deutsche Aktienmarkt bleibt launisch, was sich an volatilen Kursverläufen ablesen lässt. Gewann der Leitindex Dax zur Wochenmitte noch 1,63 % hinzu, wird er für den heutigen Donnerstag wieder im Minus erwartet. Schaukelbörse. L&S taxiert den Dax vorbörslich mit 0,27 % tiefer bei 9.290 Punkten.
Erklären lässt sich die erneute Zurückhaltung zum Teil mit der regelmäßig eintretenden Unsicherheit der Investoren vor wichtigen Terminen. Heute tagen die Europäische Zentralbank und die Bank of England, um ihre neuesten geldpolitischen Schritte vorzustellen. Volkswirte erwarten aber erst einmal keine weitere Ausweitung der EZB-Lockerungsmaßnahmen. Der Einstieg in Käufe von Unternehmens- und auch Staatsanleihen ist für viele Experten wegen der anhaltend niedrigen Inflation und der schwachen Konsjunktur im Euroraum aber nur eine Frage der Zeit. Zuletzt geisterten zudem belastende Spekulationen am Markt, es gäbe eine Art „Palastrevolution“, einen internen Widerstand gegen den Kurs von EZB-Präsident Draghi.
Angesichts von allein acht Unternehmen aus dem Dax, die heute Zahlen vorlegen, geraten Konjunkturdaten an diesem Donnerstagmorgen etwas in den Hintergrund.
Der Sieg der Republikaner bei den US-Kongresswahlen hat den Dow Jones am Mittwoch auf einen neuen Rekordwert getrieben. Von den gemischt ausgefallenen Konjunkturdaten hingegen gingen nur wenig Impulse aus. Am Ende kletterte der US-Leitindex um 0,58 % auf 17.484 Punkte.
Industrie - Auftragseingänge stabilisieren sich
Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im September nach dem starken Einbruch im Vormonat wieder stabilisiert, bleibt aber hinter den Prognosen von Experten zurück. Die Unternehmen konnten im Berichtsmonat 0,8 % mehr Bestellungen einsammeln als im Vormonat. Ökonomen erwarteten indes ein Plus von 2,2 %. Der Augustwert, der zunächst ein Orderminus von 5,7 % auswies, wurde aber auf -4,2 % deutlich nach oben revidiert.
Commerzbank schneidet besser ab als erwartet
Die Commerzbank beschleunigte ihren Aufwärtstrend im dritten Quartal und schnitt besser ab als erwartet. Unter dem Strich erwirtschaftete das Institut einen Gewinn von 225 Millionen Euro. Das ist dreimal so viel wie vor einem Jahr. Dabei profitierte die Commerzbank von einer niedrigeren Risikovorsorge für faule Kredite, einem guten Handelsgeschäft sowie den Investitionen in ihre Filialen. Der operative Gewinn stieg von 103 Millionen auf 343 Millionen Euro.
Munich Re profitiert von geringen Unwetterschäden
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re zeigt sich für das laufende Jahr zuversichtlicher. Der Überschuss werde die bisherige Zielmarke von drei Milliarden Euro voraussichtlich leicht übertreffen, kündigte der Vorstand an. Im dritten Quartal verdiente der Konzern netto 735 Millionen Euro und damit 17 % mehr als ein Jahr zuvor
Adidas meldet geringeren Gewinnrückgang als erwartet
Umbaukosten sowie höhere Aufwendungen für Beschaffung und Marketing schlugen auf den Gewinn des Sportartikelherstellers Adidas durch, der um 11 % auf 282 Millionen Euro zurückging. Der Umsatz stieg hingegen um 6,2 % auf 4,12 Milliarden Euro. Ohne negative Wechselkurseffekte wäre der Erlös um 9 % gestiegen.
HeidelbergCement bestätigt Jahresziele
Der Baustoffkonzern HeidelbergCement profitierte im abgelaufenen Quartal von höheren Preisen, einem strikten Sparkurs und niedrigeren Energiekosten. „Im dritten Quartal haben wir das beste operative Ergebnis seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 erwirtschaftet", sagte Unternehmenschef Scheifele. Umsatz und operatives Ergebnis legten deutlich zu. Die Ziele für das Gesamtjahr bekräftigte die Gesellschaft.
Siemens beschenkt seine Aktionäre
Der Industrierieses Siemens steigerte seinen Überschuss zwischen Juli und Ende September um 40 % auf 1,5 Milliarden Euro. Der Umstz veringerte sich um eine halbe Milliarde auf 20,6 Milliarden Euro. Gute Nachrichten gibt es für die Aktionäre: Sie sollen mit 3,30 Euro je Aktie zehn Prozent mehr Dividende bekommen als vor einem Jahr.
Dt. Telekom profitiert von US-Tochter
Ein überzeugendes US-Geschäft sorgte bei der Deutschen Telekom für einen Konzernumsatzanstieg im dritten Quartal von 0,8 % auf 15,65 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb mit 506 Millionen Euro 13,9 % weniger Gewinn übrig - im Vorjahr hatte das Unternehmen aber auch von einem Sondereffekt aus einem Verkauf profitiert.
Beiersdorf verdient weniger
Wertberichtigungen haben das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern des Konsumgüterkonzerns Beiersdorf im dritten Quartal um 28 % auf 156 Millionen Euro geschmälert. Der Konzerngewinn nach Anteilen Dritter ging zugleich um mehr als ein Fünftel auf 111 Millionen Euro zurück.
Luxemburg die Steuer-Oase
Deutsche und internationale Konzerne vermeiden nach Medienberichten mit Unterstützung Luxemburgs Steuerzahlungen in Milliardenhöhe. Die Behörden des Landes hätten teils äußerst komplizierte Finanzstrukturen genehmigt, mit deren Hilfe manche Unternehmen auf Gewinne teilweise weniger als ein Prozent Steuern gezahlt hätten, berichtet u. a. die „Süddeutsche Zeitung“. Die Zeitung berutft sich auf die Auswertung von 28.000 Seiten geheimer Dokumente aus den Jahren 2008 bis 2010. Damals war der heutige EU-Kommissionspräsident Juncker Regierungschef.
ProSiebenSat.1 wächst weiter zweistellig
ProSiebenSat.1 ist im dritten Quartal dank eines starken Digitalgeschäfts erneut zweistellig gewachsen. Der Umsatz sei um 10,5 Prozent auf 637,5 Millionen Euro geklettert, teilte der Dax-Kandidat < am Donnerstag mit.
Lanxess meldet Umsatzrückgang
Dem Spezialchemiekonzern Lanxess hat wegen einer flauen Nachfrage und der Preisdrucks in der Kautschuksparte 0,5 % im dritten Quartal weniger umgesetzt.
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Die EZB handelt mit dem Kauf von Unternehmensanleihen und uneinbringlichen Staatsanleihen - die größtenteils in den Bankbilanzen stehen - nur auf der Friedman´schen Angebotsseite. Damit dreht sich die Abwärtsspirale weiter. Solange die Nachfrageseite nicht mehr durch gut bezahlte Arbeit stimuliert wird, kommt die Wirtschaft nicht mehr auf die Beine und die Umverteilung von unten nach oben verstärkt sich immer mehr.
Da wir im Börsenumfeld eh´ nur auf die Zahlen der größten börsennotierten Unternehmen achten, ist diese Tatsache für den Anleger erstmal nicht von Belang.