Sojabohnen: Preis steigt auf Zweimonatshoch
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- SojaKursstand: 865,85 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Sojabohnenpreis in Chicago hat gestern mit 873,12 US-Cent je Scheffel im Hoch das höchste Niveau seit zwei Monaten erreicht.
Der schwächer notierende US-Dollar spielt einer Preiserholung in die Hände, denn er macht US-Ware für Nachfrager in anderen Währungsgebieten attraktiver. Auch Chinas Interesse steigt, zumal die Währung seines größten Lieferanten Brasilien zuletzt an Wert gewann, was Lieferungen von dort verteuert, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Zudem suche China derzeit vorrangig Ware zur Lieferung im Spätherbst oder Winter – eine Zeit, zu der die neue US-Ernte auf die Märkte ströme und häufig die billigste verfügbare Ware sei. Tatsächlich habe China diese Woche einige Bestellungen in den USA aufgegeben. Auch am Mittwoch habe das US-Landwirtschaftsministerium USDA wieder von neuen Aufträgen berichtet. Dies sei zwar ohne Angabe eines Landes geschehen, doch viele Beobachter hielten China für den wahrscheinlichen Käufer, heißt es weiter.
„Noch ist die Größenordnung der chinesischen Käufe recht bescheiden und sie stehen auch weiterhin unter dem Damoklesschwert eines Wiederaufflammens des Handelskonflikts zwischen den beiden Ländern. Zudem fragt China seit Ausbruch des Handelsstreits hohe Mengen brasilianischer Sojabohnen auch für die Lieferung zu Zeiten nach, die zuvor traditionell eher US-Ware vorbehalten waren“, so Helbing-Kuhl.
Auch jetzt brummten trotz der raschen Ausbreitung des Coronavirus die brasilianischen Sojabohnenexporte und China sei der größte Kunde. Alleine im Mai habe Brasilien laut Regierungsangaben 15,5 Millionen Tonnen Sojabohnen exportiert. Seit Februar, als die neue Ernte verfügbar gewesen sei, seien es kumuliert fast 48 Millionen Tonnen und damit mehr als die USA laut USDA in der gesamten Saison 2019/20 ausführen werde, heißt es weiter.
„Für 2020/21 sind die Perspektiven für die USA zwar besser, zumal mit einer deutlich höheren US-Sojabohnenernte zu rechnen ist. Die massiv gestiegenen brasilianischen Ernten ermöglichen aber über lange Strecken ein kontinuierliches Angebot von dort. Dies und der noch schwelende Konflikt mit China machen es unwahrscheinlich, dass sich für die US-Sojabohnenexporte das Rad in die Zeit zurückdrehen lässt, als die USA Brasilien als Lieferant auf dem Weltmarkt ebenbürtig war“, so Helbing-Kuhl.
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