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09:52 Uhr, 09.06.2020

Sojabohnen: Hohe chinesische Importe im Mai

China hat seit Ende Mai laut Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl rund 1,16 Millionen Tonnen Sojabohnen in den USA bestellt, vor allem zur Lieferung gegen Jahresende, wenn die US-Ware nach der neuen Ernte meist am günstigsten ist.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - China hat im Mai 9,4 Millionen Tonnen Sojabohnen importiert, 27 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Laut Reuters rechnen viele Händler damit, dass auch im Juni und Juli die Einfuhren jeweils über neun Millionen Tonnen betragen werden, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

„Im März und April waren die Importzahlen durch regenbedingte Verzögerungen bei der Ernte und bei der Verladung von Sojabohnen in Brasilien niedriger als vorgesehen gewesen. Erst im April wurde dort viel Ware verschifft, die nun bei den Destinationen ankommt. Tatsächlich waren die brasilianischen Exporte im April mit 16,3 Millionen Tonnen Sojabohnen sogar rekordhoch. Davon sind die USA weit entfernt“, so Helbing-Kuhl.

Doch auch dort seien in der letzten Woche viele Bestellungen eingegangen. Die meisten davon würden China zugerechnet. Und das, obwohl es zu Anfang der Woche geheißen hatte, dass die chinesische Führung staatliche Unternehmen angewiesen habe, ihre Käufe in den USA bis auf Weiteres einzustellen. Fast gleichzeitig seien dann aber erste chinesische Käufe bekannt geworden, die sich bis zum Ende der Woche fortgesetzt hätten, heißt es weiter.

„Nicht bei allen Bestellungen ist China als Käufer eindeutig zu identifizieren, viele der offiziell als mit unbekanntem Empfänger deklarierten Aufträge dürften aber ebenfalls aus China kommen. So hat China seit Ende Mai wohl rund 1,16 Millionen Tonnen Sojabohnen in den USA bestellt, vor allem zur Lieferung gegen Jahresende, wenn die US-Ware nach der neuen Ernte meist am günstigsten ist. Die Tatsache, dass sich der Brasilianische Real in den letzten Wochen gegenüber dem US-Dollar erholte, spielt den US-Anbietern dabei in die Hände“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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