Fundamentale Nachricht
11:25 Uhr, 05.06.2020

Sojabohnen: Preis steigt auf Zweimonatshoch

Der schwächer notierende US-Dollar spielt einer Preiserholung bei Sojabohnen in die Hände, denn er macht US-Ware für Nachfrager in anderen Währungsgebieten attraktiver.

Erwähnte Instrumente

  • Soja
    ISIN: US12492A1079Kopiert
    Kursstand: 865,85 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Sojabohnenpreis in Chicago hat gestern mit 873,12 US-Cent je Scheffel im Hoch das höchste Niveau seit zwei Monaten erreicht.

Der schwächer notierende US-Dollar spielt einer Preiserholung in die Hände, denn er macht US-Ware für Nachfrager in anderen Währungsgebieten attraktiver. Auch Chinas Interesse steigt, zumal die Währung seines größten Lieferanten Brasilien zuletzt an Wert gewann, was Lieferungen von dort verteuert, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Zudem suche China derzeit vorrangig Ware zur Lieferung im Spätherbst oder Winter – eine Zeit, zu der die neue US-Ernte auf die Märkte ströme und häufig die billigste verfügbare Ware sei. Tatsächlich habe China diese Woche einige Bestellungen in den USA aufgegeben. Auch am Mittwoch habe das US-Landwirtschaftsministerium USDA wieder von neuen Aufträgen berichtet. Dies sei zwar ohne Angabe eines Landes geschehen, doch viele Beobachter hielten China für den wahrscheinlichen Käufer, heißt es weiter.

„Noch ist die Größenordnung der chinesischen Käufe recht bescheiden und sie stehen auch weiterhin unter dem Damoklesschwert eines Wiederaufflammens des Handelskonflikts zwischen den beiden Ländern. Zudem fragt China seit Ausbruch des Handelsstreits hohe Mengen brasilianischer Sojabohnen auch für die Lieferung zu Zeiten nach, die zuvor traditionell eher US-Ware vorbehalten waren“, so Helbing-Kuhl.

Auch jetzt brummten trotz der raschen Ausbreitung des Coronavirus die brasilianischen Sojabohnenexporte und China sei der größte Kunde. Alleine im Mai habe Brasilien laut Regierungsangaben 15,5 Millionen Tonnen Sojabohnen exportiert. Seit Februar, als die neue Ernte verfügbar gewesen sei, seien es kumuliert fast 48 Millionen Tonnen und damit mehr als die USA laut USDA in der gesamten Saison 2019/20 ausführen werde, heißt es weiter.

„Für 2020/21 sind die Perspektiven für die USA zwar besser, zumal mit einer deutlich höheren US-Sojabohnenernte zu rechnen ist. Die massiv gestiegenen brasilianischen Ernten ermöglichen aber über lange Strecken ein kontinuierliches Angebot von dort. Dies und der noch schwelende Konflikt mit China machen es unwahrscheinlich, dass sich für die US-Sojabohnenexporte das Rad in die Zeit zurückdrehen lässt, als die USA Brasilien als Lieferant auf dem Weltmarkt ebenbürtig war“, so Helbing-Kuhl.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten