Fundamentale Nachricht
10:17 Uhr, 19.11.2020

Soja: Probleme bei Aussaat in Brasilien mit möglichen Folgen für Mais

Die Trockenheit in Brasilien, die die Sojabohnenaussaat verzögert hat, dürfte laut Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl auch die Ernte nach hinten verschieben und damit das Zeitfenster für die zweiten Saaten, auf diesen Flächen, wie Mais, verzögern bzw. verkürzen.

Erwähnte Instrumente

  • Soja
    ISIN: US12492A1079Kopiert
    Kursstand: 1.166,93 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Abwärtsrevisionen der US-Ernten, Trockenheit in Südamerika und die hohe, vor allem chinesische, Nachfrage haben die Notierungen in Chicago diese Woche bei Sojabohnen auf ein Vierjahreshoch und bei Mais auf den höchsten Stand seit Sommer 2019 steigen lassen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Berichte über einige Regenschauer in Brasilien und Argentinien änderten an der Gesamtsituation wenig und die Vorhersagen für Brasilien kündigten eine Fortsetzung der unregelmäßigen und zu geringen Niederschläge in wichtigen Anbaugebieten in Mato Grosso, Parana, Rio Grande do Sul und Sao Paolo an. Die Aussaat sei durch die Trockenheit verzögert und das Ertragspotenzial drohe reduziert zu werden. Zahlreiche Felder müssten nachgesät werden, doch das Zeitfenster lasse dies kaum mehr zu, heißt es weiter, heißt es weiter.

„Noch wird aber von einer Rekordernte an Sojabohnen und auch an Mais ausgegangen. Das USDA prognostiziert für Sojabohnen 133 Millionen Tonnen und für Mais 110 Millionen Tonnen. Die brasilianischen Anbieter haben bereits so viele Sojabohnen der Ernte 2020/21 im Voraus verkauft wie noch nie – bis zur ersten Novemberwoche waren es laut der Beratungsgesellschaft Datagro 72 Millionen Tonnen – , weil sie von den hohen internationalen Preisen und dem schwachen Real profitieren möchten“, so Helbing-Kuhl.

Laut der Prognosebehörde Conab solle deshalb die Sojabohnenfläche gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent ausgedehnt werden. Die Trockenheit, die die Aussaat verzögert habe, werde aber wohl auch die Ernte, die in der Regel im Januar und Februar beginne, nach hinten verschieben und damit das Zeitfenster für die zweiten Saaten auf diesen Flächen verzögern bzw. verkürzen. Davon könnten dann die Ernten dieser nachfolgenden Früchte negativ betroffen sein, heißt es weiter.

„Und dazu zählt eben auch Mais, dessen zweite Ernte im Jahr drei Viertel der Gesamtmenge erbringt, und die - wie auch Baumwolle - auf den geräumten Sojabohnenfeldern angebaut wird. In seiner November-Schätzung hat Conab nur die Erwartung an die erste Maisernte leicht reduziert, ist aber bereits jetzt auch für die Gesamternte mit 105 Millionen Tonnen vorsichtiger als das USDA“, so Helbing-Kuhl.

Soja
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    ARIVA Indikation

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten